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Leserfoto: Schwarzweißporträt – Auf Einzelheiten achten

Wenn man sich die Zeit nehmen kann, sollte man auf alle Einzelheiten achten. Das kann der Unterschied zwischen einem guten Foto mit ein paar Problemen und einem exzellenten sein.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© André Heßler)

Kommentar des Fotografen:

Sänger einer befreundeten Rockband. Sie spielten an diesem abend unplugged in einem kleinen lokal in Oberfranken. 85mm, F1.4, 1/80s

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von André Heßler:

Du hast hier ein experimentelles Porträt eingereicht, das mir aus mehreren Gründen ins Auge stach. Erstens, weil es eben experimentell ist – das Format ist quadratisch, das Modell in der genauen Bildmitte etc. Weiterlesen

Holocaust Denkmal in Schwarzweiß: Standpunkt und Perspektive

Totfotografierte oder schwierig zu fotografierende Motive kann man interessant gestalten, indem man „einfach“ seinen Standpunkt oder den Blickwinkel verändert.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© kirsten heinrich).

Kommentar des Fotografen:

Das Berliner Stelenfeld lockt uns wohl alle immer wieder. Ich war dort mehrfach, war nie mit meinen Ergebnissen zufrieden.
Hier habe ich erstmals eine Möglichkeit gesehen, den ablenkenden Hintergrund aus dem Bild zu halten ohne an Wirkung zu verlieren. 17 mm 1/15 f 9 iso 200

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von kirsten heinrich:

Ab und zu finden wir hier auf fokussiert Aufnahmen von vielfotografierten Motiven, bei denen die Hauptkritik aus der Leserschaft lautet: haben wir alles schon zig-mal gesehen. Ein Beispiel aus jüngerer Zeit war eines, das nachts vom Kölner Dom aufgenommen wurde. Weiterlesen

Infrarotfotografie: Tipps für Einsteiger

Für gute Infrarotfotografie benötigt man nicht viel: eine Kamera, die Infrarot fotografieren kann, ein Stativ und Tageslicht. In der Nachbearbeitung kann man entscheiden, wie man mit einem Bild weiter verfährt.

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  1. Kamera und Einstellungen Für Infrarotfotografie braucht man eine Kamera, die das Infrarotspektrum des Lichtes aufnehmen kann. Um festzustellen, ob Deine Kamera geeignet ist, nimmst Du eine Fernbedienung, richtest sie auf die eingeschaltete Kamera und drückst einen Knopf. Wenn Du nichts siehst, kann Deine Kamera Infrarot (IR) nicht einfangen.

    Es gibt dann zwei Möglichkeiten: entweder Du besorgst Dir eine Kamera, die Infrarot „kann“. Ich habe mir vor Jahren eine kleine Minolta DiMage7 auf eBay ersteigert, die zwar nur 5.2 Megapixel hat, aber dafür im Gegensatz zu meiner Canon IR sieht. Alternativ kannst Du eine Kamera so umarbeiten lassen, daß ihr Sensor nur noch IR und sonst nichts anderes einfängt (Vorsicht, ist meines Wissens nicht reversibel). Im Internet gibt es alle möglichen Firmen, die diese Dienste anbieten. Ich werde mich im folgenden auf die Option der nicht veränderten Kamera konzentrieren.Im Fall der kleinen Minolta oder einer anderen Kamera, die nicht umgearbeitet wurde, braucht man noch einen IR Filter. Hier wird typischerweise ein Hoya 72 verwendet. Es gibt auch andere, die sich dadurch unterscheiden, wieviel IR sie durchlassen.

    Ich fotografiere auf der Minolta im vollen Programmmodus und in Farbe. Ersteres, weil die Kamera von sich aus meistens die richtigen Einstellungen wählt, und letzteres, weil ich in der Nachbearbeitung bessere Kontrolle darüber habe, wie ich das Foto in Schwarzweiß umwandele. Weil hier nur das Infrarotspektrum aufgenommen wird, empfiehlt es sich auch, im RAW Format zu arbeiten (RAW Dateien enthalten mehr Bildinformationen).

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Leserfoto: Schnappschuß am Abend – Mehr Raum

Nahe an das Motiv heranzugehen, ist grundsätzlich richtig. Allerdings braucht es immer noch Raum zum Atmen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Heiko Priebe).

Kommentar des Fotografen:

Hallo, mir gefiehl das Motiv, da es eine alte kleine Lagerhalle zeigt, die Wölbung der Straße, nicht durch Objektivverzerung. Die Stimmung der Wolken war mir auch sehr wichtig, deshalb habe ich einen Winkel von etwa 70cm vom Boden gewählt um die Dynamik zu behalten oder zu erzeugen. Aufgenommen mit meiner alten Canon 20d, 1/25s, f8, ISO 100 am 06.6.2012 um 20:40 Uhr. Seht ihr ja alles in den EXIF. Würde mich freuen, wenn es Anregungen (Anmerkungen) dazu gibt. LG

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Heiko Priebe:

Mir gefällt die Stimmung in Deinem Foto, es ist düster, geheimnisvoll, und macht aus einem Motiv, das sonst gewöhnlich gewirkt hätte ein Bild, das „etwas hergibt“. So, wie Du es gehalten hast, wirkt es wie ein HDR, die Farben sind unwirklich, es liegt ein Grauschleier über allem. Aufnahmen wie diese eignen sich sehr gut für eine Schwarzweißumwandlung, und ich würde anregen, das hier einmal auszuprobieren – es würde den Charakter des Fotos noch verstärken.

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Leserfoto: Naturfoto in Schwarzweiß – Der Wald vor lauter Bäumen

Optische „Ankerpunkte“ helfen dem Betrachter, Einzelheiten eines Bildes visuell zu erfassen. Wenn diese fehlen, muß man sich auf den Gesamteindruck beschränken.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Erik Müller).

Kommentar des Fotografen:

\“Toter Baum\“, ISO 200, 20 mm, f/6,7, 1/180

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Erik Müller:

Du hast hier ein schwarzweißes Naturfoto eingereicht, das eine Waldlichtung zeigt. Erst auf den zweiten Blick bemerkt man, daß mitten auf dieser Lichtung ein toter Baum gen Himmel ragt.

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Einführung in die Street Fotografie/Straßenfotografie – Teil 4/4: How-To Tipps

In diesem letzten Teil, nach all den allgemeinen Betrachtungen der letzten drei Teile, möchte ich noch ein paar Tipps geben, wie bessere Street Aufnahmen zustande kommen.

  • Nimm Dir Zeit – Insbesondere in Großstädten ist das Tempo des Lebens so rasant, daß man von allen Seiten mit Reizen überflutet wird. Wo unzählige gute Motive gewesen wären, kommt man dann mit keinen oder mittelmäßigen Aufnahmen nach Hause. Anstatt einen ganzen Tag hektisch durch die Stadt zu rennen, ist es deshalb ratsamer, sich auf einen Markt im Freien, einen Straßenzug, ein Viertel zu konzentrieren.

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Leserfoto: Wegweiser in Schwarzweiß – Und jetzt was?

Manchmal kommen auch einfache Kompositionen „einfach nicht rüber“.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christopher Rohde).

Kommentar des Fotografen:

Ein Rest von Zivilisation symbolisiert dieser „Wegweiser“ für mich. Wichtig und interessant fand ich das Gras im unteren Bereich. Die Betonung durch die Schärfe liegt deshalb dort. Ich mag auch das man nicht erwartet das dort solche Gas oder Wasserleitungen verlaufen, das dort so eine technisierte Welt vorhanden ist.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Christopher Rohde:

Man sollte immer und überall eine Kamera griffbereit haben, denn man weiß nie, was einem an Motiven über den Weg läuft. Und als Teil dieser Philosophie gefällt mir Dein Foto zunächst außerordentlich gut. Es genügt schon, ein Smartphone oder ein iPhone dabeizuhaben, denn die Kameras sind mittlerweile so gut, daß man damit wirklich brauchbare Bilder machen kann. Du hattest sogar Deine Canon dabei, mußt also „auf der Pirsch“ gewesen sein. Ich selbst gehe gerne auf „photo walks“ oder Fotospaziergänge, und lasse mich dabei von dem leiten und beeinflussen, was mir unterwegs begegnet.

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Leserfoto: See in Schwarzweiß – Linien und Flächen

Bereits totfotografierte Motive können zu neuem Leben erweckt werden, wenn man sie mit anderen Augen sieht – und auch so aufnimmt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Florian Gampert).

Kommentar des Fotografen:

Ich weiß leider nicht mehr genau, wo in meinem Italien Urlaub ich das Bild gemacht habe.
Der Baum rahmt die Szene meiner Meinung nach schön ein. Ich würde mich über eine Kritik sehr freuen!

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Florian Gampert:

Dein Bild hätte ein langweiliger, nur für Dich interessanter Urlaubsschnappschuß werden können, hättest Du Dir nicht etwas mehr dabei gedacht, und das Motiv auf eine Weise eingefangen, die es jetzt auch für mich sehenswert werden läßt. Auf die Art, wie Du es fotografiert hast, ist es jetzt zwar kein Landschaftsfoto mehr im eigentlichen Sinn – für mich eher ein Kunstfoto – aber die Übergänge sind eben manchmal fließend.

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Konzept-Porträt: Negativer Raum Extrem

Porträts sollen grundsätzlich Personen zeigen, nicht hauptsächlich negativen Raum. Wenn aber der negative Raum das Bild erst abrundet, hat er durchaus seinen Platz.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bärbel Bonn).

Kommentar des Fotografen:

Emotionen, ein Thema welchen für mich das interessanteste in der Fotografie ist. Gefühle zeigen ohne viele Worte … :-)

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Bärbel Bonn:

Wenn negativer Raum gekonnt eingesetzt wird, unterstreicht er nicht nur eine Bildaussage, sondern das Bild wäre ohne ihn nicht das, was es ist. Ich habe mir Dein Foto lange angeschaut, und war erst fast versucht, das Foto zurück in den Kritiker-Pool zu legen.

Grundsätzlich ist ja nun die Regel bei Porträts so, daß man die Person in den Mittelpunkt rückt, und nicht Dinge um sie herum. Porträts können frontal, im Halb- oder Vollprofil aufgenommen werden.

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Konzeptfoto: Zwanzig nach acht

In Konzeptfotos lohnt es sich, auf Details zu achten und Arbeit in die Nachbearbeitung zu investieren. Hier sind gröbere Eingriffe erlaubt.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Heike Brauer).

Kommentar des Fotografen:

der traurige clown und ein wundervolles, altes, geschwungenes fenster…ein schöne, wenn auch abstrakte kombination..das bild kam aus dem bauch, deshalb fehlen mir die worte zur erklärung…

Peter Sennhauser meint zum Bild von heike brauer:

Ein Mann mit Clown-Maske und traurigem Gesicht sitzt, die Beine weit vor sich gespreizt, mit dem Rücken am Sims zu einem grossen, geschwungenen Panorama-Fenster auf einem Plattenboden. Das einzige Licht in der Schwarz-Weiss-Aufnahme scheint durch das geschwungene, dem Mund des Clowns gleichende und in viele Quadrate aufgeteilte alte Fenster in den leeren Raum zu fallen. Draussen gleissen verschneite Bäume.

Was Formen, Linien, Lichtstimmung und Komposition angeht, ist diese Aufnahme insgesamt sehr stimmig:

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