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Neue Kategorie: Fotografen im Fokus

Die Lieblingsfotografen der fokussiert Redaktion


Von August Sander bis Tim Walker haben wir sie zusammengetragen und bereits damit begonnen zu notieren, weshalb welcher Fotograf oder welche Fotografin uns besonders inspiriert und wessen Bilder vielleicht sogar in unserem Büro hängen.

Zu meinen Favoriten gehört beispielsweise David LaChapelle, der in seinen schrillen Bildern neue Welten erschafft in denen er Fabelwesen zum Leben erweckt oder besser: die grossen Stars zu Fabelwesen macht. so entstehen bunte Fotografien, die bisweilen wie surrealistische Kunstwerke anmuten.

Auch David LaChapelle wird also in unserer neuen Rubrik nicht fehlen. Den Anfang wird nächste Woche aber unsere Autorin Sofie Dittmann machen wenn sie uns erzählt, welche Fotobücher bei ihr im Regal stehen.

Welches sind eure Lieblingsfotografen, welche wir in dieser Serie auf keinen Fall vergessen dürfen?

Floris Neusüss: Traumbilder

Seit den späten Fünfzigern experimentierte Floris Neusüss damit, statt fotografischer Abbilder Traumbilder herzustellen. Also lange vor den Möglichkeiten der digitalen Ära.

Floris Neusüss, Wurzelgesicht, Akademiegarten, München 1959

Floris Neusüss, Wurzelgesicht, Akademiegarten, München 1959

[textad]

Bekannt ist Floris Neusüss vor allem mit seinen lebensgroßen Fotogrammen. Die Akt-Fotogramme wurden als „Nudogramme“ bezeichnet und vielfach ausgestellt, die „Traumbilder“ bisher nur selten.

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Hertha Miessner: Digitales Leuchten

Hertha Miessners fotografische Bilder leuchten aus einem dunklen Hintergrund. Es sind digitale Bildcollagen.

Hertha Miessner: Unfold (02), 2011, Digitale Bildcollage

Hertha Miessner verknüpft als bildende Künstlerin Malerei mit fotografischen Techniken. Unter dem Ausstellungstitel „Luminiszenz“ sehen wir die Bilder derzeit in München.

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Elliott Erwitt: Ernsthaft unernst

Von Elliott Erwitt wissen wir, dass er ernsthaft nicht ernst sein will. Ebenso unernst sind seine Fotografien – mal mehr, mal weniger.

[textad]Elliott Erwitt: New York, USA, 2000 © Elliott Erwitt/Magnum Photos

Magnum-Fotograf Elliott Erwitt hat in seiner langen Karriere neben der Reportagefotografie auch die Werbe- und Modefotografie geprägt. Weiterlesen

Giorgia Fiorio: Die Kraft des Glaubens

Giorgia Fiorio erforscht mit der Kamera die Kraft des Glaubens und der spirituellen Rituale – in bisher „38 Missionen“ rund um die Welt, wie sie uns mitteilt.

Giorgia Fiorio: Karwoche, San Pedro Cutud, Pampanga, Philippinen 2000

Für Giorgia Fiorio ist das 2001 begonnene Langzeitprojekt eine „persönliche Untersuchung über die Beziehung zwischen dem Individuum, dem Heiligen und dem spirituellen Erbe der Menschheit“. „Il dono“ – die Gabe, so heißt die Serie – aktuell in Berlin zu sehen, erstmals in Deutschland.

[textad]Welch’ immense Kraft lässt Scharen von Pilgern unter Qualen durch weite Wüsten wandern oder auf höchste Berge steigen? Weshalb fügen Menschen ihrem Körper in Ritualen mit Stichen und Schlägen Wunden zu? Weiterlesen

Bildserie Völlegefühl: Konzeptserie mit Witz

Bunt, konzipiert und doppelt: Die Fotokünstlerin lässt mit ihren Doppel-Selbstportraits raten.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Adriana Navalesi).

Kommentar des Fotografen:

californication self

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Adriana Navalesi:

Das Foto hat mir einfach spontan gefallen. Das ist keine ausreichende Bildbesprechung, deswegen hole ich etwas aus. Adriana Navalesi macht vor allem Selbstportraits im Doppelpack. Auch auf fokussiert.com haben wir schon eins ihrer Fotos besprochen.

 

Während mich das damalige Werk eher abstieß und ich auch ihre anderen Arbeiten persönlich etwas befremdlich finde, gelingt es mir mit dem hier gezeigten, „californication self“ betitelten Doppelfoto, ihre Arbeiten langsam zu verstehen und Gefallen daran zu finden. Vielleicht ist es wie bei exotischeren Gerichten, die man erst mehrmals probieren muss, um entscheiden zu können, ob sie einem munden oder nicht

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Fotografie im August: Das Beste auf fokussiert.com

Die besten Artikel vom August auf fokussiert.com und den andern Blogwerk-Blogs in einer kurzen Übersicht.

Auch im Ferienmonat August haben auf fokussiert.com einige Texte mehr Aufsehen erregt als andere – und einige Bilder deutlich mehr Augenmerk gekriegt als das Gros. In den drei hier vorgestellten Fällen ist das zweifellos verdient:

Fotografische Projekte als Selbstschulung

Ralf Augustin hat einen Winter lang rund um den Bodensee fotografiert und ein beeindruckendes Portfolio aufgebaut. Solche Projekte können einen enorm weiterbringen und helfen, den Fokus zu behalten.

Emilio Morenatti, Meister der feinen Kontraste

AP-Cheffotograf Emilio Morenatti ist in Afghanistan schwer verletzt worden. Wir zeigen in einer Serie, warum seine Bilder im Newsstrom derart auffallen: Pure Kunst, wie es ein Magnum-Mitglied ausdrückt.

Der Reiter auf dem Hai

Mit seinen fantastischen Fotografien inszeniert Pierre Winther ganze Geschichten. Seine Aufnahmen wirken wie Standbilder aus Filmproduktionen – und manchmal sind sie sogar echt.

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Kinder-Situationsporträt: Das Wunderland U-Bahn

Die schönsten Kinderbilder entstehen, wenn sich die Porträtierten nicht beobachtet fühlen und in ihrer Welt versunken sind. Um die Chancen auf das perfekte Bild dieser kurzen Momente zu steigern, bieten sich schnelle Bildserien an.

Leserfoto: Klick für Vollansicht und Kameradaten (© Johannes Siglär).

Kommentar des Fotografen:

Wie wir vor ein paar Tagen im Freibad waren, hat unser Sohn das mit dem „Baden gehen“ zu wörtlich genommen – sprich auch seine normale Straßenkleidung war am Abend völlig durchnässt. Und so musste er eben im Bademantel den Heimweg antreten… Was mir persönlich an diesem Bild besonders gefällt, ist der Blick meines Sohnes. Durch diesen Blick wird offenbar, dass er mit dem Betreten der U-Bahn in eine ganz eigene Welt eingetaucht ist. Eine Welt, die faszinierend, vielleicht aber auch verstörend oder gar einschüchternd auf ihn wirkt. Dieser Interpretationsspielraum macht das Bild – für mich – interessant.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Johannes Siglär:

Ein Kinder-Situationsporträt mit grenzwertiger Stimmung, wie Du richtig bemerkst – die Vermischung seiner inneren mit der äusserlichen Welt spiegelt sich buchstäblich in den Augen des Kleinen – oder seinem Auge (ich komme darauf zurück). Ein schön gelungenes, in weichen, der U-Bahn angemessen dunklen Tonwerten grade richtig abgestuftes Bild.

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Skurriles Porträt: Serie oder Schnappschuss

Ein Schnappschuss ist spontan, eine Serie will geplant sein: Hier ist weder das eine nach das andere gut gelungen, weil zwei gravierende technische Fehler das Bild dominieren: Ungünstige Beleuchtung und Unschärfe.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bela Beier).

Kommentar des Fotografen:

Das relativ alte Bild ist ein klassischer Schnappschuss – das Experiment, eine Person bewusst skurril abzubilden ist hier (meiner Meinung nach) relativ gelungen. Die Idee, bewusst vor, bzw, in anderen Bildern der Serie, Nach dem „Herrichten“ zu fotografieren, sollte einen neuen Einblick geben.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Bela Beier:

Für Schönheit tun Menschen einiges. Um irgendwann schön auszusehen, hecheln sie schweißtropfend durch die Parks, stemmen angespannt Gewichte, reißen sich Härchen mit Wachs aus oder legen sich Gesichtsmasken in ulkigen Farben auf.

Dass die Menschen auf dem Weg zur Schönheit nicht immer schön, sondern auch oft komisch aussehen, ist eine reizende Idee für eine Bildserie. Du hast diese Idee jedoch anscheinend noch nicht zu Ende gedacht – denn du sagst, das Bild sei nur ein Schnappschuss.

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Cologne Pride 2009: Zu weit links

In der Strassenfotografie und auf Reportage mit Actionshots hängt (fast) alles am richtigen Standort – oder am Seriefeuer für die nachträgliche Auswahl.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Andreas Brössel).

Kommentar des Fotografen:

Parade CSD 2009 in Köln. In Erinnerung an die Protestmärsche für die Gleichberechtigung homosexueller im Juni 1969.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Andreas Brössel:

Dein nostalgisch anmutendes Schwarz-Weiss-Reportagebild zeigt einen Teilnehmer der CSD-Parade in Köln inmitten anderer Teilnehmer, durch die Schärfe gut isoliert und in Haltung und Aufmachung an die Vergangenheit erinnernd.

Die Fotografie ist eine gelungene Mischung aus Strassenbild eines Anlasses, der vergnüglich sein sein soll, und drückt dennoch die Ernsthaftigkeit des Anliegens aus, welches die Paradeteilnehmer vertreten:

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