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Kompositions-Porträt: Grundregeln beachten

Es schadet nichts, sich früh in der Fotografie mit neuen Techniken und Experimenten zu beschäftigen. Schade ist es, wenn verletzte Grundregeln das Resultat schwächen.

Nikon D750 im Studio mit einer Softbox, f/14, die darübergelegten Wolken wurden etwa in der gleichen Woche aufgenommen.

Wolkige Gedanken: Nikon D750 im Studio mit einer Softbox, 1/125s, f/14, 48mm bei ISO 100 – die darüber gelegten Wolken wurden etwa in der gleichen Woche aufgenommen.

Kamran von Kleist schreibt zu diesem Bild: Erst einmal vielen Dank für die Mühe, mit denen die Bilder hier ‚auseinandergenommen‘ werden, was gerade für Anfänger, wie mich, mehr als hilfreich ist.

Die Intention dieser Aufnahme war es, das Sinnieren über die Zukunft darzustellen, aber nicht eine schwermütige, von der Vergangenheit belastete, sondern im Gegenteil eine hoffentlich positive, die auf das Erreichte aufbauen kann.

Beeindruckend: Du bezeichnest Dich als Anfänger, aber Du lieferst ein Bild ab, das in mehrfacher Hinsicht fortgeschritten ist. Weiterlesen

Leserfoto: Das klassische Mutter-Kind-Portrait

Wer gut vorbereitet ist, kann auch die kurzen Zufallsmomente für seine Aufnahmen nutzen, wie bei diesem zeitlosen Familienklassiker zu sehen ist.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© André Martin).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild zeigt meine Frau und unseren Sohn, aufgenommen bei uns im Wohnzimmer mit schwarzem Papierhintergrund (Rolle) und Softbox von links. Ziel war ein recht dunkler, Gemälde-ähnlicher Eindruck, ohne jedoch Textur-Overlays zu nutzen. Anders als sonstige Mutter-Kind-Aufnahmen, sollte hier keine explizite Verbundenheit via Blickkontakt hergestellt werden, im Gegenteil. Eigentlich hätte ich meine Frau etwas hochnäsiger dreinschauen lassen sollen, um mehr Distanz zum Kind wirken zu lassen. Dass der Kleine gerade so aufmerksam in die Kamera schaut, war natürlich großes Glück! Das Bild wurde in Gimp etwas nachbearbeitet.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von André Martin:

Den Zufall kann man nicht planen. Aber man kann sich auf ihn vorbereiten. Das hat der Fotograf André Martin auch bei seinem Mutter-Kind-Portrait gemacht. Er hat sich vorher Gedanken gemacht, welchen Look er erzielen wollte, in diesem Fall einen „gemäldeähnlichen Eindruck“ und das dazu passende Setting aufgebaut mit einem dezenten grauen Hintergrund, der dem opulenten antiken Stuhl die Aufmerksamkeit überlässt. Weiterlesen

Konzept-Porträt: Romantisches Paar

Tageslicht, 50mm, zwei Menschen: Mit sehr einfachen Mitteln entstand dieses romantische Portrait, was vor allem durch die Haltung des Paars wirkt.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Max Niemann).

Kommentar des Fotografen:

Bei meinen Fotos lege ich großen Wert auf Authentizität, erst weit danach auf technische Perfektion. Während ich dieses Bild machte, wurde gleichzeitig ein Musikvideo gedreht, und ich als Fotograf wenig beachtet. Das gab mir die Möglichkeit, die Schönheit und Echtheit des Moments einzufangen, die alle Teilhabenden bemerkten und genossen – ohne dass man sich auf den Fotografen konzentrierte. Die (nahezu) offenblendig bedingte Tiefenunschärfe harmoniert in meinen Augen perfekt mit den vollkommen verschwommenen Gräsern im Vordergrund, die dem Bild mehr Tiefe geben.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Max Niemann:

Es ist eine sehr schöne Pose: Ein junger Mann und eine junge Frau, die Frau liegt auf dem Rücken im hohen Gras und lehnt mit ihrem Kopf an der Brust des Mannes, der sitzend zu ihr nach unten schaut. Die Nasen berühren sich fast, und auch die Lippen könnten sich wahrscheinlich berühren, wenn sie wollten:

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Promotionsfoto: Porträt einmal anders

Eine einfache Veränderung eines „klassischen“ Themas kann etwas schaffen, was die eindeutige Unterschrift des Fotografen trägt.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Daniel Haeker).

Kommentar des Fotografen:

Eine Serie von Promotionsfotos für eine Gruppe spanischer Cellistinnen habe ich zum Anlass genommen, etwas – für mich – Neues zu versuchen. Den Portraits, wie dem hier gezeigten Bild von Alicia, habe ich durch Einarbeiten von mir selbst angefertigter, mehrschichtiger Texturbilder einen neuen Hintergrund anstelle des konventionellen dunklen Bühnen- (Theater-) Raumes gegeben.

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Babyfoto: Komposition zählt auch im Studio

Studiofotografie bietet fast totale Kontrolle, aber ob all der einstellbaren Faktoren darf die Bildkomposition nicht zu kurz kommen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Mike Hillebrand).

Kommentar des Fotografen:

Mein erster Versuch in der Babyfotografie im Studio. mit ISO 100, Blende 8 und einer Verschlusszeit von 1/50 war das wohl eher Zufall, dass ich das so scharf bekommen habe. Ausleuchtung vor einer schwarzen Moltonleinwand war ein Walimex 300 Blitzkopf mit einem Tubus und Wabe und ein Walimex 300 Blitzkopf mit Softbox. Das genaue Setup weiß ich leider nicht mehr.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Mike Hillebrand:

Schwarz-weiss-Aufnahme eines auf einem Arm liegenden Babys. Die seitliche Beleuchtung betont die Räumlichkeit des kleinen Körpers, ein Blitz mit Softbox sorgt für einen grossen Reflex in die Augen des Babys. Die nach unten hängenden Arme und der Gesichtsausdruck lassen auf vetrauensvolle Entspanntheit schliessen.

Gleich zum Vornherein:

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Selbstporträt: Das Fenster als Softbox

Eine ruhige Morgenstimmung fängt man am besten mit natürlichem Licht ein. Wer – wie hier – weiße Vorhänge vor das Fenster zieht, erhält als Bonus gleich einen unbezahlbaren Softbox-Effekt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Steffen Jörg).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild mag ich sehr, weil es so geworden ist, wie ich es mir vorher vorgestellt habe. Das ist leider bisher nur selten der Fall. Ich mag besonders die Lichtstimmung – obwohl ich mir genau bei dieser auch wieder unsicher bin, ob sie dem Bild „gut tut“. Das Bild wurde an einem Sonntag Morgen mit meiner alten Seagull aufgenommen. ISO war 100 und Belichtungszeit ca. 1/30; Blende 8. Bin mir aber bei den Parametern nicht mehr sicher. Es handelt sich quasi um ein Selbstportrait und wurde per Selbstauslöser gemacht. Wie gesagt, bin ich mir über die Farbe des Lichts noch unsicher. Obwohl Sie der Realität sehr nahe kommt. Außerdem stört mich selbst, dass der Vorhang ein Trapez formt und nicht gerade fällt. Ich fotografiere noch nicht sehr lange und würde mich gerne verbessern.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Steffen Jörg:

Der Trick ist einfach, aber sehr effektiv. Man nehme ein sonnenbeleuchtetes Fenster, ziehe weiße Vorhänge davor und – schwupps – ergibt das einen samtweichen Softbox-Effekt. Den hast Du bei diesem Selbstportrait genutzt.

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Treppe ins Dunkle: Perfekt totgeblitzt

Fotografieren mit Blitz ist bisweilen auch unterwegs im freien sinnvoll. Allerdings kann das Kunstlicht auch die Stimmung völlig vernichten.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Volker Boss).

Kommentar des Fotografen:

Ein erschwerlicher Weg nach oben, ohne das Ziel zu sehen

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Volker Boss:

Wie Volker so schön schreibt, ist diese Wanderung beschwerlich, noch dazu, wenn man seine Fotoausrüstung dabei hat und diese nutzen möchte. Deswegen kann ich auch verstehen, daß nicht noch ein zusätzlicher Aufsteckblitz eventuell sogar mit Lichtformern (kann man das Licht überhaupt formen?), Aufheller oder anderes Equipment mitgeschleppt werden sollte. Einiges davon hätte diesem Bild allerdings gut getan:

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Low-Light Konzept-Porträt: Mischung aus Modell und Freak

Fotografien in in Low-Light-Verhältnissen verlangen besondere technische Sorgfalt, sonst stimmen Belichtungszeiten, Schärfentiefe und andere technische Dinge nicht, die sonst weniger Probleme gemacht hätten.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Steve Splittgerber).

Kommentar des Fotografen:

Diese Foto zeigt meinen schwarz bemalten Kumpel. Sein Wunsch war es bei diesem Foto, eine Mischung aus Modell und Freak zu erzeugen.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Steve Splittgerber:

Steve Splittgerbers Foto zeigt ein Dreiviertelporträt mit einem schwarz bemalten Mann, der eine große Sonnenbrille trägt. Er ist dabei, sich die Krawatte vom Hals zu ziehen, dabei hält er sich am Hemdkragen fest. Das meiste des Bildes liegt im Schatten und ist so dunkel, daß man Einzelheiten kaum erkennen kann. Die Krawatte etwa.

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Gegenlicht-Akt: Zu viel Drama

Gutes Gegenlicht verlangt nach entsprechender Aufhellung, um die Hauttöne im Porträt oder Akt nicht zu gefährden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bela Beier).

Kommentar des Fotografen:

Beim Testen eines neuen Blitzes entstanden.

Profi Horst Kløver meint zum Bild von Bela Beier:

Da hat der neue Blitz aber ganz schön reingehauen. Man kann auch sanfter mit einer Lady umgehen, gerade, wenn es um Hauttöne geht… Pose und Bildidee sind im Grunde sehr interessant, das Model scheint für ein erotisches Porträt, eine Aktaufnahme geeignet.

Auch an Gegenlicht ist an sich nichts auszusetzen, nur musst du es mit einer weichen Aufhellung von vorne auffangen:

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In der Wiese: Das letzte Quäntchen

Wenn Du Dir die Mühe machst, schöne Fotos zu planen und aufzunehmen, geh noch einen Schritt weiter und versuche, der Perfektion so nahe wie möglich zu kommen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Robert Kneschke).Kommentar des Fotografen:

Das Foto entstand mit einem entfesselten Canon Speedlight 580 II und kleiner Softbox bei bewölktem Abendhimmel.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Robert Kneschke:

In gewisser Weise ist dies ein schönes, visuell ansprechendes Foto. Es hat interessante, wenn auch etwas unrealistische Farben, zeigt eine attraktive Frau in völliger Entspannung und bildet einen Moment ab, zu dem wahrscheinlich die meisten von uns einen Bezug herstellen können.

Der Fotograf hat mit Hilfe dieser Elemente, der Komposition und der Beleuchtung, eine sehr intensive, beruhigende, frische Atmosphäre mit einer guten Note Freiheit geschaffen.

Darum muss ich fragen:

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