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Kaffeepause: Verspieltes Stillleben

Chrom und Stahl und Keramik und Licht sind eine fast todsichere Mischung. Effekthascher kommen damit auf ihre Kosten.


Leserfoto: Klick für Vollansicht (© S.F.)

Kommentar des Fotografen:

Dieses inszinierte Stillleben zeigt die subtile Bedeutung von Zeit in Genuss-Leben. Schnell mal einen Espresso zwischendurch – oder sich Zeit für eine Auszeit für einen Kaffeegenuss nehmen. Dieses Foto habe ich noch mit meiner alten Schnappschusskiste (Canon IXUS) gemacht und ist doch eines meiner Favoriten.

Peter Sennhauser meint zum Bild von S.F.:

Kaffe und Zeit – ziemlich gradeaus, dieses Bild. Das wäre so eines von diesen Themenpostern, die wir uns früher an die Teenager-Zimmerwand genagelt haben, gleich neben den Starschnitten, die allerdings meistens fotografisch nicht halb so gut umgesetzt und dafür noch mit einem eher peinlichen als originellen Spruch bedruckt waren.

Ich kann Deine Vorliebe für das Bild gut verstehen.

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Spiegelsee: Gib mir eine Mitte

Landschaftsaufnahmen sind prädestiniert für Weitwinkelobjektive. Die sorgen für Weite, aber nicht für Tiefe: Darum muss sich der Fotograf mit der Komposition und entsprechender Schichtung selber kümmern.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Yves Dulex).

Kommentar des Fotografen:

Auf der Fahrt von Zürich nach Murmansk (3000km) fuhren wir plötzlich in Finnland an diesem spiegelglatten See vorbei. Nach einem abrupten Bremsmanöver hielt ich den faszinierenden Anblick mit zwei Fotos fest und erstellte in CS3 dann ein Panorama. Ich habe das Bild unzählige Male betrachtet und mittlerweile auch auf Leinwand aufgehängt, doch frage mich immer, wie dies ein Profi festgehalten hätte.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Yves Dulex:

Auf den ersten Blick ist das eine wundervolle Landschaftsaufnahme mit einer schönen Gewichtung nach links. Ich will Dir die Freude an dem Bild keinesfalls vergällen. Allerdings wirkt die Aufnahme in der kleinen Vorschau unseres Auswahl-Tools deutlich besser als in der Vollansicht, wogegen sie in wandfüllendem Grossformat ebenfalls wieder ganz neue Qualität erreichen dürfte. Zweifellos ein gelungenes Panorama – und trotzdem fehlt mir bei genauerer Betrachtung einiges, das es hätte grossartig machen können:

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Hubert Becker: Alles ganz anders

Bei Hubert Beckers Fotoarbeiten ist man nur vermeintlich auf einer „richtigen“ Spur. In Wirklichkeit ist alles ganz anders.

Hubert Becker: La Condition Humaine 2, 2008

In seiner Bildserie „La condition humaine“ zum Beispiel arbeitet Hubert Becker mit den Methoden von René Magritte. Wie der surrealistische Maler zwingt uns Becker, unser Bild der Wirklichkeit zu überdenken und Denkgewohnheiten zu durchbrechen. Die Leipziger Galerie b2_ zeigt uns aktuelle Beckers Arbeiten unter dem nämlichen Titel „La condition humaine“.

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Architekturbild: Ein Element zu viel

Bei Architekturbildern wird eine gute Komposition erleichtert, weil der Architekt die halbe Arbeit schon gemacht hat. Aber eben nur die halbe. Zu viele Einzelheiten in ein Bild zu packen kann dazu führen, dass alle Elemente des Fotos schwach wirken.

Das Kunst- und Kulturzentrum Luzern. Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Jörg Bühlmann).

Kommentar des Fotografen:

Eingangsfront des Kultur- und Kongresszentrums Luzern (KKL), Schweiz. Der französische Architekt Jean Nouvel hat das KKL Luzern entworfen und zwischen 1995 und 2000 nach seinen Plänen bauen lassen. In der Spiegelung erkennt man das Luzerner Seebecken und die Stiftskirche.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von J?rg B?hlmann:

Für jeden, der halbwegs über kompositorische Fähigkeiten verfügt, ist es relativ leicht, ansprechende Fotos von Gebäuden oder anderen Strukturen zu machen. Da Architekten die Außenwände von Gebäuden ästhetisch interessant und symmetrisch gestalten, ist für Fotografen die halbe Arbeit schon gemacht.

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Blendschutz im Selbstbau: Zehn Minuten gegen Spiegelung

Ein Bildschirm-Blendschutz ist mit Schaumstoff-Platten in zehn Minuten selbst gebaut – und dabei noch schnell montier- und faltbar.

blendschutz-1.jpg

Seit Monaten habe ich immer wieder nach einem vorgefertigten Kunstoff-Blendschutz für meinen 24-Zoll Monitor gesucht: In meiner etwas unglücklichen Arbeitsplatzkonfiguration fällt das Tageslicht bis zum späten Nachmittag von links hinten auf die matte Bildschirmfläche und stört die Feinarbeit mit Fotos.

Diese Woche hatte ich genug vom Augen zusammenkneifen:

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Spiegelung: Mehr Gewicht

Ein quadratisches Bildformat eignet sich für totale Symmetrie – oder eben klassische Goldene Schnitte. Irgendwo dazwischen wird’s schnell schwierig.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Mario Baronchelli). Scan ab Mittelformatfoto

Kommentar des Fotografen:

Das Bild wurde mit einer (analogen) yashica 124 mat mittelformat-kamera aufgenommen und enthält darum auch keine exif daten. zeit und blende weiss ich leider nicht mehr, brennweite ist standard 80mm, film ilford 400iso. leider ist durch die verkleinerung die körnung ein bisschen untergegangen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Mario Baronchelli:

Bäume am Wasser bieten eine beinahe unerschöpfliche Fülle an Variationen des Themas „Spiegelung“. In Schwarz/Weiss wirkt sie meist schon durch die klaren Linien der Stämme und den Bruch in der Wasseroberfläche.

Marios Bild ist eines der ersten, die auf fokussiert.com eingereicht wurden, und es ist bis jetzt „liegengeblieben“. Ich habe es oft angesehen und mich gefragt, warum es mich nicht zu fesseln vermag:

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Leserbilder in der Profi-Kritik Spiegelsee, aalglatt

Ein postkartenhaft spiegelnder See. Er hätte sich mit einer langen Belichtungszeit noch mehr glätten lassen. Ein richtiger Vordergrund würde die Harmonie angenehm brechen.

Tom Brühwiler
Leserfoto (Klick für Vollansicht) (© Tom Brühwiler). – SONY DSC-P10
1/320s –
f/5.6 – ISO 100 – 7.9mm (38mm)

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Tom Brühwiler:

Ein Postkartenmotiv mit schöner Spiegelung. Die Elemente sind mit der auslaufenden Linie des Berges rechts oben, die das Bild sozusagen abschließt, und dem Hotel direkt am Strand, mit dem die Linie beginnt, schön aufgeteilt. Mir fehlt allerdings das Besondere an dem Bild, sozusagen der Aha!-Effekt. Zunächst ist das Bild mittags aufgenommen – und deswegen ist das Licht realtiv hart.

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