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Street Photography: Junge Fußballspieler in Paraguay

In der Straßenfotografie sollte man stets versuchen, die ganze Szene einzufangen, auch wenn sie sich schnell abspielt. Dabei kommt es nicht so sehr darauf an, daß die Aufnahme gestochen scharf ist

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sven Schwinning).

Kommentar des Fotografen:

Dieses ist mein erstes Bild bei fokussiert.com. Ich habe es letztes Jahr in Luque/Paraguay aufgenommen. Beim Spazierengehen kam ich an diesen spielenden Jungs vorbei. Der Junge Torwart lud mich mit seinem Blick direkt zum Knipsen ein. Etwas mehr Schärfe wäre sicher nicht schlecht gewesen.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Sven Schwinning:

Kinder, die barfuß auf der Straße Fußball spielen. Der kleine Torwart, mit einem Handschuh bewaffnet, nimmt den Fotografen in dem Augenblick wahr, als er den Auslöser drückt. Alle anderen sind in ihrem Spiel versunken. Mich hätte diese Szene auch gereizt, insbesondere wegen des Gegensatzes von Torwart und Spielern und der Art, wie sie im Bild angeordnet sind.

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Karneval auf Teneriffa: Näher ran!

Um tolle Stimmungsbilder zu bekommen, brauchst du entweder einen Termin oder viel Zeit, Glück und Geduld. Das Teleobjektiv ist dabei eine undankbare Krücke: Es schafft Distanz statt Nähe.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ulrich Brodde).

Kommentar des Fotografen:

Der Karneval auf Teneriffa ist der zweitgrößte der Welt. Im Februar finden überall auf der Insel Festivitäten unterschiedlicher Größe statt, die bis in die Morgenstunden andauern. Das bunte Treiben habe ich in den letzten Jahren ausgiebig fotografiert und wollte in diesem Jahr etwas andere „Stimmungs“bilder vom Karneval machen. Ob mir dieses mit diesem Foto gelungen ist und auch, ob die etwas experimentelle Art der Bearbeitung beim Betrachter ankommen, möchte ich gerne wissen. P.S. Bei den Kategorien fehlt m.E. die „street-Fotografie“

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Ulrich Brodde :

Von Karnevalfeiern erwarten wir Paraden und Tanzen. Aber was passiert eigentlich hinter den Kulissen? In diesem Fall wollte der Fotograf Stimmungsbilder schaffen; alles anderes als die üblichen Paraden- und Partyfotos.

Dafür gibt es normalerweise zwei Möglichkeiten:

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Helen Levitt mit 95 verstorben: Legende der Straßenfotografie

Die Fotografin Helen Levitt, eine Ikone der US-Straßenfotografie, ist im Alter von 95 Jahren gestorben.

Helen Levitt: New York City 1974. (© Keystone)

Die dpa meldete gestern Abend, dass die Fotografin am Sonntag in ihrer Wohnung in Manhattan im Schlaf verstorben ist. 1913 geboren, machte Helen Levitt schon frühzeitig Bekanntschaft mit den Fotografen Henri Cartier-Bresson und Walker Evans. Weiterlesen

Tobias Zielony – Trona: Ist es leicht, jung zu sein?

Für Tobias Zielony ist es offensichtlich, dass es nicht überall leicht ist, jung zu sein. Zum Beispiel am Rande des Death Valley in einer Stadt namens Trona.

Tobias Zielony: Dirt Field, aus der Serie: Trona - Armpit of America, 2008, © Tobias Zielony

Das Foto zeigt uns: Ein junger Mann liegt am Rand eines verlassenen Sportplatzes im Staub. Eingeschlafen? Vom Fahrrad gefallen? „Trona ist eine Siedlung in der Wüste, einst eine industrielle Vorzeigestadt, heute ein sich selbst überlassener Ort auf Crystal Meth“, sagte Tobias Zielony in einem Interview. „Crystal Meth“ ist eine starke Form der Designerdroge Amphetamin, so genanntes Metamphetamin.

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Werner Kohn: Das Leben auf der Straße

Klassische Street-Fotografie zeigt in Erlangen die Städtische Galerie: Bilder von Werner Kohn aus rund 50 Jahren, ein Lebenswerk.

Werner Kohn: Kathmandu, 1976

Die Ausstellung „Streetlife“ zeigt die „Family of Man“ in den großen Städten der Welt und auf dem Land, alleine und in Gesellschaft, heiter und melancholisch. Family of Man? Das ist die große Ausstellung, die Edward Steichen Anfang der Fünfzigerjahre für das Museum of Modern Art zusammengestellt hatte: eine völkerverbindende und bis heute wichtige Fotoschau (wir haben über die Steichen-Retrospektive in Paris berichtet).

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Perspektive und Standort: Nicht die erstbeste

Eine gute Perspektive ist nicht unbedingt großartig, und eine großartige Perspektive ist nicht unbedingt die erste Perspektive, die man findet.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Berger). - Canon EOS 20D - 3.2s - f/16 - ISO 200 - 28mm

Kommentar des Fotografen:

Die Aufnahme wurde gegen 23:00 Uhr in der berühmeten Einkaufsmeile Ra Rambla in Barcelona aufgenommen. Da ich leider kein Stativ zur Hand hatte, wurde die Kamera kurzerhand auf die Gehsteigkante aufgelegt. Anfängliche Befürchtungen, der Gehsteig würde zu wuchtig und zentral erscheinen, wurden bei genauerer Betrachtung am PC-Monitor zerstreut. Das Zusammenlaufen der roten Lichtspuren in einem Fluchtpunkt gibt der Aufnahme einen futuristischen Einschlag, gegenübergestellt die Statik der Leuchtreklametafel.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Michael Berger:

Obwohl dieses Foto etwas außerirdisch anmutet, sind es bloß ein paar Autos oder Fahrräder, die vorbeifahren. Der Trick ist, die Blende lang genug offen zu lassen – in diesem Fall 3,2 Sekunden – damit die Autos durch das Bild passieren können und ihre Lichter Muster und Formen bilden.

Weil der Fotograf kein Stativ dabei hatte, hat er seine Kamera auf den Bordstein gesetzt. So etwas passiert häufig:

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Surreal oder Schnappschuss: Die Komposition muss stimmen

Ausser in der Reportagefotografie spielt die Bildkomposition immer eine zentrale Hauptrolle. Um sie ohne Ablenkung zu überprüfen, stelle man das Bild auf den Kopf.

Gabriel Kowalik
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Gabriel Kowalik). – Casio EX-Z57 – 2.5s – f/2.6 – 5.8mm (35mm KB)

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild habe ich irgendwann in der Nacht in Berlin aufgenommen. Die Lichtfarbe hat mir sehr gut gefallen, allerdings gefällt mir der Freiraum an der linken Bildseite nicht.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Gabriel Kowalik:

Diese merkwürdige Szene erweckt aus vielerlei Gründen Interesse, nicht zuletzt, weil es sich um ein «persönliches« Porträt eines Salamanders handelt. Das Tier, das da einen Apfel anstarrt und dabei lässig mitten auf der Straße liegt, ist kein alltäglicher Anblick. Die starken Farben, das Orange der Straßenlaternen, sowie das Dunkelblau des Nachthimmels, spielen auch eine große Rolle, dass bei uns für das Foto Interesse aufkommt.

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