Beiträge

Fotokunst mit Symmetrie (2/2): Mandalas

 Wenn man Fotografien ein wenig öfter als nur einmal und in mehreren Achsen spiegelt, entstehen Mandalas: Geometrische Figuren.

Fotografische Mandalas

Hibiskus (©Dierk Topp)

Diese Bilder bestehen aus mehrfachen und gedrehten Spiegelungen. Die Bearbeitung ist komplizierter.
„Mandala (Sanskrit) ist ein figurales oder in der Form des Yantra geometrisches Schaubild, das im Hinduismus und Buddhismus in der Kultpraxis eine magische oder religiöse Bedeutung besitzt. “ (Wikipedia)
Als ich damit anfing, habe ich sehr viele Aufnahmen mit einem möglichen Mandala-Bild im Kopf gemacht. Die Bilder selbst sind deshalb als solche kaum zu gebrauchen.
Weiterlesen

Güterwagenstellwerk Hagen: Endstation Bildrand

Linien, die in einen Fluchtpunkt laufen, sind ein dankbares grafisches Motiv. Bei Bahnanlagen spielt dabei der Horizont eine zusätzliche Rolle.Dort sollte ein wenig Raum dem Blick Auslauf gewähren.

Der Gueterbahnhof - schwarz-Weiss-Foto

Güterbahnhof Hagen. Nikon D5300 1/250s bei f/7 mit 18mm Brennweite und ISO 100

Sebastian Jonton aus Herten schreibt zu diesem Bild: Das Bild ist in Hagen entstanden.
Es ist mit der Nikon D5300 und dem 18-105er Kit aufgenommen. Blende 7,1 (sollte ne 8 sein) und 1/250 Sekunden belichtet. Ich wollte einen alten etwas fischäugigen Look erzeugen. Die Ausrichtung hätte besser sein können, da ich ein Stück Himmel wegschneiden musste…

Wenige Erfindungen der Menschheitsgeschichte sind mit mehr Symbolik belegt als die Eisenbahn und das Bild von Eisenbahnschienen. Ihre kompromisslose Gradlinigkeit und die gleichmässige Struktur sind ein Motivmagnet für Fotografen.

Weiterlesen

Langzeitfotografie Buhne Altnau: Gleichmass ist der Feind des Kontrasts

Wer eine Alternative Foto-Kompositionen mit geometrischen Mustern sucht, läuft schnell Gefahr, der Mitte und den Diagonalen durch die Ecken zu verfallen. Das geht meist nur im Quadrat gut.

Buhne in Altnau

Nikon D7000 60s bei Blende 11 mit 17mm Brennweite und ISO 100 © Pirmin Dewor

Pirmin Dewor aus Wolfegg schreibt zu diesem Bild: Dieses Foto habe ich in Altnau (Schweiz) am 18.06.2016 aufgenommen. Weil der Bodensee gerade einen sehr hohen Wasserstand aufweist, war meine Intention, die Buhne von Wasser umgeben abzulichten. Mir war bewusst, dass es bereits viele Fotots von dieser Buhne gibt, aber alle im Querformat und diagonal aufgenommen. Mein Anreiz war es, eine andere Perspektive zu finden. In dieser sollte die Buhne nicht nur diagonal zu sehen sein. Der lange Steg von Altnau sollte sich zudem im Hintergrund leicht abzeichnen. Für meinen Perspektivenwechsel musste ich nasse Schuhe in Kauf nehmen, um die Kamera passend zu platzieren. In dieser Ausrichtung findet sich eine verjüngende Diagonale der Buhne wieder, die gleichzeitig eine geraden Ausrichtung aufweist. Im Horizont ist noch schwach der bekannte und sehr lange Anlegesteg zu sehen. Diese Perspektive macht das Bild für mich sehr interessant. Aufgenommen wurde das Bild mit einer Nikon D7000 und einem Sigma 17-70 2.8-4 Objektiv. Zusätzlich verwendete ich einen 3,0 Graufilter und einen Verlaufsfilter für die Langzeitbelichtung. Für mich liegt die Schwierigkeit noch in der Bildkomposition, da ich erst seit zwei Monaten intensiver fotografiere.

Diese Fotografie zeigt eine Buhne, und mir bringt sie zugleich einige neue Wörter bei: „Buhne“, auch als Stack, Höft, Kribbe, Schlenge oder im Alpenraum Schlacht bezeichnet, ist laut einschlägigen Websites ein Küstenschutzbau.

Solche von Menschenhand geschaffenen Bauwerke an Ufern und Küsten sind beliebte Fotomotive, weil sie mit ihrer redundanten Ordnung einen Kontrast zur natürlichen Uferlinie bilden und dennoch meistens selber aus Naturstoffen bestehend nicht zu stark abfallen.  Weiterlesen

Leserfoto: Landschaftsfoto – Reisterrassen in Linien und Streifen

Symmetrie sollte durchgehalten werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Markus).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand im Mai 2011 auf Bali. Das satte Grün und die grafischen Linien der Reisterrassen sind beeindruckend.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Michael Markus:

Ich habe mir über Dein Foto lange Gedanken gemacht. Nicht so sehr deswegen, weil damit etwas falsch wäre. Ich denke, Du hast die Reisterrassen hier auf eine Weise eingefangen, die sie interessanter machen, als sie von der Entfernung mit Weitwinkel zu zeigen, wie man sie schon ‚zig mal gesehen hat.

Weiterlesen

Fotografische Komposition (1/3): Darauf ist bei der Bildgestaltung zu achten

Komposition, kompositionelle Regeln und Stilrichtungen haben sich über die Jahrhunderte hinweg grundsätzlich geändert, sind geformt und gebrochen worden. Die folgenden Ausführungen sind daher auch nicht als historische Abhandlung gedacht, sondern als kurzer Überblick über wichtige Gesichtspunkte fotografischer Komposition.

4_mittige_komposition.jpg

David Hurn bemerkte in seinem Interview mit Bill Jay, dem auf fokussiert besprochenen „Fotograf sein – On being a photographer“, ein Fotograf habe grundsätzlich nur zu entscheiden, wo er steht, und wann er auf den Auslöser drückt. Insofern sei Fotografie sehr einfach. Und dem pflichte ich uneingeschränkt bei.
Weiterlesen

Close Encounters: Demi-Symmetrie

Symmetrie und Einmittung können auch in der Landschaftsfotografie einmal anders als in Seen-Spiegelungen angewandt werden. Die Frage ist, was man damit bezweckt.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Daniel Jesper).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild ist als Schnappschuss im Urlaub im Monument Valley / USA entstanden. Ich wollte eigentlich die von der Abendsonne beleuchteten Felstürme aufnehmen. Habe zwischendurch dann doch schnell mit geschlossener Blende den Sonnenuntergang in meinem Rücken geknipst, dabei ist dieses eine Bild entstanden, schöner als alle „mühsam“ aufgenommenen Bilder.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Daniel Jesper:

Zwei Felstürme in der Prärie ragen in diesem Querformat an den Bildrändern einen Viertel des Bildformats in die Höhe. Sie sind vom goldenen Licht der genau mittig zwischen ihnen untergehenden Sonne leicht überstrahlt und fast nur als Silhouetten erkennbar. Davor liegt eine dunklere Linie der Landschaft, die von einigen Sonnenstrahlen gebrochen wird, darüber ein Himmel, der vom gelrot der Sonne in einem Verlauf ins Hellblau aufgeht.

Symmetrie ist eine problematische Bildkomposition.

Weiterlesen

Konzeptfoto: Zwanzig nach acht

In Konzeptfotos lohnt es sich, auf Details zu achten und Arbeit in die Nachbearbeitung zu investieren. Hier sind gröbere Eingriffe erlaubt.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Heike Brauer).

Kommentar des Fotografen:

der traurige clown und ein wundervolles, altes, geschwungenes fenster…ein schöne, wenn auch abstrakte kombination..das bild kam aus dem bauch, deshalb fehlen mir die worte zur erklärung…

Peter Sennhauser meint zum Bild von heike brauer:

Ein Mann mit Clown-Maske und traurigem Gesicht sitzt, die Beine weit vor sich gespreizt, mit dem Rücken am Sims zu einem grossen, geschwungenen Panorama-Fenster auf einem Plattenboden. Das einzige Licht in der Schwarz-Weiss-Aufnahme scheint durch das geschwungene, dem Mund des Clowns gleichende und in viele Quadrate aufgeteilte alte Fenster in den leeren Raum zu fallen. Draussen gleissen verschneite Bäume.

Was Formen, Linien, Lichtstimmung und Komposition angeht, ist diese Aufnahme insgesamt sehr stimmig:

Weiterlesen

Fensterfront mit Fluchtpunkt: Der Sonne entgegen

Wenn man mit perfekter Symmetrie spielt, muß man diese auch ein-/durchhalten.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Borg Enders). Kommentar des Fotografen:

Die Spiegelung des Hamburger Hafens an einem Winterabend in der Glasfront des Dockland Gebäudes. Ich habe hier die Linien der Gebäudekonstruktion veruscht zu nutzen, um die Elemente in der Spiegelung zu unterstützen.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Borg Enders:

Der Hamburger Hafen einmal ganz anders. Dein Foto ist ein gutes Beispiel dafür, daß auch oft dargestellte Motive noch anders bearbeitet werden können, wenn man nur ein Auge dafür hat. In dieser Spiegelung wirkt diese Industrielandschaft nicht nur attraktiv und interessant, sondern beinahe romantisch, weil man erst beim zweiten Hinschauen sieht, daß um den Sonnenuntergang herum Ladedocks etc. sind.

Insgesamt gefällt mir Dein Foto also sehr gut, insbesondere die Idee der Aufnahme an sich. Was mir allerdings sofort auffiel:

Weiterlesen

Schnappschuß in Bauruine: Ein paar Schritte mehr

Wenn ein Foto Potential hat, kann man mit nur ein bisschen Nachbearbeitung daraus ein Kunstwerk machen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Gerhard Frenzel).

Kommentar des Fotografen:

Eine Bauruine, die hier zwar am Rand des Industríegebietes steht, aber trotzdem die Landschaft verschandelt. Im inneren ist dieses Loch, was mich nahezu festhielt, es irgendwie zu fotografieren. Nach ca 30 verschiedenen Blickwinkeln ist dieses daraus enstanden.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Gerhard Frenzel:

Dein Bild hat mich aus den von Dir genannten Gründen angesprochen. Diese Öffnung hält einen fest, man muss sie förmlich fotografieren. Das Bild dann aber nicht weiter zu bearbeiten, heißt, es bei einem Schnappschuß zu belassen, wo ein Kunstfoto möglich gewesen wäre.

Wie schon ad nauseum hier ausgeführt, kommen in den allerseltensten Fällen Bilder vollkommen aus der Kamera.

Weiterlesen

Naturfoto: Mut zur Mitte

Gekonnte Regelbrüche tun einem Foto keinen Abbruch. Im Gegenteil.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Jürgen Hirsch). Kommentar des Fotografen:

Ein winterliches Feld mit einem Baum im Nebel. Diese unwirkliche Situation war mir eine Aufnahme wert. Die etwas zu mittige Platzierung ist der Situation geschuldet. Die außerhalb des Motivs liegenden Bildelemente hätte den Bildeindruck gestört.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Jürgen Hirsch:

Glückwunsch zu diesem meines Erachtens sehr gelungenen Foto. Es ist einfach, aber effektvoll komponiert, und wer könnte schon an einem Baum im Nebel vorbeigehen, insbesondere, wenn noch so schöner Rauhreif auf allem liegt.

Weiterlesen