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Buick-Hochzeit: Ein Spiegel ohne Inhalt

Bei Detailfotografien muss klar sein, was das Motiv ist, was es anzuschauen gilt – sonst wird die Aufnahme zum unfreiwilligen Wimmelbild.

Nikon D5200 Aufnahmedaten: 1/400s bei Blende 5/1 mit 250mm Brennweite und ISO 500 @ Patrick Geldmacher

Nikon D5200 Aufnahmedaten: 1/400s bei Blende 5/1 mit 250mm Brennweite und ISO 500 @ Patrick Geldmacher

Patrick Geldmacher aus Mühltal schreibt zu diesem Bild: Ein Freund von uns hatte für seine Hochzeit einen tollen, alten Buick mit dem das Brautpaar ein- und ausfuhr. Dieser war mit Blumen geschmückt, wie auf dem Bild zu sehen.

Deine Beschreibung trifft den Nagel auf den Kopf: Wir sehen, dass da ein Auto mit Blumen geschmückt ist. Aber mehr sehen wir nicht. Das kann nicht sein.

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Lichtunterschiede: Portrait im Gegenlicht

Die Tücken einer Gegenlichtaufnahme illustriert dieses sommerliche Portrait sehr gut. Der Trick ist, die Balance zwischen Hintergrundhelligkeit und Motivlicht in den Griff zu bekommen.

Gegenlichtporträt © Björn Kluge

Gegenlichtporträt © Björn Kluge

Kommentar des Fotografen:

Hallo,
dieses ist eine meiner neuesten Outdoorportraits. Ich bin ein Freund von Gegenlichtaufnahmen, auch wenn ich diese noch nicht 100% beherrsche, so suche ich doch stets gern die Herausforderung.
Nach einem Jahr intensiven Lernens ist diese Aufnahme der aktuelle Stand dessen, was ich mir aneignen konnte. Nun bin ich gespannt, was ihr dazu sagen könntet, vor allem im Punkto Verbesserungspotential in allen Belangen.
Gruß Björn

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Björn Kluge:

Ich finde es gut, wenn Fotografen beständig versuchen, sich zu verbessern und neue Techniken zu lernen. In diesem Fall möchte der Fotograf Gegenlichtaufnahmen meistern. Weiterlesen

Seeing the Unseen: Landschaften bei Nacht

Da strahlt der Vollmond in der Nacht. Die Sterne ziehen Spuren, und Meeresgischt löst sich in feinem Nebel auf. Wie Landschaftsfotografie bei Nacht geht, zeigt uns das Buch „Seeing the Unseen“.

[textad]

© Alister Benn - aus: Seeing the Unseen

© Alister Benn – aus: Seeing the Unseen

Ja, die Nacht hält viele Ungesehenes bereit. Aber wie die Belichtung messen, wie die Sterne scharf kriegen (oder eben nicht), wie das Mondlicht bewusst einsetzen? Das alles erzählt uns Alister Benn in seinem Buch.

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Gegenlicht-Fussballfans: Guter Regelbruch, schwacher Inhalt

Es gibt unzählige Regeln in der Fotografie, mit denen zu brechen sich lohnt. Darüber hinaus sollte aber die Bildaussage klar bleiben.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Heinz Kelleners).

Kommentar des Fotografen:

eigentlich ein klarer fall von „unterbelichtung“ bzw. in „in die sonne fotografiert“, trotzdem wird gerade dadurch dieses bild so reizvoll. im letzten jahr beim auswärtsspiel meiner fortuna bei kickers emden entstanden & zeigt es den fussball von einer anderen seite, die fahne im wind ist der mittelpunkt symbolisch für den verein der niemals untergehen wird. über einen besuch auf meinem fotoblog über meine stadt düsseldorf würde ich mich sehr freuen …

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Michael Heinz Kelleners:

Klarer Fall von Unterbelichtung und gegen die Sonne fotografiert. Im Volksmund heißt das dann: „falsch fotografiert“ oder „darf man nicht“. Stimmt nicht, darf man sehr wohl. Denn wie immer im Leben: Keine Regel ohne Ausnahme. Also alles richtig gemacht. Jedenfalls fast alles:

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Sonnenaufgang in den Alpen: Fotografische Kontrast-Strafaufgabe

Grosse Kontrastumfänge sind eines der Hauptprobleme in der Landschaftsfotografie. Es kann mit verschiedenen Mitteln bewältigt werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Roland Horni).

Kommentar des Fotografen:

Morgenstimmung zwischen Grosser Scheidegg und Grindelwald, Berneroberland CH. Mir ging es darum, diese bes. Beleuchtung durch die hinter den Bergen aufgehende Sonne, die vom Aufnahmestandpunkt aus noch nicht sichtbar war, einzufangen; das voll in der Sonne stehende Tal mit Grindelwald und die teilbeschienenen Berge mit dem leuchtenden Eis des Schneefeldes auf dem Mönch. Ich selber stand noch voll im Schatten.

Die hellen Steine nahm ich als Vordergrund mit ins Bild, wobei ich mir nicht ganz sicher war, ob ich die ersten Steine doch beschneiden sollte und nur die Steine vor der Fichte ins Bild nehmen soll. Letzteres hätte einen leichten Panobeschnitt gegeben, so ist es Fullframe wie aus der Camera.

Der erhöhte ASAwert ist eigentlich ein Fehler(!) vor dieser Aufnahme brauchte ich sie, vergass aber wieder auf ASA 100 einzustellen. Fokussiert wurde auf die Berge im Vordergrund. Ich stellte leider fest, dass das Bild nach dem Skalieren und dem Einbetten des sRGB-Farbprofils beim Ligtroomexport an Dynamik und Helligkeit leicht verloren hat. Die Meinung eines Experten würde mich interessieren in Bezug auf die Bildkomposition und technischer Güte.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Roland Horni:

Da hast Du Dir eine schöne Strafaufgabe ausgesucht: Du wolltest just das fotografieren, was die meisten Landschaftsfotografen meiden wie der Teufel das Weihwasser – die grossen Kontrastumfänge morgens nach Sonnenaufgang.

Das Histogramm spricht Bände: Am linken Rand häufen sich die (zu) dunkeln Pixel, per Aufhelllicht lässt sich das Gebirge nach rechts verschieben. Weiterlesen

Landschaftsaufnahme vom Boot: Brücke zur Nacht

Landschaftsaufnahmen aus Booten sind spannend, weil sie eine ungewohnte Perspektive erlauben. Aber Boote sind schlechte Standorte für Landschaftsfotografen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Harald Manger).

Kommentar des Fotografen:

Während einer Schifffahrt mit Hurtigruten um die Westküste Norwegens ist am frühen Abend dieses Bild entstanden; durch eine leichte Unterbelichtung um 2/3 Blendenstufen wollte ich die Abendstimmung einfangen und die Brücke als symbolische Verbindung und Spannungsbogen zwischen Abend und Nacht nutzen

Peter Sennhauser meint zum Bild von Harald Manger:

Dies ist eine Landschaftsaufnahme mit einer einfachen Aussage und ebenso einfachen Formen, die aber sehr einprägsam sind. Wir blicken in die untergehende Sonne hinter der geschwungenen Brücke, haben rechter Hand die Nacht und im Bildzentrum den schwindenden Tag. Und stehen sofort unter dem Eindruck, hinaus zu fahren ins dunkle Meer, das hinter uns wartet.

Die Beobachtung, dass die Brücke faktisch zur Verbindung zwischen Tag und Nacht wird, finde ich umsetzungswürdig; die Umsetzung selber ist Dir nicht schlecht gelungen. Nebst technischen Einschränkungen kommt aber die Komposition des Bildes einen Hauch überladen daher.

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Neutralgrau-Verlaufsfilter: Hilfe gegen Histogramm-Klippen

Neutralgrau-Verlaufsfilter helfen an hellen Tagen und bei Motiven mit hohem Kontrastumfang, ausgewogene Fotos zu erstellen. Die partielle Abdunkelung bei der Aufnahme ist Vorläufer der HDR-Technik – und ein bequemer und schneller Ersatz.

Ohne Verlaufsfilter nicht fotografierbar: Badwater im Death Valley, nachmittags um 14.00 Uhr © Peter Sennhauser

Meine ersten Mondaufnahmen versuchte ich in stockdunkler Nacht mit einem gleissend hellen Vollmond hinter der Golden Gate Brücke zu schiessen – und erst als das Stativ stand und das Bild mehr oder weniger komponiert war, realisierte ich, dass darauf entweder der Mond eine zeichnungsfreie weisse Fläche oder von der Brücke im Vordergrund nichts zu sehen sein würde:

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Low-Low-Key Porträt: Schlaflosigkeit im Bild

Es muss nicht immer Photoshop sein: Fremd wirkende, aussagestarke Bilder lassen sich auch direkt mit der Kamera aufnehmen. Am Badezimmerspiegel mitten in der Nacht, zum Beispiel.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© D.M.).

Kommentar des Fotografen:

Heute 5 Uhr morgens – Schlaflosigkeit mal wieder. Wie sagt man: man ist immer wach, nur nie richtig. Der Blick in den Spiegel gleicht diesem Bild, welches auch die innere Leere und das gesamte Unwohlsein des heutigen Morgens wiederspiegelt. Der Grünstich sowie die Überbelichtung der Stirn dienen, um Vergleiche zu Röntgenbildern zu ziehen, welche das Bild gesamt mit den eher unangenehmen Dingen im Leben verbinden soll. Mein erster Versuch in Sachen Portrait. EOS 50D bei 30mm 1.4 und 60tel, Halogenspots (Badspiegel) mit 40Watt von Oben, EBV: Gradiationskurve und Grünstich.

Peter Sennhauser meint zum Bild von D.M.:

Wer sagts denn – manchmal guckt sogar aus der Insomnie noch was Positives raus: Diese Aufnahme ist nicht nur ein Resultat von Schlaflosigkeit, sondern kann auch als grafische Umsetzung ebendieser gelten. Zusammen mit Deiner Legende sehr beeindruckend.

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Leserbilder in der Profi-Kritik: Romantik mit Schwarzem Loch

Selbst das romantischste Sonnenuntergangsbild kann unter einem Schwarzen Loch in der Komposition leiden. Was zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht weggelassen werden kann, sollte man später nicht im Schwarz zu ersäufen versuchen.

Michael Brünisholz
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Brünisholz). – Nikon D50 – 1/125s – f/11 – ISO200 – 10mm

Kommentar des Fotografen:

Sonnenuntergang im Neuenburgersee. Eingefangen in der, leicht zugefrorenen, Gampelenbucht.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Michael Brünisholz:

Ein Sonnenuntergang am Strand – eines der am häufigsten fotografierten Szenen seit Erfindung der Fotografie. Dieses Foto ist zum Teil ein Beispiel für ein typisches Sonnenuntergangsbild. Einige Aspekte sind sehr gelungen:

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