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Urlaubsfoto: Auf- statt über die Schulter

Fotos vom Typ „Blick über die Schulter“ müssen etwas zeigen, wohin zu blicken es sich lohnt. Oder eine interessante Schulter. Das fehlt hier.

Mädchen mit Fernglas

Olympus E-450, 1/500s bei Blende 8 mit 43mm Brennweite und ISO 100. © Oliver Diallo

Oliver Diallo aus Hamburg: Ich habe das Bild in Laboe an der Ostsee aufgenommen. Das Mädchen auf dem Bild ist die Tochter meiner Freundin.

In unserer WordPress-Installation für dieses Blog gibt es ein Werkzeug, mit dem man den wichtigsten Teil eines Fotos markieren kann – die Software sorgt dafür, dass in allen möglichen Bildschnitten dieser Teil enthalten bleibt. Wenn ich bei einer Fotografie nicht weiss, wohin ich das Fadenkreuz setzen soll, stimmt etwas an dem Bild nicht.  Weiterlesen

Abendsonne auf Sizilien: Abstrakt durch Licht

Urlaubsfoto ganz anders: Wer genau hinsieht, findet selbst in den Aussenwänden des Bungalows der Unterkunft ein spannendes Spiel von Formen und Farben.

Abendsonne

Abendsonne auf Sizilien – Hausteil, © Rolf Kretzschmar

Rolf Kretzschmar aus Aachen schreibt zu diesem Bild: Der Titel sagt, was das Foto zeigt. Es wurde ohne Stativ fotografiert. Das Motiv (abgesetzter Kamin am gemieteten Bungalow) hatte ich schon einige Tage beobachtet. Meistens störten Wolken die räumliche Klarheit.
An diesem Spätnachmittag stimmte es für mein Empfinden.

Urlaubsbilder sind gerne eher etwas für Instagram – wir selbst haben vielleicht noch vor Augen, was wir beim Anblick der Szene empfunden haben; was aber oft nur bleibt ist ein Schnappschuss, der schnell ad acta gelegt wird. Aus diesem Grund habe ich meine Kamera mittlerweile eher nur noch für Momente wie diesen dabei, den Du hier eingefangen hast. Sie ist gewissermaßen mein Skizzenblock und nicht unbedingt dafür gemacht, einen Augenblick im Urlaub einzufrieren, sondern wie hier ein davon abgesetztes Motiv zu erkunden. Weiterlesen

Strandfoto: Zeig mir das Meer

Man kann auch im Urlaub und mit der eigenen Verwandtschaft statt nur schöne Erinnerungsfotos mal ein tolles Konzeptbild schiessen.

Canon EOS 700D 1/2000s bei Blende 4.5 mit 35mm Brennweite und ISO 100

Canon EOS 700D 1/2000s bei Blende 4.5 mit 35mm Brennweite und ISO 100

Dany Suko aus Meerbusch schreibt zu diesem Bild: Juist 2016. Die kleine der beiden Cousinen ist zum ersten Mal am Strand.

Zwei kleine Mädchen spazieren im linken Drittel dieser Farbaufnahme an einem Sandstrand Richtung Meer, das im horizontalen Goldenen Schnitt gerade noch als blauer Streifen erkennbar ist. Links von den beiden steht eine Metallstruktur im Sand, weit weg am Wasser sind noch knapp einzelne Menschen erkennbar.

Ich staune bisweilen, dass es heute nochMenschen gibt, die mit der Spiegelreflex ans Meer gehen. Könnte ja Sand reingeraten, und das iPhone macht doch auch suuuper Bilder…

Ernsthaft: Nichts gegen das iPhone oder Handyfotografie generell. Aber die grossen Kästen haben eben auch was für sich. Du zeigst das hier sehr schön mit dieser Fotografie. Weiterlesen

Im „Netz“: Der Teppichweber

Allein schon der Fokus kann aus einem vorhersagbaren Bild etwas vollständig anderes, einen „Hingucker“, machen.

Ausgangsfoto

Ausgangsfoto

Unser Leser Bernd Plumhof aus dem rheinland-pfälzischen Gutweiler hat uns das obige Bild unter dem Titel „Teppichweber” in der Kategorie ‚Schnappschuss‘ zur Besprechung eingereicht.

Beim Spaziergang durch Mahdias Gassen (Tunesien) betrat ich eine der Webstuben und habe mich bei der Aufnahme diesmal auf die Fäden konzentriert. Ein Bild der Ruhe, trotzdem gehen die Augen hin und her, suchen das verschwommene Gesicht und kehren immer wieder zu den weißen Baumwollfäden zurück … Leica Digilux2 mit Festobjektiv; 22,5 (KB 45 mm); 1/60 s.; Blende 2,8; ISO 400.

Anderen Leuten beim Arbeiten zuzusehen, besonders, wenn das, was sie tun, nicht in den heimischen Kulturkreis paßt, ist immer faszinierend. Heimischen Töpfern oder Glasbläsern könnte ich stundenlang zuschauen, genauso wie Straßenverkäufern in Mexiko beispielsweise, die von Hand Tacos pressen. Dieses Foto hast Du von einem Teppichweber gemacht, und das hätte ein ganz banaler Urlaubsschnappschuß sein können, wenn da nicht die Art der Aufnahme wäre. Weiterlesen

Urlaubsfotografie: Fotografische Tipps für die schönste Zeit des Jahres

Langweilige Urlaubsbilder? Hier erfährst Du, wie es besser geht.

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Halong-Bucht im Norden Vietnams

 

Egal ob eine kurze Städtereise, Pauschalurlaub oder Backpacking in exotischen Ländern, egal ob Knipser, ambitionierter Amateur oder Profi, heutzutage fotografiert fast jeder während seines Urlaubs. Werden die Bilder dann zu Hause gesichtet, folgt oft die Ernüchterung und dann Enttäuschung. Der Urlaub war super, die Bilder davon leider nicht. Sie bringen es irgendwie nicht rüber, wie es war. Ich denke, dieses Problem dürften viele kennen. Manch einer glaubt aber auch, er (oder sie) hätte tolle Bilder gemacht, und ist dann enttäuscht, dass Freunde und Familie eher gelangweilt reagieren.

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Leserfoto – „Mit der Tram zum Taksim-Platz“: Bild im Bild

Mit einfachen Mitteln kann aus einem Urlaubsschnappschuß etwas für andere Interessantes werden.

(c) Bernd Plumhof

Aufgenommen in der Fußgängerzone Istanbuls. Ein Erlebnis, mit dieser vollbesetzten Straßenbahn durch das Menschengewirr zu fahren. Keiner scheint die Bahn zu beachten, weicht erst in „letzter Sekunde“ zur Seite. Höchste Konzentration bei Fahrer und Passagieren. Ich habe mich noch nach vorne drücken können, um einen Kamera-Blick auf die Straße zu haben. Die vor mir stehenden Köpfe waren ein dankbarer Vordergrund.
Leica Digilux2 mit Festzoom. Brennweite 14 mm (KB); 1/200 sec.; Blende 4,8; ISO 100.
Das Bild habe ich vertikal und horizontal ausgerichtet und so beschnitten, dass der schwarze „Rahmen“ die Abgeschlossenheit innen verstärkt. Schwarz-Weiß scheint mir diese Straßenszene besser zum Ausdruck zu bringen.

Mein Mann ist in Istanbul geboren und aufgewachsen, und wir waren daher schon etliche Male dort. Eine dieser Städte, die Du nie wirklich vollkommen erkunden kannst, die Dich aber auch nie mehr losläßt. Istiklal Caddesi und die Straßenbahn sind mir gut vertraut; wir sind die Straße schon öfter hoch und runter gelaufen, als mir lieb ist. Meistens wird die historische Straßenbahn von außen her dargestellt, wie sie die Straße herunterkommt.

Du hast uns einen Schnappschuß geschickt, der aus der Straßenbahn heraus nach vorne weg aufgenommen wurde, als diese gerade auf der Überholschleife fährt. Zu sehen ist die äußerst belebte Straße durch drei Fenster hindurch, über die Köpfe von drei Mitfahrenden hinweg. Weiterlesen

Leserfoto: See in Schwarzweiß – Linien und Flächen

Bereits totfotografierte Motive können zu neuem Leben erweckt werden, wenn man sie mit anderen Augen sieht – und auch so aufnimmt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Florian Gampert).

Kommentar des Fotografen:

Ich weiß leider nicht mehr genau, wo in meinem Italien Urlaub ich das Bild gemacht habe.
Der Baum rahmt die Szene meiner Meinung nach schön ein. Ich würde mich über eine Kritik sehr freuen!

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Florian Gampert:

Dein Bild hätte ein langweiliger, nur für Dich interessanter Urlaubsschnappschuß werden können, hättest Du Dir nicht etwas mehr dabei gedacht, und das Motiv auf eine Weise eingefangen, die es jetzt auch für mich sehenswert werden läßt. Auf die Art, wie Du es fotografiert hast, ist es jetzt zwar kein Landschaftsfoto mehr im eigentlichen Sinn – für mich eher ein Kunstfoto – aber die Übergänge sind eben manchmal fließend.

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Vietnamesischer Tempel: Zuviel Symmetrie – oder zuwenig?

Wenn man ein Motiv in perfekter Symmetrie aufnimmt, sollte diese eben auch perfekt sein. Die Frage ist aber, ob Symmetrie von vorneherein die richtige Entscheidung war.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Daniel Mack).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand im verganenen Herbst in der wunderbaren Stadt Hoi An in Zentralvietnam. Abseits der Touristenpfade kamen wir an diesem Tempel vorbei, der nicht im Lonely Planet stand und außer uns von keinem anderen Reisenden besucht wurde. Welch ein kleines Juwel!

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Daniel Mack:

Bei manchen Aufnahmen möchte ich den Fotografen im Nachhinein schütteln. Weil es ein so sehr anderes, so viel besseres Bild hätte werden können. Dein Foto ist so eines.

Ihr wart also in Vietnam, und Ihr seid an diesem Tempel vorbeigekommen, abseits des Weges. Das sind die die „Fotosafaris“, die ich persönlich liebe. Man findet Dinge, die eben in keinem Reiseführer stehen. Gebäude, Menschen, Situationen… Wenn man sich die Zeit nimmt, diese zu erkunden, sich die Zeit nimmt, eine Aufnahme zu durchdenken, bevor man sie macht, können außergewöhnliche Bilder dabei herauskommen, die zwar Schnappschußcharakter haben, aber auch für andere interessant sind.

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Spontanes Stillleben: Schönheit liegt im Auge des Betrachters

Fotografien werden immer automatisch subjektiv vom Betrachtenden beurteilt. Daran ändert auch eine Erklärung des Künstlers nichts.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Juliane Kunath).

Kommentar der Fotografin:

aufgenommen im April im Dänemarkurlaub. Irgendwer hatte den falschen Lichtschalter erwischt und in der Sauna das Licht angeschaltet. Ich fand das so toll, dass ich unter den fragenden Blicken aller beteiligten die Kamera samt Stativ schnappte und ins Bad verschwand. Ergebnis ist dieses Bild, für das ich schon sehr sehr viel Lob und sogar die Verwendung in einem Onlineartikel geerntet habe.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Juliane Kunath:

Dieses Foto habe ich mehrmals zwischen meinem Kritikerspace und dem allgemeinen Fotopool hin und her geschoben. Es stach mir ins Auge, aber nicht aus den Gründen, die die Fotografin angibt:

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Hafenstadt-Sonnenuntergang: Symmetrie in Spiegelung

Spiegelbilder sind eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen rein symmterischer Bildaufbau nicht unbedingt zu Langweile führen muss.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Philipp Leibig).

Kommentar des Fotografen:

Diese Foto ist in der Normandie entstanden, als wir eines Abends durch diese malerische Hafenstadt geschländert sind. Die Spiegelung im Wasser als auch der fantastische abend Himmel hat mir einfach die Sprache verschlagen. Diese Bild finde ich sehr harmonisch und friedvoll, aber allein durch den Himmel und den Sonnenuntergang in der Bildmitte nicht langweilig.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Philipp Leibig:

Eine idyllische Hafenstadt im Nordwesten Frankreichs, fotografiert von einem Boot oder einem Kai aus gegen die untergehende Sonne. [textad]

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