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Curling-Mitzieher: Gesichter interessieren mehr als Steine

Bewegungsunschärfe als Stilmittel ist namentlich bei Sportfotografien beliebt. Wesentlich ist dabei, dass die Bewegung mit dem richtigen Objekt mitgeht. Das ist nicht zwingend der Ball, Puck oder Stein. Im Gegenteil.

Zwei Curling-Spieler auf dem Eis. Nikon D800 mit 210mm bei 1/8s und Blende 8, ISO400. © Guy Goetzinger

Zwei Curling-Spieler auf dem Eis. Nikon D800 mit 210mm bei 1/25s und Blende 8, ISO400. © Guy Goetzinger

Guy Goetzinger aus Dättwil: An der Curling WM in Basel versuchte ich die Bewegung ins Bild zu bringen. Dazu zog ich die Kamera mit und fixierte den ins Ziel gleitenden Stein.

Bewegung ist in diesem Bild, das ist mal gesagt. Die Dynamik funktioniert vor allem deshalb so gut, weil es Dir „nicht gelungen“ ist, mit dem Stein mitzuziehen – in der Bewegung scharf abgelichtet hast Du dagegen das Gesicht des Spielers, und das ist doch sehr viel interessanter!
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Lensbaby-Landschaft: Effektumkehrung

Die Wirkung von Filtern und Speziallinsen ist nicht immer berechenbar. Bisweilen entsteht der gegenteilige des beabsichtigten Effekts.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Olaf Veit).

Kommentar des Fotografen:

Ich habe diese foto mit der d2x und dem Lensbaby aufgenommen und danach mit silver efex pro in schwarz-weiss umgewandelt. Ich möchte mit diesem Foto versuchen, dass die Ruhe erkannt wird. Meine Frage: Wie ist meine umsetzung gelungen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von olaf veit:

Ein Weg oder eine Strasse zieht sich im Bogen zwischen zwei Gewässern aus dem Bildvordergrund nach links in der Bildmitte zum Rand hin, wo ein Turm oder ein Mast am Wegrand steht.

Im Mittelgrund rechts steigt ein Hügelzug in Hochkontrast zum Bildrand hin an. Am Wasserhorizont sind im Hintergrund zwei weitere Hügel oder Inseln im Dunst und der Unschärfe des Schwarz-Weiss-Bildes zu erkennen.

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Steinstapel: Oberflächenfaszination

Sogar ein Häufchen Steine kann visuell von Interesse sein, wenn es richtig beleuchtet ist und die Komposition stimmt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Julia Mallm).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild habe ich mit einer normalem Digitalkamera (Canon PowerShot A1000 IS) in der Makroeinstellung und mir über Belichtung und andere Sachen überhaupt keine Gedanken gemacht, sondern einfach „drauf los fotografiert“. Mir persönlich gefällt das Bild gut, aber ich finde es fehlt ein wenig „der letzte Schliff“. Was hätte man an diesem Bild verbessern können? (Mittlerweile habe ich mir auch eine digitale Spiegelreflexkamera (Canon EOS 1000D mit Sigma DS 18-200 mm Objektiv) zugelegt.)

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Julia Mallm:

Mir gefällt das Bild gut – und diese Aussage verlangt nach der Frage: Was genau gefällt Dir daran?

[textad]Ich persönlich mag es, wie beim so nahen Heranzoomen die Oberflächen zum Vorschein kommen, vor allem vom oberen Stein. Aber ich denke, Du hast recht: Es fehlt am letzten Schliff.

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Ausstellungsbesucherinnen: Starke Vektoren

Technische Perfektion und Schärfe sind keine Voraussetzung für eine starke Fotografie. Emotionalität, Aussage und Komposition sind massgebend.

Leserinnenfoto: Klick für Vollansicht (© lilo ulke).

Kommentar der Fotografin:

besucherinnen einer ausstellung. ziel: darstellung von bewegung und innehalten

Peter Sennhauser meint zum Bild von Lilo Ulke:

Zwei Frauen in einem Schwarz-Weissen Highkey-Bild bewegen sich schlendernd vom Betrachter weg, die eine, etwas näher im Vordergrund, nach links, die andere nach rechts hinten. Zwischen ihnen führt eine Reihe von drei kreisrunden Bodenelementen schnurgerade in den Bildhintergrund.

Technisch betrachtet gibt es an diesem Bild viel zu bemängeln. Es ist unscharf und mit extremem Kontrast auf Highkey getrimmt, was zu Ausblühungen und Artefakten in den Graubereichen führt. Nicht trotzdem, sondern auch deswegen ist es eine starke Fotografie:

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