Beiträge

Kontraste und Schärfentiefe: Herausforderung im Siebentischwald

In dieser Waldfotografie kommen viele Schwierigkeiten zusammen: Sonnenflecken auf dem dunklen Waldboden, lange Belichtungszeit, erforderliche Schärfentiefe und die Bearbeitung in Schwarz-Weiss.

Canon EOS 40D, 1/10s bei Blende 3.5 mit 18 mm Brennweite und ISO 400 © Henryk Kutschke

Canon EOS 40D, 1/10s bei Blende 3.5 mit 18 mm Brennweite und ISO 400 © Henryk Kutschke

Henryk Kutschke schreibt zu diesem Bild:

dieses bild ist im august 2016 in augsburg entstanden. dieses bild besticht durch seine einzigartige anordnung der vogelhäuser und schafft eine besondere stimmung, die ich damit einfangen wollte.

Man kann dieses Bild unter zwei Aspekten sehen. Zum Einen als Dokumentation (einzigartige anordnung der vogelhäuser) und/oder als Fotografie (besondere stimmung). Wenn man davon ausgeht, dass es hier bei fokussiert.com um Fotografie geht, ist es auch nur sinnvoll, dieses Bild als solche zu betrachten und zu besprechen. Für eine Dokumentation würden die hier relevanten Aspekte keine Rolle spielen.

Durch den Beitrag von Darius Ortmann „Der Mythos vom guten Foto“ hatten wir in der letzten Zeit viele Diskussionen über „das gute Bild“ und ich möchte bei diesem Bild einige der diskutierten Überlegungen anwenden: Weiterlesen

Handy-Fotografie: Morgendämmerung

Die beste Kamera ist immer die, die man dabei hat. Heute ist das häufig das Smartphone. Dank diesem Umstand lohnt es sich auch mal, beim Joggen eine Fotopause einzulegen.

Saamsung-Waldfoto

Samsung Galaxy S7 1/33s bei Blende 2.2 mit 4.8mm Brennweite und ISO 40 © Ulla Zimmermann

Ulla Zimmermann aus Eynatten Belgien schreibt zu diesem Bild: Das Bild ist mit meinem Samsung S7 aufgenommen bei einem Morgenlauf. Die Steine sind die sogenannten Zyklopensteine…im belgischen Wald, nahe der deutschen Grenze zu Aachen

Es bietet sich ein tolles Motiv, der Moment ist flüchtig, und ich habe eine Kamera dabei: Früher kam es zu oft vor, dass der letzte Punkt nicht zutraf. Heute lohnt es sich, mal einen Stopp einzulegen und mit dem Smartphone eine richtig gute Fotografie zu machen.

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Tanzende Bäume: Ausprobieren!

Was soll man als Fotograf ausprobieren, um spannende Bilder zu kriegen? Alles. Und wenn es schon jemand gemacht hat, dann tauscht man sich drüber aus und macht’s noch besser. Hier ein Beispiel.

Bewegter Wald © Torsten Jäger

Nikon D90; Nikon DX AF-S NIKKOR 10-24mm 1:3,5-4.5G; Blende 25, Manuell 1,3 s, 16 mm Brennweite (CROP 1,5 = 24), Stativ. © Torsten Jäger

Torsten Jäger aus Berlin schreibt zu diesem Bild:
Liepnitzsee (Brandenburg). Aufgenommen Ende Oktober 2015,  Nach eigentlich erledigter „Arbeit“ wollte ich noch etwas rumprobieren und habe mich an einer abstrakten Aufnahme versucht. Ich habe mit kleiner Blende und langer Belichtungszeit die Kamera bei der Aufnahme senkrecht nach oben gezogen. Grundsätzlich bin ich mit dem Resultat zufrieden. Ich mag die Farben und wie die Bäume im Gras tanzen. Man hat das Gefühl durch Milchglas zu schauen. Lediglich der Baum im rechten Bereich stört m.E., weil er oben und unten an den Bildrand grenzt. Bildbearbeitung: entwickelt aus RAW mit PS Elements; normale Bildbearbeitung (Tonwerte, Kontrast, Sättigung, Schärfe, etc.)

Tolle Idee, und das sie schon jemand vor Dir hatte, spielt überhaupt keine Rolle.

Wir sehen in diesem Farbbild offensichtlich einen Blick durch den unterholzfreien Jungbaumbestand in einem Wald. Die Aufnahme ist unscharf, und auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass es sich wahrscheinlich um vertikale Bewegungsunschärfe handelt.   Weiterlesen

Waldweg: Fotografisches Haiku

Der Wald ist uns lieb, aber als Fotomotiv eine echte Herausforderung: Man sieht ihn vor lauter Bäumen nicht. Dennoch gibt es Linien und Möglichkeiten für eine Komposition.

Waldweg in Schwarz-Weiss

Aufgenommen mit: Canon EOS 40D + Tokina 12-24 mm f/8.0; 1/160s; ISO 200; 12,0 mm

Dirk Altehoefer aus Wittenbach: Waldweg. Bearbeitet mit RawTherapee. Umwandlung in sw; Kontrast angepasst und dann das Format von 3:2 auf 4:3 zugeschnitten.
So wollte ich die Bildaussage verdichten.

Es ist schwierig, [amazon  3836241676]Wald gekonnt zu fotografieren[/amazon]. Einmal, weil man sich gezwungenermaßen auf etwas konzentrieren muss, was aber eben ob der Bäume schwerfällt. Und außerdem, weil das Auge an nichts wirklich hängen bleibt. Man schwimmt visuell im Grünen, und das kann sehr schnell langweilig werden. Ich selbst fotografiere deshalb nicht oft Wald – ich möchte immer irgendwie jemanden mitten hineinstellen. Aber davon unten mehr. Weiterlesen

Alter Traktor: Eisen im Wald

Wichtige Prinzipien der Waldfotografie, praktisch veranschaulicht.

Hanomag im Wald

Unser Leser Oliver Kolken aus dem oberbergischen Gummersbach hat uns das obige Bild unter dem Titel „Hommage an altes Eisen” in der Kategorie ‚Stilleben‘ zur Besprechung eingereicht.

SW-Aufnahme meines Hanomag-Treckers. Der alte Eisenhaufen ist nicht mehr schön, selten sauber und einige Originalteile fehlen oder wurden durch andere ersetzt. Aber das Teil verrichtet seit fast 50 Jahren zuverlässig seine harte Arbeit in Feld und Wald. Als kleine Homage an die solide Technik sollte ein Trecker-Foto zukünftig mein Arbeitszimmer schmücken. Entstanden ist dabei diese Aufnahme, aufgenommen beim Rücken von Brennholz im heimischen Wald bei Gummersbach. Verwendet habe ich eine Sony DSLR A100 und ein noch aus Analog-Zeiten stammendes Minolta Af 50 1:1.7 (22) Objektiv. Die Aufnahme entstand mit Stativ und mit folgenden Kameradaten: 1/3 s Belichtungszeit bei Blende f14 und ISO 80.

Über Ausrüstung und Aufnahmedaten hatte Oliver bereits berichtet. Zu ergänzen wäre noch die kleinbildäquivalente Brennweite von 75 mm bei einem Formatfaktor von 1,5. Freundlicherweise hatte mir Oliver im Vorfeld auch noch die farbige Originaldatei zur Verfügung gestellt, um die ich ihn zwecks Vergleich und möglicher Neukonvertierung gebeten hatte.

Betrachten wir zunächst wieder die grundsätzlichen Bildelemente. Weiterlesen

Herausforderung Waldfotografie: Die Kiefern von Ameland

Waldfotografie ist meist mit einer mühsamen Suche nach dem richtigen Standpunkt verbunden.

Nikon  D7100 mit 18-300 mm/ 3.5-5.6 - 1/60 s - ISO 100 - f/7.1 - 72 mm (KB 108 mm) - (c) Esther Bachmann

Nikon  D7100 mit 18-300 mm/ 3.5-5.6 – 1/60 s – ISO 100 – f/7.1 – 72 mm (KB 108 mm) – (c) Esther Bachmann

Unsere Leserin Esther Bachmann aus dem schweizerischen Hüntwangen hat uns das obige Bild unter dem Titel „Ameland Wald” in der Kategorie ‚Natur/Tier‘ zur Besprechung eingereicht.

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Leserfoto – “Skogen”: Meister zitieren

Meister gekonnt zu zitieren ist schwierig. Manchmal zitiert man auch unabsichtlich mehrere gleichzeitig.

(c) Erik Mueller

Hommage an Robert Adams

Ab und zu bekommen wir bei fokussiert Aufnahmen zugesandt, die konkret einen Meister der Malerei oder Fotografie zitieren. Solche Fotos zu besprechen ist immer eine besondere Aufgabe für den Kritiker, denn auf der einen Seite muß man das Bild für sich besprechen und stehen lassen können, auf der anderen Seite sollte ja jemand zitiert werden.

Du hast uns hier ein Waldfoto unter dem Titel „Skogen“ eingereicht. „Skogen“ bedeutet auf Schwedisch „Wald“ und ist der Titel eines Portfolios von Robert Adams. Adams, Jahrgang 1937, ist dafür bekannt, daß er die Veränderungen der Landschaft im Westen der USA über Jahrzehnte hinweg festgehalten hat. Weiterlesen

Leserfoto – „Herbststimmung im Shiawassee National Wildlife Park“: Bildwirkung und Motivsuche

Bildwirkung liegt im Auge des Betrachters

(c) Michael Heek

Dieses Bild entstand im Oktober letzten Jahres in Michigan / USA während einer Wanderung am späten Nachmittag. Neben dem, dass mir genügend Hirsche quasi über meinem Fuß gesprungen sind, eine Unzahl von Kanada-Gänsen beobachtet werden konnte, ergab das tiefstehende Herbstlicht einige schöne Aufnahmen. Eine von diesen stelle ich gerne der Kritik zu Verfügung.

Wir leben jetzt bereits seit fast 18 Jahren in den USA. Im Nordosten ist die schönste Zeit der sogenannte „Indian Summer“, wenn die Temperaturen tagsüber noch fast sommerlich warm sind und sich aber ob der kalten Nächte die Bäume bereits verfärbt haben. Durch den hier weit verbreiteten Mischwald bietet sich dem Auge alles von dunkelgrün bis blutrot, und für jeden Fotografen ist es ein regelrechter Festschmaus, an einem schönen Nachmittag durch den Wald zu streifen.

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Wald-Abstrakt: Bearbeitung allein macht nicht das Bild

Das erste, was mir zu diesem Bild einfiel, war: „DAS ist ein Foto“? Womit schon alles gesagt sein könnte, denn bei soviel Bearbeitung handelt es sich für mich eher um digitale Kunst.

Abstraktes Waldfoto

Wald, abstrakt

Aufgenommen im Juli 2013, 6 Aufnahmen im Hochformat, mit Hugin zusammen gesetzt, das Farbbild mit Hilfe Tonwertkorrektur abgestimmt, dennoch gefiel mir das Resultat nicht, daher Umwandlung mit Kanalmixer in s/w, und zum Schluss den Kontrast erhöht. Für mich gibt das Bild genau das Gefühl wieder, welches ich dabei hatte, als ich im Wald herumstreifte, um die Stimmung einzufangen.

Du hast hier den Wald durchstreift, wohl sogar mit Stativ, denn diese Verschlußzeiten sind per Hand nicht mehr ohne Verwackeln zu halten. Du bist hier stehen geblieben, um eine Szene einzufangen, die für die Umgebung eigentlich typisch ist: Sonnenstrahlen dringen durch das Baumdickicht, und das dunkle, satte Grünbraun Deiner Umgebung wird golden durchflutet. Eine typische Aufnahme eben. Weiterlesen

Leserfoto: Märchenwald

In der neuseeländischen Mythologie wird erzählt, dass Tāne, der Gott des Waldes den ersten Menschen erschaffen haben soll. Und beim Anblick dieses Mächrenwaldes will man dem Mythos Glauben schenken.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Julian Sachtleben).

Kommentar des Fotografen:

Auf meiner Wanderung auf der Südinsel Neuseelands entstandene Aufnahme. Gibt für mich den das typische Bild des Milford Tracks sehr gut wieder.
Canon 500D Sigma 17-70mm mit Polfilter

Profi Barbara Hess meint zum Bild von Julian Sachtleben:

Mitten im Wald und wie es scheint mitten im Fluss wurde dieses Bild aufgenommen. Der Fluss schlängelt sich von hinten rechts ausgehend durch das Bild und das Wasser plätschert direkt auf den Betrachter zu. Die moosbedeckten Bäume leuchten in einem magischen Grün.

In der neuseeländischen Mythologie wird erzählt, dass Tāne, der Gott des Waldes den ersten Menschen erschaffen haben soll. Und beim Anblick dieses Mächrenwaldes will man dem Mythos Glauben schenken.

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