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Walker Evans: Jahrzehnt für Jahrzehnt

Walker Evans in einer umfassenden Retrospektive in Köln – den Blick auf die Originale sollte sich der wahre Foto-Enthusiast nicht entgehen lassen.

Walker Evans: Pabst Blue Ribbon Sign, Chicago, Illinois, 1946
 © Walker Evans Archive, The Metropolitan Museum of ArtSchon 2009 bei der Ausstellung im Fotomuseum Winterthur hatten wir darauf aufmerksam gemacht, wie gut es ist, die Klassiker zu kennen. Jetzt ist Walker Evans‘ Werk erstmals in großem Umfang in Deutschland zu sehen.
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Einführung in die Street Fotografie/Straßenfotografie – Teil 2/4: Muß Street kompositionell/technisch perfekt sein?

Nach meiner Begriffsbestimmung steht Perfektion nicht im Vordergrund. Viele Street Aufnahmen sind kompositionell und technisch perfekt, aber viele sind es eben nicht. Doch da sie die Zeit und den Ort so perfekt eingefangen haben, akzeptiert man es als Kompromiß.


Es existiert beispielsweise ein Foto von Helen Levitt von circa 1940, das einen kleinen Jungen und ein etwa gleichaltriges Mädchen beim Tanzen auf der Straße zeigt. Sie haben die Arme erhoben, selbstvergessen, und scheinbar nicht bemerkt, daß sie fotografiert wurden. Der kleine junge ist Afroamerikaner, das Mädchen weiß – und in einer Zeit, als es verpönt oder mancherorts gar verboten war, sich mit jemandem der anderen „Rasse“ abzugeben, ist das Foto deshalb noch bemerkenswerter. Es ist auch beim genauen Hinsehen etwas unscharf, aber sonst so perfekt eingefangen, daß diese Unschärfe dem Bild keinen Abbruch tut.
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Amerikanische Fotografie: Die (beinahe) ganze Geschichte

Wer sich von modernen Klassikern der amerikanischen Fotografie gerne inspirieren lässt, findet in diesem Sommer in München sein Zentrum. Dort wird (beinahe) die ganze Geschichte seit den Sechzigern vorgestellt.

Garry Winogrand: Los Angeles, California, 1969 © Estate of Garry Winogrand

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Wir haben hier bei fokussiert.com die amerikanischen Klassiker schon verschiedentlich vorgestellt – von Lee Friedlander über William Eggleston bis jüngst zu Lewis Baltz. Die Münchner Pinakothek der Moderne führt sie nun (beinahe) alle in einer Ausstellung unter dem Titel „True Stories“ – wahre Geschichten – zusammen.

Das zentrale Interesse dieser seinerzeit jungen Fotografen, die sich seit den späten Sechzigerjahren mit der amerikanischen Lebensrealität auseinandersetzten, galt der American Social Landscape, wie die Pinakothek zur Ausstellung mitteilt. Sie entwickelten neuartige Stilmittel zwischen subjektiver Weltsicht, analytischer Bestandsaufnahme und konzeptuellen Strategien, die wir als „amerikanische“ Bildsprache empfinden. Die einen – wie Lee Friedlander, Garry Winogrand, Robert Adams oder Larry Clark blieben der Schwarzweißfotografie verpflichtet. Andere wie William Eggleston und Stephen Shore haben die Farbfotografie als künstlerisch eigene Ausdrucksform vorangetrieben. Die Ausstellung führt rund 130 Werke zusammen und spannt einen weiten Bogen: von der subjektiven Straßenfotografie der Sechziger und den sachlichen Landschaftsstudien der  New Topographics über die konzeptuellen Arbeiten von John Baldessari und Dan Graham bis zu dem erst vor wenigen Jahren entstandenen New York-Zyklus von Zoe Leonard.

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Peter Bialobrzeski: Lebens(t)raum des Menschen

Peter Bialobrzeski, neuer Träger des Erich-Salomon-Preis 2012, beschäftigt sich mit dem Lebensraum des modernen Menschen: mit Zivilisation und Natur, mit der Globalisierung und den damit verbundenen Umwälzungen.

[textad]Peter Bialobrzeski – aus The Raw and the Cooked
Von „Lebensraum“ bis „Lebenstraum“ ist es nur ein Buchstabe, und auch darum geht es Biablobrzeski: Wie richten sich die Menschen ihre Umwelt ein, mögen die Bedingungen noch so grausam sein?

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Arnold Crane: Auf der anderen Seite

Arnold Crane hat Berufskollegen porträtiert – Fotografen wie Man Ray, Walker Evans oder Ansel Adams. Hier sind die Frauen und Männer, die sonst nur hinter der Kamera stehen, einmal selber das Objekt, das Modell.

[textad]Walker Evans, 1969 © Arnold Crane

Arnold Crane hatte einen freundschaftlichen Zugang zu den berühmtesten Fotografen unserer Zeit. Er begleitete sie privat, fuhr mit ihnen Auto (Paul Strand), war mit ihnen in der Küche (Imogen Cunningham) oder begleitete sie bei ihrer Arbeit (Ansel Adams). So entstanden technisch nicht immer perfekte, dafür aber umso ausdrucksstärkere, empfindsame Bilder von Bill Brandt, Brassai, Edward Steichen und vielen, vielen mehr.

[photos title=“Seitenwechsel mit Arnold Crane“ pics=“2 3 4 5″] Weiterlesen

Jerry Berndt: Im Dunkel der Nacht

Zwielicht, Halbwelt, Nachtleben – das ist die Welt des amerikanischen Fotografen Jerry Berndt.

© Jerry Berndt: Boston, 1972

Jerry Berndts „Nite Works“ zeigen uns schummrige Gassen amerikanischer Städte. Aktuell sind die Bilder in Hamburg zu sehen.

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Paolo Roversi: Die Schönheit der Frauen

Der in Paris lebende Italiener Paolo Roversi widmet sich in seinen Bildern der Schönheit der Frauen – als Modefotograf und als Fotokünstler.

Paolo Roversi: Guinevere sitting on table, Paris, 2004

Über zwölf Jahre begleitete Roversi zum Beispiel seine Freundin und Muse Guinivere mit der Kamera. Im Ergebnis ist eine Mischung aus abstrakten Formen grafischen Charakters bis hin zu sehr intimen Studien entstanden. Die Serie über Guinivere zeigen unkonventionelle Porträts – ob an- oder ausgezogen.

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Walker Evans: Den Klassiker studieren

Walker Evans, der Begründer der „Straight Photography“, der „direkten Fotografie“, ist in Winterthur zu studieren.

Walker Evans: Excavation for Lincoln Building

Die Bilder der Klassiker sind uns immer irgendwie präsent im Hinterkopf wie flüchtige Bekannte, deren Name uns nur gerade nicht einfällt. Wenn wir uns entscheiden, sie wirklich kennen zu lernen, werden sie richtig spannend. Weiterlesen

Bunte Siebziger: Neue Farbe für das Land

In den Siebzigerjahren wurden nicht nur Tapeten und Kleiderstoffe seltsam bunt. Auch in der künstlerischen Fotografie bedeutete die „neue Farbe“ einen Wendepunkt.

Joel Sternfeld: Mc Lean, Virginia, December 4, 1978, Inv.-Nr. 001491 Stiftung F.C. Gundlach, Hamburg

Bekanntester Vertreter dieser so genannten „New Color Photography“ ist wohl Stephen Shore. Joe Maloney, Joel Meyerowitz und Joel Sternfeld sind vielleicht nicht ganz so prominent, aber genauso wichtig für die jüngeren Fotografengenerationen bis heute. Alle vier zusammen sind bis 11. Januar 2009 im Hamburger Haus der Photographie zu entdecken.

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Fotografie auf EinsPlus, Arte: Leckerbissen am TV

Am Sonntag, 28. September, gibt’s im Fernsehen eine Reihe von Sendungen über Fotografie. EinsPlus hat einen ganzen Schwerpunkt ins Programm genommen. Arte sendet ein Porträt über Edward Weston.

Walker Evans: Main Street, Saratoga Springs, New York 1931

Los geht’s mit dem EinsPlus-Schwerpunkt „Welt der Fotografie“ um 16 Uhr mit einem Film über Peter Schulte: „Der Food Fotograf“. Dem Fotografen für hochwertige Kochbücher hat Stefan Quante bei der Arbeit durch die Linse und in die Töpfe geschaut. Ein Porträt über Walker Evans beschließt den Programmschwerpunkt.

Nach der Food-Fotografie geht’s weiter mit einem Film namens „Bitte recht sexy“. Nicola Uthmann beobachtete Hobbyfotografen in einem Workshop über erotische Fotografie (16.10 Uhr, EinsPlus).

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