Fotokritik Wildes Wasser: Extremer Kontrast
Der Gegensatz von totaler Stille und Bewegung in einer Landschaftsaufnahme: Hier geht jemand hart an die Grenzen.
Ralf Lehmann aus Dresden schreibt zu diesem Bild: Das Bild ist im vergangenen Sommer in Island entstanden (Hochland, in der Nähe der Bergkette „Kerlingarfjöll“), 173 Sekunden Belichtungszeit. Normalerweise wähle ich bei solch wilden Wasserfällen viel kürzere Belichtungszeiten, um die Bewegung nur ein wenig verwischen zu lassen. Hier kam aber zum Wasser ein in warmen Farben beleuchteter Himmel, so dass ich mich entschloss, auch den Zug der Wolken einzufangen. Hatte mir bei der gewählten Zeit sogar noch mehr sichtbare Wolkenbewegung erhofft. Das sedimentreiche Wasser ist nun sehr stark verwischt, was die hohe Durchflussmenge sichtbar macht. Habe versucht, eine spannende Blickführung zu finden, die Blume im Vordergrund setzt einen kleinen Farbpunkt in die sonst karge Landschaft.
Fast glaubt man, das Wasser in dieser Landschaftsfotografie bewege sich tatsächlich. Der Kontrast zwischen den scharfkantigen, knallhart fokussierten Felsen zu dem samtweichen Wasser und den wie Federn dahintreibenden Wolken könnte nicht stärker wirken. Weiterlesen