Thomas Wunsch: Bilder ohne Titel

Über die Bilder von Thomas Wunsch erfahren wir nicht viel, schon gar nicht, welche Objekte dafür einmal Vorlage waren. Wir sind also auf unsere Fantasie angewiesen.

Wunsch gibt seinen Bildern auch keine Titel: Denn ein Titel wäre ja schon ein Hinweis, der das Geheimnis aufdecken könnte.

„Meine Fotografien haben etwas Mystisches, sie sollen ihr Geheimnis bewahren“, sagt also Thomas Wunsch und lässt uns mit ihnen alleine.

Auch das durchgehende quadratische Außenformat gehört zum Konzept seiner Arbeiten: Der längeren Seite bei rechteckigen Formaten käme eine Bedeutsamkeit zu, die diese nicht haben soll. Formale Strenge, gepaart mit atmosphärischer Dichte, Abstraktion, die nie ihre gegenständlichen Wurzeln leugnet – diese Zutaten ergeben oft irritierende Werke. Die Bilder könnten Meditationsflächen sein oder Standbilder aus unseren Träumen. Immer wieder tauchen scheinbar vertraute Formen auf und ziehen sich doch wieder ins Dunkle und Vage zurück.

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Thomas Wunsch fühlt sich von der abstrakt-expressionistischen Malerei inspiriert. Der Umgang mit Unschärfe, Körnigkeit und Bewegungsspuren verweist allerdings auf den Einsatz der bildnerischen und technischen Möglichkeiten des Mediums Fotografie, einschließlich des Potenzials der digitalen Veränderung.

Thomas Wunsch fotografiert seit seinem 14. Lebensjahr. Das theoretische Rüstzeug hat er sich durch ein Studium der Kunstgeschichte angeeignet, das praktische als Modefotograf in Hamburg mit eigenem Studio und als Standfotograf für ein Filmproduktionsstudio in den USA in den 1980er Jahren. Im Jahr 2000 hat er begonnen, sich ausschließlich der künstlerischen Fotografie zu widmen. Seither verfolgt er diese Linie. Wir finden einige der Arbeiten und mehr Infos über den Künstler auf der Website von Thomas Wunsch. In der Galerie Edition Camos in München- Neuhausen sind seine Arbeiten derzeit ausgestellt, noch bis zum 26. Oktober.

Thomas Wunsch – Ohne Titel

Thomas Wunsch
Galerie Edition Camos

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