Waldwegfoto: Abseits der Pfade
Um ein Naturfoto zu machen, das mehr als ok ist, erkunde die Umgebung und begib Dich ins Abseits.
Kommentar des Fotografen:
Aufgrund eines Online Kurses habe ich mir heute morgen (19.4.2010) dieses Gebiet in einem Naturschutzgebiet ausgesucht, leider etwas zu spät am Morgen. Gerne würde ihren Kommentar zum Bildaufbau, Licht etc. erfahren.
Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Dieter Joos:
Von allen Arten der Fotografie, die es gibt, bleibt die Naturfotografie eine der populärsten, möglicherweise weil die sich ständig verändernde Welt der Natur eine unendliche Vielzahl von Motiven bietet.
Ein anderer Grund könnte sein, dass, egal ob Du in einer großen Stadt, einem dichten Wald, oder sogar in einer sengend heißen Wüste bist:
Es gibt fast immer zumindest einen Baum, einen Hügel, oder ein bisschen Gras, das in ein einigermaßen ordentliches Naturfoto verwandelt werden kann.
Und dieses Bild scheint ein Beispiel dieser Prämisse zu sein: eine Szene, leicht zu finden, etwas interessant, aber nichts, weshalb wir unseren Atem verlieren würden. Auf diese Art ähnelt Naturfotografie einer Pizza: sogar, wenn sie nicht großartig ist, ist sie für die meisten Leute immer noch akzeptabel.
Aber wenn Du zu denen gehörst, die sich nicht mit halbakzeptablen Naturfotos zufrieden geben, und wenn Du eine Szene finden willst, die einigermaßen originell ist, dann ist das Erkunden praktisch unausweichlich. Hier wird nicht klar, worum es Dir ging; das Bild hat keinen eindeutigen Motivansatz und keine Aufteilung ind er Komposition, die wirklich spannend wirkt.
Erkunden bedeutet, die weniger benutzten Wege und Pfade zu wählen und sich so viel Zeit wie nötig zu nehmen, um genau den richtigen Ort zu finden, von dem Du Dein Foto ohne störende Elemente im Bild machen kannst.
Hast Du den richtigen Ort gefunden, musst Du immer noch daran arbeiten, den richtigen Ausschnitt (Komposition) zu wählen, und dann in der Nachproduktion Dinge wie Farben, Belichtung etc. bearbeiten.
In diesem Foto wird es offensichtlich, dass es nicht nur zu spät am Tag war, um den Vorteil des schönen Morgenlichts zu nutzen, sondern auch, dass nicht genug Anstrengung unternommen wurde, um den Ort und Ausschnitt zu wählen.
Beachtet man, dass die Farben ausgewaschen und künstlich erscheinen, und das Foto umzukippen droht, so hätte eine ausgewogenere Komposition und stärkere Farben einen großen Unterschied gemacht, um sogar diese – Verzeihung – stumpfe Szene aufzupeppen.
In der Rubrik “Bildkritik” analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
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