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Istanbul im Winter: Natürlicher Color Key gekonnt eingesetzt

Durch natürlichen Color Key kann aus einem Bild, das sonst womöglich ein Wimmelfoto geworden wäre, eine gut gewichtete Aufnahme entstehen.

NIKON D3000 - 1/320s - f/5 - 28 mm - ISO 100 - (c) Frank Moser

NIKON D3000 – 1/320s – f/5 – 28 mm – ISO 100 – (c) Frank Moser

Frank Moser aus Wien schreibt zu diesem Bild:

Kontraste: Bosporus im Schnee bei tristem Wetter im Gegensatz zu leuchtenden Farben der Boote und Leben der Möwen.

Mein Mann wurde in Istanbul geboren und ist dort aufgewachsen. Wir waren mehrmals dort, und über die Jahre habe ich bei fokussiert denn auch mehrere Urlaubsschnappschüsse von Lesern besprochen, darunter unlängst eine Aufnahme eines Bootes und mehrmals die der Straßenbahn auf Istiklal Caddesi. Es mag wie ein Widerspruch klingen, aber es ist nicht leicht, dort gute Fotos zu machen: alles ist bereits totfotografiert worden, und Aufnahmen geraten schnell zu Wimmelbildern, auf denen das Motiv untergeht. Dein Bildgegenstand ist zwar auch nicht neu, aber letzteres hast Du hier gekonnt vermieden. Weiterlesen

Minimalistische Stadtansicht: Istanbul im Dunst

Insbesondere bei einem ungewöhnlichen Kompositionsansatz sollte man auf bestimmte Kleinigkeiten achten.

(c) Bernd Plumhof

Leica Digilux2 mit Festzoom; Brennweite 36 mm (KB); 1/400 s; Blende 6,7; ISO 100 – (c) Bernd Plumhof

Aufgenommen bei der Überfahrt von der asiatischen zur europäischen Seite. Während es über dem Marmara-Meer noch relativ klar ist, liegt der europäische Teil Istanbuls im Dunst des Morgens. Hier eine untypische Stadtsilhouette Istanbuls ohne hochaufragende Minarette. Das Bild vermittelt den Kontrast zwischen scheinbar friedlicher Individualität und der „Vermassung“ einer zugewachsenen Großstadt. Das Bild habe ich leicht bearbeitet, es war unterbelichtet, aber nicht beschnitten.

Von Istanbul gibt es genauso typische Aufnahmen, wie von allen anderen Großstädten dieser Erde, die irgendwie auf der Bucket List von Touristen stehen – bestimmte Trophäenbilder kommen immer wieder, wie (hier nicht abschließend aufgezählt) der Gedeckte Basar, Sultanahmet oder die Hagia Sophia. Du hast aus der Hand heraus eine Aufnahme von der Fähre aus gemacht. Man sieht vorne ein kleines Boot, dann viel Wasser, und schließlich hinten die Stadt im Dunst. Es ist nicht leicht zu erkennen, daß es sich um Istanbul handelt, außer man kennt die Stadt sehr gut, denn es fehlen eben die typischen visuellen Aufhänger. Jedenfalls muß es sich (Fahne auf dem Boot) um eine Großstadt in der Türkei handeln. Weiterlesen

Leserfoto – „Mit der Tram zum Taksim-Platz“: Bild im Bild

Mit einfachen Mitteln kann aus einem Urlaubsschnappschuß etwas für andere Interessantes werden.

(c) Bernd Plumhof

Aufgenommen in der Fußgängerzone Istanbuls. Ein Erlebnis, mit dieser vollbesetzten Straßenbahn durch das Menschengewirr zu fahren. Keiner scheint die Bahn zu beachten, weicht erst in „letzter Sekunde“ zur Seite. Höchste Konzentration bei Fahrer und Passagieren. Ich habe mich noch nach vorne drücken können, um einen Kamera-Blick auf die Straße zu haben. Die vor mir stehenden Köpfe waren ein dankbarer Vordergrund.
Leica Digilux2 mit Festzoom. Brennweite 14 mm (KB); 1/200 sec.; Blende 4,8; ISO 100.
Das Bild habe ich vertikal und horizontal ausgerichtet und so beschnitten, dass der schwarze „Rahmen“ die Abgeschlossenheit innen verstärkt. Schwarz-Weiß scheint mir diese Straßenszene besser zum Ausdruck zu bringen.

Mein Mann ist in Istanbul geboren und aufgewachsen, und wir waren daher schon etliche Male dort. Eine dieser Städte, die Du nie wirklich vollkommen erkunden kannst, die Dich aber auch nie mehr losläßt. Istiklal Caddesi und die Straßenbahn sind mir gut vertraut; wir sind die Straße schon öfter hoch und runter gelaufen, als mir lieb ist. Meistens wird die historische Straßenbahn von außen her dargestellt, wie sie die Straße herunterkommt.

Du hast uns einen Schnappschuß geschickt, der aus der Straßenbahn heraus nach vorne weg aufgenommen wurde, als diese gerade auf der Überholschleife fährt. Zu sehen ist die äußerst belebte Straße durch drei Fenster hindurch, über die Köpfe von drei Mitfahrenden hinweg. Weiterlesen

Paar vor Mauer: Was ist das Motiv?

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht – oder das eigentliche Motiv vor lauter Motiv.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stefan Plüss).

© Stefan Plüss SONY – DSC-HX5V – 1/160 – f 5.5 – ISO 125 – 425mm –

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen letzten November in Istanbul. Bei der Wegfahrt vom Hafen habe ich wenig vorbereitet diese Bild mit meiner kleinen Sony Cam geschossen. Das Bild habe ich in Lightroom entwickelt. Ich finde das Bild zeigt eine Seite des Islam die die meisten Leute nicht kennen. Die zwei haben sich hinter dieser schönen Mauer vor den neugierigen Blicken der Passanten versteckt und sind, wie man sehen kann sehr glücklich. Das Bild ist einfach aber es sagt sehr viel aus. Danke für eure Kritik! Ich freue mich schon drauf. Beste Grüsse Stefan Plüss

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Stefan Plüss:

Dein Foto fiel mir vor allem wegen der auffälligen Mauer ins Auge. Die Farben in den Steinen, ihre Anordnung im Bild. Ein Motiv, an dem man schwer vorbeikann. Ein schöner Schnappschuß von einem interessanten Motiv, insgesamt gut komponiert.

Denn das ist für den Betrachter hier der Hauptanzugspunkt – die Mauer.

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«İstanbulum»: Eine vorsichtige Annäherung

«İstanbulum» ist ein persönlicher, leiser Bildband, dessen Vorzüge sich erst auf den zweiten, geruhsamen Blick erschließen. Wer «İstanbulum» ansieht, braucht Zeit – genauso wie es Zeit braucht, um Istanbul, den Handlungsort dieses Bildbandes, zu entdecken. Zeit, die sich auszahlt.

[textad]«İstanbulum» heißt so viel wie «Mein Istanbul». Und dieses persönliche Istanbul zeigt die mehrfach ausgezeichnete Fotografin Andrea Künzig. Sie lebt und arbeitet in der Metropole am Bosporus und hält das Leben der Menschen abseits der ausgetretenen Touristenpfaden in einfachen Fotografien fest. Jene geschichtsträchtige und immer noch geheimnisvolle Stadt, die an der Nahtstelle zwischen Okzident und Orient, zwischen Europa und Asien liegt. Ein schillernder Fleck, dem sich Andrea Künzig fotografisch behutsam nähert – und dabei interessante Einblicke gewährt. Weiterlesen

Lampenladen im Bazar: Buntes Leuchten

Knifflige Frage bei Telefotos mit Offenblende ist die nach dem Fokuspunkt – ganz speziell bei eher abstrakten Motiven.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Kegel Felix).

Kommentar des Fotografen:

Hallo, das Bild entstand im letzten Herbst im großen Bazar von Istanbul. Der ganze Bazar teilt sich in verschiedene Bereiche in denen es dann immer nur eine Sorte von Waren gibt. Unter anderem auch einen mit diesen verzierten Glaslampen. Die abgebildeten habe ich genommen da meiner Meinung nach die Anordnung die Verschieden Muster gut Darstellt und das Licht die linke Lampe gut umspielt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Kegel Felix:

Zwei von vielen runden Glaslampen in Orange und Gelb, mit leichter Tele-Brennweite in einem Aushang im grossen Bazar von Istanbul fotografiert.

Man muss nicht in Istanbul gewesen sein, um sich bei dieser Fotografie an andere Bilder erinnert zu fühlen – der Bazar und der Lampenmarkt im speziellen sind wunderbare Motive und entsprechend oft fotografiert.

In in diesem Beitrag über eine Panorama-Website findet sich zum Beispiel auch eine 360-Grad-Ansicht aus einem der Lampengeschäfte. Sehenswert!

Du hast Dich für einen Ausschnitt entschieden und dafür, die Lampen mit dem Tele – mit einer mässigen Brennweite von rund 130 Millimetern – zusammenzuziehen.

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Ara Güler: Das Auge Istanbuls

„Das Istanbul meiner Kindheit habe ich wie ein Schwarzweißfoto erlebt“, schreibt der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk. Ara Güler, das „Auge Istanbuls“, hat die Stadt genau so fotografiert.

Ara Güler © Magnum Photos
Ara Güler ist der große alte Fotograf der Türkei, und er arbeitete im Lauf seines langen Lebens unter anderem für die Fotoagentur Magnum. Die Bilder aus seiner Heimatstadt Istanbul sind aktuell in Stuttgart zu sehen.
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