Beiträge

Naturschnappschuß: Stimmung pur

Um Stimmung einzufangen, reicht manchmal schon ein Vogel auf einem dürren Baum.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Johannes Zaia).

Kommentar des Fotografen:

Den dürren Baum auf diesem Bild habe ich im Frühling entdeckt, aber irgendwie war ich mit meinen Ergebnissen unzufrieden. Als ich im Herbst im Nebel vorbeifuhr, stand er in Alfred Hitchcock-Manier da. Die Krähe oben links gefiel mi am besten. Das Bild habe ich mit Lightroom in schwarz-weiß konvertiert und eine Vignette eingefügt. (Belichtung: 1/60sec , f16, Brennweite 115mm)

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Johannes Zaia:

Dieses Bild hat mich aus mehreren Gründen angesprochen. Erstens einmal hast Du hier ein Motiv, das sonst ganz anders dargestellt wird, in einer Art wiedergegeben, die dem ganzen eine neue Wendung gibt. Zweitens hast Du durch Deine Nachbearbeitung (fast) das gesamte tonale Spektrum in graduellen Abstufungen mit ins Bild gebracht.

Weiterlesen

Landschaftsfoto: Mehr Farbe

Landschaftsfotos leben unter anderem durch Farbspiel. Wenn dieses fehlt, ist das dem Bild abträglich.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Ihmig).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild wurde auf einer Hikingtour um den Mt.Kailash in Tibet im Sommer aufgenommen. Ich habe versucht, die meditative und gleichzeitig auch etwas bedrohliche Stimmung des Bergkessels einzufangen, bin mir aber nicht sicher, ob das (v.a. für Außenstehende) auch geklappt hat.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Matthias Ihmig:

Wir hatten eine Zeitlang den National Geographic abonniert, und obwohl ich gerne lese, habe ich ihn immer nur der tollen Fotos wegen durchgeblättert. Insbesondere die Landschaftsaufnahmen sind atemberaubend, und da ich an die Orte, die dort gezeigt werden, größtenteils nie kommen werde, muß ich mich eben mit den Fotos begnügen.

Gute Landschaftaufnahmen geben nicht nur wieder, wie es irgendwo aussieht – sie vermitteln dem Betrachter auch das, was den Ort „ausmacht“. Die Stimmung, was man fühlt, wenn man dort ist. Und da selten Bilder so verwendet werden können, wie sie aus der Kamera kommen, polieren auch Profis oft noch nach. Das muß nicht exzessiv sein, denn wenn man an einem Bild zu sehr „drehen“ muß, ist das meistens ein guter Anhaltspunkt dafür, daß mit der Aufnahme selbst etwas fundamental nicht stimmt.

Weiterlesen

HDR richtig bearbeitet (3/3): Ohne Aureolen und unwirkliche Farben

HDR oder „high dynamic range“ ist eine Bearbeitungsweise für Fotos, die in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen hat. Man sieht HDR Bilder überall, und wenn sie gut gemacht sind, haben sie einen gewissen „WOW!“ Effekt.

[textad]

Die Artikel dieses Tutorials:

[postlist „and“ „Histogramm“ „Tutorial“ „HDR“]

4. Nachbearbeitung in Photoshop

Dieses ist der Punkt, vor dem viele Fotografen bereits mit der Beareitung fertig sind, dabei fängt die Nachbearbeitung hier erst wirklich an. Insbesondere Amateure belassen es bei dem, was die HDR-Software „ausspuckt“, und das ist in der Regel von Auraeffekten und Quietschfarben geplagt, die das Bild künstlicher erscheinen lassen, als es sein müßte. Schnee etwa wird gerne grau, wie man hier sehr gut erkennen kann.

Weiterlesen

HDR-Landschaftsaufnahme: Zuviel des Guten

Nachbearbeitung ist die Pflicht des Fotografen – aber man kann es sehr leicht übertreiben.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Jan Schlueter).

Kommentar des Fotografen:

Das südfranzösische Var-Tal bei Entrevaux kurz vor Sonnenaufgang. HDR Aufnahme. Unten der Var, links die mittelalterliche Stadt Entrevaux mit der Vauban Festung im Nebel (Bergfried ist noch als Fleck erkennbar). Die Granitplatten des Friedhofs (Bildmitte) reflektieren etwas stark den Himmel, geben aber auch den Kontrast wieder. Kommt die Stimmung an dem Morgen auch für jemand rüber der das Foto sieht und nicht wie der Fotograf auch das Original in Erinnerung hat?

Peter Sennhauser meint zum Bild von Jan Schlueter:

Ein Bergtal im Morgenneble. Diese Farbaufnahme zeigt unten links ein an der steilen Felswand klebendes Dorf, darüber Nebelschwaden, die über den Bergkamm ins Tal ziehen. In der Bildmitte öffnet sich das Tal in die Tiefe, im Hintergrund ist der in der Morgenstimmung verfärbte Himmel Schwefelgelb. Der Fluss im Talboden mäandriert spiegelnd durch das Bild, einige Zypressen im Bildzentrum heben sich vom recht dunklen Motiv schwarz ab.

Diese Fotografie zieht den Betrachter mit räumlicher Tiefe an, aber der erste Blickfang ist zweifellos der knallbunte Himmel am Horizont. Nach dem Einstieg in das Bild gibt es viel zu entdecken, auch wenn es in dem, was wie späte, aber etwas unterbelichtete Morgendämmerung wirkt, recht versteckt ist. Das Dorf links unten, die Strasse rechts in der Bildmitte und die Zypressen, der Fluss im Tal, die Nebelschwaden – es passiert einiges in dieser Aufnahme, das anzuschauen sich lohnt und das insgesamt sehr wirksam eine Morgenstimmung wie nach einem Sturm vermittelt.

Die Komposition funktioniert also recht gut, auch wenn sie etwas mittig ist:

Weiterlesen

Stilleben: Antik und schön

Ausgetretene Schuhe, verstaubte Töpfe, abgesessene Polster, verwittertes Holz… Antiquitäten eignen sich wunderbar als Fotosujets.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Harry Keller).

Kommentar des Fotografen:

Ganz gezielt bin ich mit meiner damals neuen 7D zu dem Ort gegangen, wo dieser Stuhl und diese Bank stehen. Ich sah sie bei einem Spaziergang einige Wochen zuvor und hatte ein Bild im Kopf, was ich auf den Sensor bannen wollte. Trotz der mir bewusten „Mängel“ (falsch sitzender Fokus, kompositorisch optimierungswürdig) – die ich heute hauptäschlich auf die neue „Hardware“ schiebe ;-) – mag ich das Bild sehr, da es meines Erachtens sehr gut die Stimmung ausdrückt, die dort vorherschte udn meinem „Bild im Kopf“ sehr nahe kommt.

Profi Barbara Hess meint zum Bild von Harry Keller:

Ausgetretene Schuhe, verstaubte Töpfe, abgesessene Polster, verwittertes Holz… alles Objekte, die sich wunderbar als Fotosujets eignen. Du bist gezielt nochmals dorthin, wo du diese Relikte aus alter Zeit gefunden hast, um sie mit deiner neuen Kamera festzuhalten. Antiquitäten haben uns immer etwas zu sagen, der Betrachter überlegt sich: welche Geschichte würde diese Bank uns wohl erzählen?

Weiterlesen

Strandbild: Kontraste wollen bewältigt werden

Sonnenuntergänge sind sicherlich die beliebtesten Urlaubsmotive, doch mitunter auch die schwierigsten.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sebastian Arnold).

Kommentar des Fotografen:

Sonnenuntergang in Thailand. Als ich ein paar Bilder machen wollte setzte sich meine Freundin auf die im Sand liegenden Steine. Dies wurde dann auch spontan das erste Bild. Es gefällt mir auch recht gut jedoch denke ich immer es wäre etwas mehr rauszuholen gewesen, auch wenn es kein geplante Bildkomposition war. Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen was ich hätte besser machen können oder evtl. noch durch Nachbearbeitung rausholen kann.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Sebastian Arnold:

Sonnenuntergänge sind sicherlich die beliebtesten Urlaubsmotive, doch mitunter auch die schwierigsten.

Ich würde sagen, Sebastian, du hattest schon mal Glück, dass sich deine Freundin (freiwillig oder unfreiwillig?) als Model zur Verfügung stellte. Denn Sonnenuntergänge nur um des Untergangs willens sind oftmals im Nachhinein enttäuschend anzusehen. Auch bei diesen Motiven bedarf es eines Aufbaus nach den Regeln der Bildgestaltung:

Weiterlesen

Landschaftsfotografie: Drama der Berge

Die Berge bieten vor allem im Zusammenspiel mit dem Wetter dramatische Motive. Eine gute Komposition schafft hier viel Räumlichkeit.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Andreas Hütz).

Kommentar des Fotografen:

Vaiolettürme mit Gartlhütte vom Santnerpass aus aufgenommen am Abend

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Andreas Hütz:

Vier für die Dolomiten typische Nadelspitzen ragen im linken Bilddrittel dieser Farbaufnahme von einem Felssattel in den blauen Himmel. Dahinter sorgt ein weiteres Felsmassiv für den Räumlichen Kontrast, davor leitet ein den ganzen rechten Bildteil vereinnahmender Abhang vom rechten Bildrand in einem eleganten Schwung nach unten zu einem kleinen See im Sattel vor den Nadelgipfeln. Die gesamte Komposition der Berge wird durch von rechts herein wallende Wolkenschwaden in der Räumlichen Schichtung aufgeteilt.

Man kann es nicht oft genug wiederholen:

Weiterlesen

Landschaftsfotografie: Marschland-Tiefe

Tiefe, Vordergrund, Hintergrund, Mittelgrund sind weitgehend zwingende Merkmale der Landschaftsfotografie. Ein paar andere Dinge gehören aber schon noch dazu.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thorsten Fischer).

Kommentar des Fotografen:

Dies ist eins meiner ersten Gehversuche in Sachen Fotografie. Selber kritisieren würde ich daran mittlerweile das ich es besser im Querformat aufgenommen hätte. Es zeigt den Strand des Wattenmeeres bei Norddeich während der Ebbe

Peter Sennhauser meint zum Bild von Thorsten Fischer:

Eine Doppelreihe von Pfählen, die aus dem Boden ragen und zwischen denen im Mittelgrund des Fotos Wasser zu sehen ist, verläuft aus dem Vordergrund des Hochkant-Bildes nach links hinten. Dahinter ist ein Maschendrahtzaun zu erkennen, in dem irgendwelche Dinge hängen. Dahinter wiederum fängt der Himmel an. Er ist weitgehend weiss.

Der Himmel:

Weiterlesen

Landschaftsfoto: Stimmung?

Landschaftsfotos bestechen mit beeindruckender Natur, mit Lichtstimmung. Diese kann man durch Nachbearbeitung verstärken – oder zerstören.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Fred Knöchelmann).

Kommentar des Fotografen:

„Winter“ im Hochmoor: Nachdem in den beiden letzten Jahren die Winter sehr schneereich waren, scheint er diesmal auszufallen. Ort: „Ewiges Meer“, nördlich von Aurich.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Fred Knöchelmann:

Hochmoor im Winter. Man kann bestimmt stundenlang dort herumwandern und begegnet keinem Menschen. Kompositionell finde ich Deine Aufnahme ansprechend, wenn auch der Baum im Vordergrund zugleich zu dominant wirkt und auch oben abgeschnitten ist. Die Einöde der Landschaft verleiht dem ganzen etwas Melancholisch-Träumerisches. Der Himmel spiegelt sich im Wasser und gibt der Szene zusätzliche Tiefe. Den Horizont hast Du gut getroffen, wenn auch die Sonne nach rechts verschoben ist. Das hätte man durch einen veränderten Standpunkt korrigieren können, wodurch wahrscheinlich auch die Platzierung des Baumes verbessert worden wäre.

Weiterlesen

Konzeptfoto: Zwanzig nach acht

In Konzeptfotos lohnt es sich, auf Details zu achten und Arbeit in die Nachbearbeitung zu investieren. Hier sind gröbere Eingriffe erlaubt.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Heike Brauer).

Kommentar des Fotografen:

der traurige clown und ein wundervolles, altes, geschwungenes fenster…ein schöne, wenn auch abstrakte kombination..das bild kam aus dem bauch, deshalb fehlen mir die worte zur erklärung…

Peter Sennhauser meint zum Bild von heike brauer:

Ein Mann mit Clown-Maske und traurigem Gesicht sitzt, die Beine weit vor sich gespreizt, mit dem Rücken am Sims zu einem grossen, geschwungenen Panorama-Fenster auf einem Plattenboden. Das einzige Licht in der Schwarz-Weiss-Aufnahme scheint durch das geschwungene, dem Mund des Clowns gleichende und in viele Quadrate aufgeteilte alte Fenster in den leeren Raum zu fallen. Draussen gleissen verschneite Bäume.

Was Formen, Linien, Lichtstimmung und Komposition angeht, ist diese Aufnahme insgesamt sehr stimmig:

Weiterlesen