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Neutralgrau-Verlaufsfilter: Hilfe gegen Histogramm-Klippen

Neutralgrau-Verlaufsfilter helfen an hellen Tagen und bei Motiven mit hohem Kontrastumfang, ausgewogene Fotos zu erstellen. Die partielle Abdunkelung bei der Aufnahme ist Vorläufer der HDR-Technik – und ein bequemer und schneller Ersatz.

Ohne Verlaufsfilter nicht fotografierbar: Badwater im Death Valley, nachmittags um 14.00 Uhr © Peter Sennhauser

Meine ersten Mondaufnahmen versuchte ich in stockdunkler Nacht mit einem gleissend hellen Vollmond hinter der Golden Gate Brücke zu schiessen – und erst als das Stativ stand und das Bild mehr oder weniger komponiert war, realisierte ich, dass darauf entweder der Mond eine zeichnungsfreie weisse Fläche oder von der Brücke im Vordergrund nichts zu sehen sein würde:

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Nikon D700 im Test: „D-Lighting“ – was bringt es?

Die Nikon D700 erlaubt mit ihrem hochempfindlichen Vollformatsensor erstaunliche Nachtaufnahmen. Doch wie verhält sie sich bei ungünstigen Lichtverhältnissen am Tage?

Der Radio-DXer Christian Brülhart ist hier nicht gerade ins richtige Licht gerückt... (Bild: W.D.Roth)

Canon-Kameras haben inzwischen teils erstaunlich intelligente Algorithmen integriert, um auch ungewöhnliche Belichtungssituationen mit Automatik zu meistern. Zum Entsetzen des Veranstalters eines Treffens von Radiofans in Augsburg („Du weisst doch, warum wir nicht im Fernsehen sind, sondern Radio machen“) nahm ich die Nikon D700 auch auf diese Veranstaltung mit, so wie zuvor die Canon 40D auf ein Treffen ehemaliger Kollegen, um ihre Alltags- und Schnappschußtauglichkeit zu testen.

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Ruine: Zu gewöhnliche Leere

Gänge ins Unbekannte und eine interessante Gebäudestruktur lassen uns mehr erwarten, als ein reines Situationsbild leisten kann.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bodo Viebahn).

Kommentar des Fotografen:

Die Aufnahme machte ich in der Ruine des Frauensanatoriums der Belitzer Heilstätten. In all dem Verfall und der düsteren Atmosphäre reizte mich die Anziehungskraft des Lichts in dem verfallenen Treppenaufgang, wie die Hoffnung auf einen Ausweg.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Bodo Viebahn:

Was haben alte Gebäude an sich, dass sie so viele von uns zum Fotografieren animieren? Selbstverständlich haben sie dieses Unbekannte, dieses mysteriöse Flair. Wir sehen sie an und fragen uns, wie es passiert ist, dass sie in so schlechtem Zustand geraten sind, wer darin gelebt oder gearbeitet hat und wer die Arbeiter waren, die jeden Ziegelstein an Ort und Stelle gebracht haben.

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Gregor Stephan: Schwarze Negative

Gregor Stephan geht an die Grenzen der analogen Fotografie. Er belichtet seine Negative so lange, bis sie schwarz werden. Welche Art von Bildern dabei herauskommt, kann derzeit in Berlin betrachtet werden.

Gregor Stephan: three plus one - aus: Five Seconds Later

„Five Seconds Later“ heißt Gregor Stephans Ausstellung in der Galerie Hunchentoot – und das ist wörtlich gemeint. Er belichtet seine Filme bei offener Blende fünf Sekunden lang. Natürlich sind die Negative dann überbelichtet und schwarz. Aber Gregor Stephan bringt dennoch Bilder daraus hervor mit einer eigenartigen malerischen Wirkung.

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Nächtliches Kraftwerk: Raum zum Atmen

Den Rahmen zu füllen kann eine gute Sache sein, aber wir sollten nicht vergessen, unserem Blick ausreichend Raum zu lassen, um im Bild umher wandern zu können und den Objekten, die wir abbilden Platz zum Atmen zu geben.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Reinhold Jakobs)

Kommentar des Fotografen:

Nächtliche Eindrücke aus dem Tagebau Garzweiler. Es ist die Kirche von Gustorf, die das Braunkohlektraftwerk Frimmersdorf überstrahlt. Hier treffen zwei Energien aufeinander und komponieren eine heftige Symbolik.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Reinhold Jakobs:

Ein Foto, das sofort Aufsehen erregt. Dies ist ein wunderbarer Kontrast zwischen neu und alt, Farbe und Einfarbigkeit und geistlich und wissenschaftlich.

Was als erstes unser Augenmerk auf sich zieht, ist die gelbe Kirche:

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Low Key und High Key: Von gruselig bis romantisch

Ein Foto hat immer schön von schwarz bis weiß alle Helligkeitsstufen abzudecken? Nicht unbedingt. „Low Key“ und „High Key“ ist eine bewußte „Fehlbelichtung“, um bestimmte Stimmungen im Bild zu erzeugen.

Low Key-Aufnahme W.D.Roth
Blende 6,3 und 1/500 s bei Sonnenuntergang sind mit ISO 100 eindeutig viel zu knapp, um noch irgendetwas in der Landschaft erkennen zu können. Doch das war hier auch gar nicht gefragt: Es ging darum, das Glühen der untergehenden Sonne hinter dem sie verdeckenden Haus festzuhalten, so wie es das Auge fasziniert hatte. Dazu war es auch wichtig, den Weißabgleich nicht auf Automatik, sondern fest auf Tageslicht einzustellen. Eine Low-Key-Aufnahme, in der große Teile des Bilds Schwarz erreichen, aber kein Bildpunkt Weiß. (Bild: W.D.Roth)

Gründe, von der automatischen Belichtung der Kamera abzuweichen, wurden ja bereits früher genannt. Nun ist die weiße oder schwarze Katze allerdings kein besonderer künstlerischer Aspekt, die Belichtung höher oder tiefer einzustellen, sondern nur die Korrektur einer technisch unzureichenden Messung. Es gibt allerdings durchaus Gründe, aus künstlerischen Gesichtspunkten die Belichtung vom Standardwert abweichend vorzunehmen:

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Leserbilder in der Profi-Kritik: Per Ausschnitt näher ran

Gut gesehen, aber suboptimal fotografiert: Das Bild ist insgesamt etwas überbelichtet, und der Ausschnitt könnte – notfalls nachträglich mit Cropping – besser gewählt werden.

Sebastian Klinner: Schlange im Naturhistorischen Museum Braunschweig
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sebastian Klinner). – Olympus E-400 – 1/25s – f/5.6 – ISO 800 – 176mm

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild enstand bei einem Besuch des naturhistorischen Museums in Braunschweig. Es handelt sich um eine lebende Schlange, auch wenn der Name des Museum etwas anderes vermuten lässt. Als Anfänger würde mir eine professionelle Meinung zu dieser Aufnahme viel bedeuten.

Profi Robert B. Fishman meint zum Bild von Sebastian Klinner:

Schön entdeckt, die Schlange, die sich da zwischen den Blättern wohlgetarnt versteckt. Neun von zehn Museumsbesuchern hätten das Tier sicherlich übersehen. Interessant wird das Bild durch das Auge des Tiers.

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