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Phoneography: Einfach und schnell gute Fotos mit dem Smartphone

Die Kamera am Smartphone ist nur das technische Hilfsmittel. Mit unzähligen Apps können wir bereits bei der Aufnahme mehr aus dem Bild herausholen. Und wenn man die paar Tricks kennt, wie man die Kamera am iPhone oder Android-Phone richtig bedient, gelingen grossartige Fotos. Und diese Tricks will ich euch jetzt zeigen. Denn die beste Kamera ist ja im Grunde die, welche man immer dabei hat.

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Aus der Handy-Kamera kommen leider nicht automatisch gute Bilder heraus. Bei der Phoneography müssen einige Punkte beachtet werden, die nur hier gelten.

Die richtigen Einstellungen
Für die besten Ergebnisse sollte man die Auflösung und Bildqualität auf hoch stellen. Das eröffnet nicht nur mehr Möglichkeiten bei der Nachbearbeitung, sondern verhindert auch ein böses Erwachen, wenn man seine Fotos vergrößert oder entwickeln lässt. Bei einem iPhone ist standardmässig die vollste Auflösung eingestellt.
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Schiffe im Hafen: Vignettierter Tunnelblick

Schwarz-Weiss-Aufnahmen verlangen eine eigene Bildkomposition; die Verstärkung des Effekts durch Erhöhung des Kontrasts noch viel mehr.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© thomas neumann).

Kommentar des Fotografen:

das bild entstand während eines englischkurses in irland, dublin – genauer in howth. Wie immer in raw fotografiert, mit capture nx2 entwickelt und mit silver efex pro 2 in sw umgewandelt. das war’s auch schon.

Peter Sennhauser meint zum Bild von thomas neumann:

Zwei Kutter liegen in einem von den Gezeiten fast geleerten Hafenbecken an der Quaimauer im Schlick. Der Pier zieht sich vom rechten Vordergrund des Bildes diagonal nach rechts hinten. Das Bild in Schwarz/Weiss ist geprägt von einem starken Kontrast, Grobkörnigkeit und einer deutlich erkennbaren Vignettierung.

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Landschaftsfotografie: Bilder machen statt aufzunehmen

Die Kamera sieht anders als das Auge: Das ist oft ein Vorteil der Fotografin, bisweilen aber auch ein fast unüberwindbares Hindernis.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Liselotte Brunner-Klaus).

Kommentar des Fotografen:

Zufällig blieb ich an diesem einfachen Motiv hängen bei einem abendlichen Spaziergang.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Liselotte Brunner-Klaus:

Teile eines aus Holzleisten gezimmerten Zauns inmitten einer Weidelandschaft mit blauem Himmel im Hintergrund sind auf dieser Farbfotografie zu erkennen.

Die wichtigste Fähigkeit, die eine Fotografin entwickeln muss – vor allen technischen Kenntnissen der eigenen Ausrüstung, der Wirkung von Blende und Verschlusszeit und Brennweite und so weiter – ist das eigene Sehen. Wer Motive in der Landschaft, auf der Strasse oder im Studio nicht erkennt, wird keine guten Bilder schiessen. Das gesagt:

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Herbstwaldfoto: Mit den Linien arbeiten

Der bunte Herbstwald ist ein dankbares Motiv – noch dazu, wenn Nebelschwaden in den Wipfeln hängen. Eine spannende Linienführung ist aber gerade bei gleichförmigen Motiven unabdingbar.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stefan Christmann).

Kommentar des Fotografen:

Ort der Aufnahme: Trier, Weisshauswald. In der Nähe ist ein Wildgehege und morgens um diese Zeit alles ruhig. Bei leichtem Nieselregen musste ich mich mit der Aufnahme etwas beeilen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Stefan Christmann:

Ein durch herbstliche Laubbäume bunt gefärbter Herbstwald ist in diesem leicht horizontal beschnittenen Bild zu sehen. In den obersten Wipfeln des ansteigenden Waldhangs hängt etwas Nebel, nach rechts und links laufen Kreten direkt in die oberen Bildecken.

Knallbunter Herbstwald – was kann man denn da mit einer Farbfotografie falsch machen? Nun, eigentlich vieles, um nicht zu sagen mehr als bei einem freistehenden, spannenden Objekt.

Denn der Wald an sich ist bunt und dadurch ansprechend und ein Motiv – aber noch keine Komposition. Weiterlesen

Andreas Mühe: Überwältigende Porträts

Wuchtige Inszenierungen schafft Andreas Mühe für seine Porträts – schicksalsschwer und überwältigend.

Andreas Mühe: Markus Lüpertz, Teltow, in seinem Atelier, 2007

Andreas Mühe, Sohn des jüngst verstorbenen Schauspielers Ulrich Mühe, zeigt seine mitunter wagnerisch anmutenden Werke aktuell in Berlin.

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T. A. Hoffmanns „Kunst der Schwarzweißfotografie“: Schule der Bildgestaltung

Bildgestaltung, Komposition und Blickführung: Dieses Buch deckt die wichtigsten Themen ab und gibt anschauliche Beispiele – und das nicht nur für die Schwarzweiss-Fotografie.

Die Kunst der Schwarzweissfotografie – Torsten Andreas Hoffmann

Letztens hatte ich bei einer Bildkritik auf die Bildgestaltung mittels Dreieckskomposition, Bildrhythmik, „Goldener Schnitt“ etc. hingewiesen und wurde nach empfehlenswerter Lektüre gefragt. Torsten Andreas Hoffmanns [amazon 3898645010]“Die Kunst der Schwarzweissfotografie“[/amazon] ist eine Antwort auf diese Frage.

Für Profifotografen und Amateure wurden in den letzten Jahren zahlreiche Lehrbücher über die digitale Technik, Kameras und die neuesten Bildbearbeitungsprogramme geschrieben.

Nur eins schien dabei zum Teil fast in Vergessenheit geraten zu sein:

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Herbst-Strandbild: Der verwehrte Blick

Schärfentiefe ist ein sehr starkes fotografisches Werkzeug, um die Aufmerksamkeit des Betrachters zu steuern. Sie sollte auf etwas gelenkt werden, das sich lohnt anzuschauen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Knüppel).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand in Warnemünde an der Ostsee. Ziel war es, die herbstliche Stimmung aus Wolken, Wellen und Wind einzufangen. Ich habe versucht die Aufnahme in Vorder-, Mittel-, und Hintergrund zu gliedern. Das Geländer als Rahmen wirkt recht dominant, zu sehr vielleicht? Nachbearbeitungsschritte: Tonwertkorr. – Konvertierung in S/W – Kontrastverstärkung – Abwedeln des Geländers – Vignettur der Ecken.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Matthias Knüppel:

Ein Strandkorb in Schwarz-Weiss, gesehen durch eine Art Torbogen oder ein Geländer, im Hintergrund dunkle Wolken. Im Vordergrund des Bildes liegt ein Bretterboden in der Schärfe, die bis zu dem ebenfalls wenige Schritte von der Kamera entfernt stehenden Geländer, durch das wir in die Unschärfe des Hintergrunds blicken.

Bildkompositionen mit Rahmenelementen – Geäst am Waldrand etc – sind meist recht einfach:

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Dreiecke am Morgen: Bildkomposition aus dem Stehgreif

Ein wahrlich brillantes Foto von einer Sport- und Reiseart die mich fasziniert, fotografisch als auch erlebnistechnisch.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Franziska Zuber).

Kommentar des Fotografen:

Am Morgen war unser Kayak unerwartet weit weg vom Meer, da wir uns Ebbe und Flut nicht gewohnt waren. Ich wollte die Stimmung dieses Morgens einfangen, das schöne Wetter, das ruhige Wasser und die dunstigen Berge im Hintergrund. Das Bild habe ich diesen Sommer in Kanada im Howe Sound (Nähe Vancouver) gemacht.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Franziska Zuber:

Es fällt mir nicht leicht dieses Bild zu kritisieren. Zeigt es doch sehr gekonnt die Ruhe der ersten Tagesstunden am Wasser. Die Luft ist klar und das Blau, welches für mich im Bild vorherrschend ist, strahlt diese Kühle aus, die solch ein herrlicher Morgen mit sich bringt. Tage am Wasser sind immer wieder beruhigend und auch inspirierend.

Aber Kritik heißt ja nicht, etwas schlecht machen:

Kajak, gespiegeltIch hab mir ein paar Gedanken gemacht und festgestellt, dass dieses Bild eventuell besser wirkt wenn es vom gegenüberliegenden Standpunkt aufgenommen worden wäre. Ich hab es einfach mal gespiegelt, um dieses zu simulieren.

Nun sind die Diagonalen aufsteigend und positiv im Bild angeordnet. Es finden sich diverse Dreiecke im Bild (die waren natürlich auch schon in der anderen Version vorhanden). Die Dreieckskomposition ist eine der bekanntesten klassischen Kompositions-Möglichkeiten. In der Regel wirkt sie sehr statisch, man kann sie aber auch für eine dynamische Bildgestaltung nutzen.

Kajak gespiegelt - die Komposition mit Dreiecken.Was macht eine dynamische Komposition aus? Solche Bildgestaltungen leben von schrägen oder diagonalen Linien und besonders davon, dass Bewegung suggeriert wird. Und wie wir sehen, hast du einige Diagonalen und Dreiecke in deinem Bild. Diese Art der Bildgestaltung wurde schon von Malern wie Caspar David Friedrich angewendet. Wenn du sie auch schon bewusst ins Bild gebracht hast, ist das Klasse, wenn nicht, ist dein Augenmerk für solche Details nun sicherlich ein wenig geschärft worden.

Durch das gewählte Weitwinkelobjektiv bekommt dein Bild zwar leichte Verzerrungen, aber auch wieder etwas Spannendes, weil Ungewöhnliches. So wird das Kanu normalerweise nicht gesehen. Entweder sitzt man drin und fühlt sich mitten im Wasser oder steht davor und schaut auf dieses relativ schmale, lange Seekajak herunter.

Durch die Wahl deiner Perspektive hast du dem Bild auch noch mal gut getan. Mich würden jetzt noch weitere Bilder deiner Tour interessieren und ob du diese Dynamik auch während des Paddelns eingefangen hast.

In der Rubrik “Bildkritik” analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
Mehr über die Profi-Bildkritik erfahren / Eigene Bilder zur Kritik einreichen.

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Kirschblüten: Tiefenkomposition

geringe Schärfentiefe erlaubt spannende Bildeffekte, setzt aber auch die Anforderungen an die Bildkomposition höher: Es mus dreidimensional gesehen werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Mathias Krüger).


Kommentar des Fotografen:

Waren mit der Familie am Ostermontag auf Wanderschaft (Gewaltmarsch ;)) und ich hatte die Kamera glücklicherweise dabei. Am Wegesrand entdeckte ich eine in voller Blüte stehende Kirsch, welche ich mit möglichst geringer Tiefenschärfe einfangen wollte, da dies oftmals eine sehr verträumt wirkende Stimmung erziehlt. Was sagen die Profis?

Peter Sennhauser meint zum Bild von Mathias Krüger:

Grade bei Pflanzen ist das Spiel mit der geringen Tiefenschärfe häufig sehr hilfreich, um beispielsweise Blumen freizustellen oder andere Motive deutlich gegen den Hintergrund abzuheben, in welchem sie ansosten völlig untergehen würden.

Aber was bei einfachen Strukturen und wiederkehrenden Objekten – Sonnenblume aus einem Feld herausisoliert – fast immer gut wirkt und für den Betrachter sofort fassbar wird, kann bei einer Übertreibung mehr zur Verwirrung als zur Bildaussage beitragen. Die Schärfentiefeneffekte wirken überraschend, weil sie einer Fokussierung des Auges entsprechen, die der Betrachter aber nicht willkürlich vollzogen hat. Weiterlesen

Kleinigkeiten am Rande: Details zur Geltung bringen

Die kleinen Pflänzchen am Wegesrand, das Astloch im Holzzaun: Kleinigkeiten ergeben nicht selten tolle Bilder, vor allem, wenn man ihnen so nahe rückt, dass sie eine neue Dimension gewinnen. Dabei dürfte auch mal ein ablenkendes Nebenästlein beseitigt werden.

Kurt Steubel: Pflanze am Strand
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Kurt Steuble). – Canon EOS350D – 1/800s – f/4 – ISO 100, 28mm (42mm)

Kommentar des Fotografen:

An einem Strand in Australien, 11.11.07 Sicher nicht mein bestes Bild, aber sicher eines der witzigeren. Man überlege nur ein bisschen, welche Titel es haben könnte…

Profi Robert B. Fishman meint zum Bild von Kurt Steuble:

Ein nettes kleines Detail am Rande, schön fotografiert: Auf dem monochromen, sandgrauen Untergrund kommen das Rot und das Grün der Pflanze stark zur Geltung. Die Pflanze steht links genau im Goldenen Schnitt. Ihr Schatten führt mich vom Hauptmotiv zum rechten Bildrand. Dort entdecke ich beim zweiten Hinschauen die (geheimnisvollen) Spuren im Sand, die dem Bild eine tiefere, weiterführende Komponente verleihen:

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