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Leserfoto: Märchenwald

In der neuseeländischen Mythologie wird erzählt, dass Tāne, der Gott des Waldes den ersten Menschen erschaffen haben soll. Und beim Anblick dieses Mächrenwaldes will man dem Mythos Glauben schenken.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Julian Sachtleben).

Kommentar des Fotografen:

Auf meiner Wanderung auf der Südinsel Neuseelands entstandene Aufnahme. Gibt für mich den das typische Bild des Milford Tracks sehr gut wieder.
Canon 500D Sigma 17-70mm mit Polfilter

Profi Barbara Hess meint zum Bild von Julian Sachtleben:

Mitten im Wald und wie es scheint mitten im Fluss wurde dieses Bild aufgenommen. Der Fluss schlängelt sich von hinten rechts ausgehend durch das Bild und das Wasser plätschert direkt auf den Betrachter zu. Die moosbedeckten Bäume leuchten in einem magischen Grün.

In der neuseeländischen Mythologie wird erzählt, dass Tāne, der Gott des Waldes den ersten Menschen erschaffen haben soll. Und beim Anblick dieses Mächrenwaldes will man dem Mythos Glauben schenken.

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Leserfoto: Die Brücke am Fluss

Blaue Stunde und warmes Licht dank zwei Aufnahmen mit unterschiedlichem Weissabgleich

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sascha Pihan).

Kommentar des Fotografen:

Die Theodor-Heuss-Brücke in Mainz bei Nacht. Ich liebe den Kontrast der warmen und kalten Farben durch die unterschiedliche Beleuchtung der Brücke. Um diesen Effekt in einem Bild zu erzielen, wurden hier zwei Aufnahmen mit unterschiedlichem Weißabgleich übereinander gelegt.

Profi Barbara Hess meint zum Bild von Sascha Pihan:

Die sogenannte blaue Stunde präsentiert sich hier im schönsten Licht. Am Himmel sind noch die letzten Sonnenstrahlen und ein paar Wolken zu sehen und die Beleuchtung der Stadt hat bereits eingesetzt, was dem kalten Blau die nötige Wärme zurück gibt.

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Fünf Stühle, vier Tassen, drei Gestaltungsebenen

Besondere Perspektiven machen selbst einfache Bilder schnell zu Hinguckern.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Martin Krenner).

Kommentar des Fotografen:

Ein Tisch, vier leergetrunkene Tassen auf einem Tablett, aber fünf Stühle – Platz für Interpretationen! Das ganze auf dem graphischen Untergrund, fotographiert genau von oben.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Martin Krenner:

Martins Bild stach aus den ganzen hoch geladenen Fotografien durch die klaren Strukturen und die relativ aussergewöhnliche Perspektive ziemlich schnell heraus. Auf den zweiten Blick kommt dann auch noch die ungewöhnliche numerische Aussage des Bildes zu Tage.

Doch zuerst einmal die Frage, was hat mich auf den ersten Blick von diesem Bild eingenommen. Klar, die erwähne Draufsicht. Diese sind wir nicht gewohnt, weil sie nicht unserem normalen Blickfeld entspricht. Wir sehen alles aus „Augenhöhe“. Da Martin mit der 42er Brennweite schon eine sogenannte Normalbrennweite verwendete, hat er sich mit dieser Vogelperspektive wieder etwas Spannendes einfallen lassen.

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Brücke ohne Spannungsbogen

Eine tolle Lichtstimmung und ein Motiv mit Potenzial müssen trotz allem noch gut inszeniert werden.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Heinz Peierl)

Kommentar des Fotografen:

Brücke Gehlweiler

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Heinz Peierl:

Als ich das Bild als Thumbnail hier in der Auswahl sah, dachte ich: WOW klasse Licht, so kurz vor dem Gewitter und noch ein letzter Sonnenstrahl trifft die alte Steinbrücke, das sieht nach Schottland, Irland oder dem historischen Frankreich aus. Ich erwartete in der Grossansicht dann das spannende Detail zu entdecken. Zum Beispiel den reissenden Bach darunter oder einen Kanuten im Wasser, einen Wanderer oder Radfahrer auf der Brücke. Das alles ist leider nicht zu sehen, sondern nur ein dröge dahin fliessender brauner Bach, der Simmerbach nehme ich an. Nichts gegen den Hunsrück einzuwenden, ich finde auch, dass es in Deutschland (Schweiz, Österreich ebenso) wunderschöne Gebiete gibt, nur sollten wir als Fotografen, egal ob Hobby- oder Berufsfotografen, auch unseren Teil dazu beitragen, diese ins rechte Licht zu rücken.

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Die Anemone im surrealistischen Wald

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Blumenbilder gibt es zuhauf und deshalb wirken viele schnell platt und langweilig. Wenn der Hintergrund – wie hier – gut mit einbezogen wird, kann das leicht vermieden werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Annemarie Berlin)

Kommentar des Fotografen:

Da ich schon sehr viele „normale“ Anemonenbilder gemacht habe, wollte ich dieses Blümchen einmal etwas anders ablichten. Die Einsamkeit, die Suche nach dem Licht und die kühle Umgebung des Waldes sollten unbedingt mit einfließen.

Fotografiert habe ich mit der 5DMII und dem 100mm Trioplan bei Blende 2.8 und 1/640s

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Annemarie Berlin:

Ein nicht normales Blumenfoto wollte die Fotografin Annemarie machen und mit dieser Aufnahme ist ihr das auf jeden Fall gelungen. Wiederholt habe ich bei den Bildkritiken sowohl Fotos rausgepickt, die bei den abertausenden Blumenfotos, die täglich ins Internet gestellt werden, positiv herausstechen (http://fokussiert.com/2012/04/26/blumenfoto-stengel-im-fokus/) als auch welche, die noch verbessert werden können.

Das ungewöhnliche Bilder von Blumen nicht so schwer sind, wenn einige Regeln beachtet werden (siehe meine Auflistung hier: http://www.fotografr.de/6686/4-typische-anfaenger-fehler-bei-blumenfotos/), zeigt auch das heute besprochene Foto. Der Trick bei dieser Aufnahme ist, dass die Fotografin der Umgebung einerseits genügend Platz gegeben hat, um erkennbar zu sein und einen „Mood“, also eine Stimmung, zu schaffen. Andererseits ist der Hintergrund durch die weit offene Blende 2.8 abstrakt genug, um durch das massenhaft wiederholte kreisförmige Bokeh eine surreale Wirkung zu erzielen.

Die offene Blende sorgt auch für eine Tiefenwirkung, die beim Betrachter den Eindruck erweckt, man wäre ein kleines Tier auf dem Waldboden, welches die Blume betrachtet.

Dazu passt gut, dass die weiße Anemone vorsichtig von links unten nach rechts oben ins Bild „reinzuschnuppern“ scheint. Sowohl die von der Fotografin erwähnte „Einsamkeit“ als auch die „Suche nach dem Licht“ und die „kühle Umgebung des Waldes“ werden somit gut illustriert. Das betone ich hier deshalb, weil ich in der Vergangenheit genügend andere Fotos gesehen habe, bei denen vom Fotografenkommentar kaum etwas im Bild zu erkennen war.

Nach all der Lobhudelei noch eine kleine Kritik und ein Verbesserungsvorschlag: Wenn sich die Fotografin schon die Mühe gemacht hat, für dieses Foto tief in die Knie oder gar ganz auf den Boden zu gehen, hätte sie bei der Gelegenheit auch das braune, welke Blatt ganz links im Bild entfernen können.

In der Rubrik “Bildkritik” analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
Mehr über die Profi-Bildkritik erfahren / Eigene Bilder zur Kritik einreichen.

Konzeptfoto mit „Book Birds“ – Die Grenzen zur Montage ausgedehnt

Mit digitalen Mitteln lassen sich immer noch neue fotografische Avenuen erschließen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Catherina Stuckmann).

Kommentar des Fotografen:

Inspiriert von Casey David, der eine Menge dieser Book-Bird-Bilder gemacht hat. Das war mein erster Versuch und es hat gleich super geklappt.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Catherina Stuckmann:

Da ich mich nicht lange soviel mit Flickr beschäftige wie andere, mußte ich zugegebenermaßen Casey David erst einmal „nachschlagen“. Er hat, wie Du sagst, das „Book Bird“ (etwa: „Büchervögel“) Konzept zu einem Hauptthema gemacht, und lichtet sich und andere in allen möglichen Situationen mit „fliegenden“ Büchern ab. Ein paar der auf seiner Flickr-Seite zu findenden Fotos sind konzeptionell gut gelungen, bei anderen fragte ich mich unwillkürlich, was die fliegenden Bücher im Bild sollten. Es ist eben, wie man so sagt, sein „Ding“, und irgendwann gehen einem wohl die Ideen aus.

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Naturschnappschuß: Stimmung pur

Um Stimmung einzufangen, reicht manchmal schon ein Vogel auf einem dürren Baum.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Johannes Zaia).

Kommentar des Fotografen:

Den dürren Baum auf diesem Bild habe ich im Frühling entdeckt, aber irgendwie war ich mit meinen Ergebnissen unzufrieden. Als ich im Herbst im Nebel vorbeifuhr, stand er in Alfred Hitchcock-Manier da. Die Krähe oben links gefiel mi am besten. Das Bild habe ich mit Lightroom in schwarz-weiß konvertiert und eine Vignette eingefügt. (Belichtung: 1/60sec , f16, Brennweite 115mm)

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Johannes Zaia:

Dieses Bild hat mich aus mehreren Gründen angesprochen. Erstens einmal hast Du hier ein Motiv, das sonst ganz anders dargestellt wird, in einer Art wiedergegeben, die dem ganzen eine neue Wendung gibt. Zweitens hast Du durch Deine Nachbearbeitung (fast) das gesamte tonale Spektrum in graduellen Abstufungen mit ins Bild gebracht.

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Porträt auf Bahngleisen: Gemütlich?

Wenn man ein Porträt inszeniert, sollte diese Inszenierung in sich Sinn machen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Julia Stern).

Kommentar des Fotografen:

Diese Aufnahme ist am Abend auf einem stillgelegten Bahngleis entstanden. Es zeigt einen jungen Mann, der es sich auf den Schienen zum Lesen gemütlich gemacht hat.

Zusatzinformationen:
Kamera: Canon EOS 50D
Objektiv: Canon EF50mm f/1.4 USM
Blende: 2.0
Verschlusszeit: 1/1000

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Julia Stern:

Bahngleise (hoffentlich stillgelegte) sind ein beliebter Hintergrund für Porträts. Die Linien der Gleisstränge leiten, wenn gekonnt eingesetzt, zum Modell hin; eine Bühne, als Überbleibsel einer Industriegesellschaft oft auch eine gewisse Ruhe und Verlassenheit ausstrahlend, auf der das Modell entsprechend in Szene gesetzt werden kann. Alleine die Tatsache, daß der Ort sich grundsätzlich gut als Hintergrund und zur Inszenierung eignet, macht aus einem Porträt allerdings noch lange automatisch ein gutes.

Vor kurzem wurde hier auf fokussiert ein Bild besprochen, das eine junge Frau in hochhackigen Schuhen mit Rollkoffer auf Bahngleisen zeigte. Robert Kneschke beklagte unter anderem, daß die Inszenierung keinen Sinn machte, denn das Modell war in einem Aufzug, in dem sich niemand so einfach auf Bahngleise begibt, abgelichtet worden. In einem anderen, das von Peter Sennhauser kritisiert wurde, bemängelt er die Details die sich ins Bild eingeschlichen hatten, wie etwa eine unvorteilhafte Mütze und einen sich über dem Bauch wellenden Pullover.

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Konzept-Porträt: Negativer Raum Extrem

Porträts sollen grundsätzlich Personen zeigen, nicht hauptsächlich negativen Raum. Wenn aber der negative Raum das Bild erst abrundet, hat er durchaus seinen Platz.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bärbel Bonn).

Kommentar des Fotografen:

Emotionen, ein Thema welchen für mich das interessanteste in der Fotografie ist. Gefühle zeigen ohne viele Worte … :-)

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Bärbel Bonn:

Wenn negativer Raum gekonnt eingesetzt wird, unterstreicht er nicht nur eine Bildaussage, sondern das Bild wäre ohne ihn nicht das, was es ist. Ich habe mir Dein Foto lange angeschaut, und war erst fast versucht, das Foto zurück in den Kritiker-Pool zu legen.

Grundsätzlich ist ja nun die Regel bei Porträts so, daß man die Person in den Mittelpunkt rückt, und nicht Dinge um sie herum. Porträts können frontal, im Halb- oder Vollprofil aufgenommen werden.

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Bildkritik: Landschafts-Schnappschuß: Regelbrüche bewußt einsetzen

Die Krux mit Regelbrüchen ist, daß sie bewußt und gekonnt eingesetzt werden müssen, wenn sie eben genauso wirken sollen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christian Huber).“ title=“© Christian Huber Canon – Canon EOS 5D – 1/100 – f16 – ISO 500 – 17mm“ width=“208″ height=“300″ class=“alignnone size-large wp-image-27959″ />

Kommentar des Fotografen:

Bild entstand kurz vor Sonnenuntergang im Aargauischen Fricktal. Freihandaufnahme, 1/100 sek. / ISO 500 / f16 -> damit auch Gräser im Vordergrund bzw. Landschaft im Hintergrund scharf sind.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Christian Huber:

Du hast hier einen Baum im Gegenlicht so fotografiert, daß die Sonne als Sonne und nicht bloß als heller Fleck im Bild erscheint. Viele Leute hätten in dieser Situation die Blende möglichst weit geöffnet, eine schnellere Verschlußzeit zu erreichen. Du hast das Problem damit gelöst, daß Du den ISO heraufgeschraubt hast, und bei einer Blende von f/16 entstehen so Sonnenstrahlen anstatt einer Sonnenaura. Da Du schreibst, die Wahl der Blende sei dadurch zustande gekommen, daß Du den Vordergrund scharf abbilden wolltest, nehme ich einmal an, daß es sich um einen „glücklichen Zufall“ handelt, daß die Sonne so „ausfiel“ – oder, wie man es im Amerikanischen ausdrückt, „you got lucky“. Es wirkt auch alles im Vordergrund leicht verschwommen, was allerdings an der Größe des Bildes liegen kann, das mir zur Verfügung stand – das sei also dahingestellt.

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