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Fluchtpunkt-Landschaft: Linien, betont

In der Landschaftsfotografie können Linien und Flächen vom Gestaltungselement zum eigentlichen Motiv werden. Dazu brauchen sie aber besondere Ausprägung.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Henning Welslau).

Kommentar des Fotografen:

Diese Aufnahme ist im Freilichtmuseum Detmold entstanden. Als Objektiv wählte ich das Sigma 10-20 bei 10mm und Blende 13. Bei sehr gutem Wetter habe ich besonderes Augenmerk auf die Gestaltung, Perspektive und Linienführung gelegt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Henning Welslau:

Du zeigst hier, dass Linien in einem Landschaftsbild zum dominanten Element gemacht werden können: Die Aufnahme lebt von der grafischen Aufteilung in Teilflächen und von den starken Linien, die das Bild vertikal, horizontal und in Fluchtpunkt-Diagonalen sehr schön aufteilen.

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Schlammlandschaft: Formen, Farben, Linien

Angewandte Geometrie gut erkannt. Ein kleiner technischer Kniff hätte dieses Foto noch verbessern können.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Klaus Kordowski).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen auf der Halde Haniel in Bottrop, im März dieses Jahres. Obwohl Sonnenuntergänge über Industrielandschaften für einen Ruhrgebietsmenschen wie mich Gefahr laufen, mit der Zeit an Reiz zu verlieren (einfach weil sie so oft da sind!), fand ich dieses Motiv vor allem wegen der gestapelten Linien interessant – und dass sich der Aspekt der Industrie im Kleinen zurückhält. Ich war leider ohne Stativ unterwegs, ansonsten hätte ich durch eine Blichtungsreihe das Ausfransen des Sonnenlichtes vielleicht verhindern können. In der Bearbeitungen: Wiederherstellung der Lichter, etwas Sättigung.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Kordowski Klaus:

Vielen Dank Klaus, dass du dich doch noch entschliessen konntest dieses Bild für uns aufzunehmen. Und für dich natürlich auch.

Gut hast du erkannt, wie dieses Bild von den Formen und Linien lebt.

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Das vergessene Bein: Ein Gedicht in Pflastersteinen

Die kleinen Stilleben am Rande der Strasse: Eine reizende Art der Fotografie. Die beste Inszenierung des Unbeachteten besteht aus Ästhetik mit einer Geschichte.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Corinne ZS).

Kommentar der Fotografin:

Am 3. November 2008 im schönen Hamburg aufgenommen mit einer Sony Cybershot DSC-P100, nicht bearbeitet. Ich konnte in Hamburg kaum den Blick vom Boden heben, so sehr gefielen mir die Pflastersteine überall. Als sich dann noch in der Pfütze das Strassenschilder-Kreuz spiegelte, fand ich, es habe genug Winkel und Strukturen für ein Bild. Dann wartete ich noch, dass jemand sein Bein im Vorbeigehen im Bild vergisst, und drückte ab.

Da meine Kamera zwar prima ins Handtäschen passt aber sehr schlecht darin ist, exakt dann ein Bild zu lieferen, wenn ich es will (sprich: sie hat eine grässliche Auslöseverzögerung), ist vom Bein schlussendlich weniger zu sehen als ursprünglich vorgesehen.

In Hamburg war ich gerade in einer Phase, in der ich versuchte, aus dem Handgelenk Bilder zu schiessen, ohne Umweg übers Denken, quasi als Lockerungsübung. Nun bin ich gespannt, was die Fokussiert-Autoren dazu meinen (selber brüte ich öfter über der Linienführung, aber eine Erkenntnis stellt sich leider nicht ein.) Zuhause stellte ich übrigens fest, dass fast alle Hamburg-Bilder in Brauntönen gehalten sind. Falls das Bild also arg verrissen würde, könnte ich behaupten, es sei Teil eines in sich stimmigen Braunzyklus ;-)

Peter Sennhauser meint zum Bild von Corinne ZS:

Vielleicht ist ja die Auslöseverzögerung ein Segen: Hier jedenfalls hat sie Dir meiner Ansicht nach die beste Beinposition beschert, die überhaupt möglich war:

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Pier in Sepia: Mehr Verwirbelung

Die Kombination von Meeresweite und Fluchtpunkt-Linien funktioniert fast immer. Das Problem liegt in der Abnutzung des Effekts: Er muss in neuen Bildern frisch belebt werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Mark.Triffid). - Leider keine Exif-Daten vorhanden.

Kommentar des Fotografen:

Morgens am Atlantik zwischen Croissant und Kaffee. Analog auf Negativ fotografiert gescannt und Postpro.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Mark Triffid:

Maler sämtlicher Epochen waren vom Meeresstrand, Ufermauern und dem Kontrast aus Quer- und Längslinien fasziniert. Nirgendwo wird der Horizont zum stärkeren Gestaltungselement – ausser vielleicht in der Wüste.

Deine Aufnahme ist in diesem Sinne ein Klassiker – ähnliches haben wir schon tausend Mal gesehen. Trotzdem hat mich das Bild in seinen Bann gezogen:

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Unkonventioneller Bildschnitt: Freche Komposition

Inspirierte und ungewöhnliche Kompositionen sind einer der ersten Schritte, um originelle und aufsehenerregende Fotos zu kreieren.

Damian Byland: Robin (sollte sich mal wieder rasieren... - Gruss, Pit)
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Damian Byland). – Sony DSC H3 – 1/1250s – f/4.4 – ISO 125 – 63mm (380mm)

Kommentar des Fotografen:

Schnappschuss; entstanden am Sempachersee am 22.06.08.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Damian Byland:

Dies ist etwas, was ich immer gern sehe: ein Fotograf, der Grenzen herausfordert, der sich auf Terrain jenseits des Gewöhnlichen begibt. Wir alle sollten beim Fotografieren danach streben, nach einer neuen Art des Porträtierens zu suchen, ganz egal, was für ein Motiv sich vor dem Objektiv befindet:

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Leserbilder in der Profi-Kritik: Eiskalt erwischt

Dynamische Linienführung und Zentralperspektive ziehen den Betrachter in das Bild hinein: Verlassen kann er es erst wieder, wenn auch ein Zug den Bahnhof verlässt. Der aber fehlt.

Timo Schäfer
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Timo Schäfer). – Leider keine Exif-Daten vorhanden

Kommentar des Fotografen:

Bild Name: The Longe Edge – Ort: Berlin HBF September 2006 Technik: Canon EOS 1 mit Sigma 12-24mm @ 12mm f/8 auf Fujifilm Velvia 50. Postproduktion Adobe Lightroom und Photoshop, Anpassungen Gradationskurve, Anpassung der Tonwerte, sowie zugeschnitten.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Timo Schäfer:

Ich muss zugeben, ich bin ein Freund von klaren Linien und Strukturen, deshalb hat mich dieses Bild spontan in seinen Bann gezogen. Die Linienführung nimmt einen mit an den Eingang zum Tunnel, sozusagen mit auf die Reise.

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