Fotografien aus 24 Stunden: Stierkampf und ein Herz
Blicke für Licht, Aufbau und Aussage
In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach fotografischen Kriterien.
Blicke für Licht, Aufbau und Aussage
In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach fotografischen Kriterien.
Kommentar des Fotografen:
Diese Aufnahme entstand bei einem meiner Fotoexcursionen in Berlin. Hier bin ich in einem Hinterhof in der Brunnenstr. hinein. Alles war voller interessanter Graffiti und auch dieser Aussage: Kein Fotos im Hof und keine Touristen.
Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Sabina Schöfer:
2009 bin ich mit meinem Sohn zwei Wochen durch Berlin gepilgert, und die ganze Zeit haben wir praktisch nur Graffiti fotografiert. Berlin ist ein Dorado in dieser Hinsicht, wenn auch die betroffenen Hausbesitzer sich meiner Meinung wohl nicht anschließen würden. Dieses Graffiti wäre denn auch für uns mehr als verführerisch gewesen, insbesondere mit der Ironie der Aufforderung, keine Fotos im Hof zu machen.
Fotos dieser Art haben, genauso wie Streetphotography, einen spontanen Charakter – genau das macht den Reiz einer Fotoexkursion ja aus:
Dramatik durch Farbe, Licht oder Perspektive
In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach fotografischen Kriterien.
Ohne die Fotografie wüssten wir nur andeutungsweise etwas von der Zeit, meint Michael Ruetz. Seine Serien „Sichtbare Zeit II – Eye on Infinitiy“ sind aktuell in Potsdam augestellt.
Kommentar des Fotografen:
Dieses Bild ist eines von drei Stillleben, die ich für meine Bewerbungsmappe beim Lette-Verein erstellt habe. Aufgabe war es, drei Stillleben zu erstellen die den Betrachter sensibilisieren sollen in Bezug auf Pestizide, Verunreinigungen oder Gifte. Meine Idee war es, ein Bild zu gestalten, das in sich bereits einen extremen Kontrast besitzt. Auf der einen Seite die „perfekte“ Birne. Und dann die andere Hälfte, wo es von Würmern nur so wimmelt.
Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Moritz Wörle:
Dieses Foto fasziniert vor allem aus zwei Gründen. Zum einen ist es das Motiv. Eine saftige Birne auf der seinen Seite, eine Birnenhälfte voll mit wimmelnden Maden auf der anderen. Da verschluckt man sich fast an dem Wasser, was einem erst im Munde zusammengelaufen ist.
Gute Kunst lebt von solchen Reaktionen, und hier bettet sich das Foto sogar mit einem Kunstgriff in zwei historische Strömungen ein: Weiterlesen
Vögel, Tänzer, Bakterien
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Kommentar des Fotografen:
Aufgenommen beim Slalom Ski Weltcup. Kurze Verschlusszeit, um eine hohe Schärfe zu erhalten, und eine große Blende, um den Hintergrund verschwimmen zu lassen.
Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von Patrick Kittel:
Es gehört zu Wesen der Fotografie, dass sie die Zeit anhält. Anders als unsere Augen, die eher wie eine Videokamera funktionieren, schneidet die Fotografie eine „Zeitscheibe“ aus. Wie wir das machen entscheidet darüber, ob die Geschwindigkeit im Bild angedeutet wird. Die von Patrick Kittel gewählte Methode kann die hohe Geschwindigkeit des Skifahrers aber nur teilweise verdeutlichen.
Als Fotografen sind wir nicht in der Lage, den dreidimensionalen Effekt einer schnellen Bewegung genauso wiederzugeben, wie wir es selbst sehen und erleben. Um Geschwindigkeit in Bildern zu zeigen benötigen wir „Symbole“: Weiterlesen
Lichtspuren, Sommernachmittagsgefühl, Frau Merkel
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Yto Barrada setzt sich schon über ein Jahrzehnt mit den politischen Realitäten in Nordafrika auseinander. Jetzt haben ihre Fotografien, Filme und Skulpturen noch besondere Aktualität gewonnen.
Beim Besuch in einem Schmetterlingshaus auf Bornholm faszinierte mich diese Raupe durch die feinen, fast pelzigen Strukturen an ihren „Auswüchsen“ und ihre Farben. In GIMP beschnitten und Helligkeit/Kontrast verändert.
Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Stephan Rehberg:
Eine sehr eigenartig anmutende Raupe krabbelt in diesem extremen Querformat im eleganten Schwung einem Blattstil entlang. Das Bild ist hart an die Umgebung der Raupe geschnitten.
Sonderbare Tiere sind faszinierende Fotomotive, und viele von ihnen findet man in der Makrowelt. Für Lehrbücher und Insektensammler gelten denn auch in der Fotografie andere Regeln als für den gemeinen Amateurfotografen.
Sie würden darin bestehen, das Tier in möglichst eindeutig erkennbarer und vollständiger Form abzubilden. Das hiesse, in einer Position, die dem Betrachter auf den ersten Blick Form und Farbgebung, Anordnung der Extremitäten und die Position des Kopfes zu eruieren erlaubte – grade bei einer Raupe ja nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit.
Dein Bild zeigt das gesamte Tier und ist so hart an den Körper heran geschnitten, dass zu vermuten ist, Du wolltest nichts anderes, als das Tier zu „dokumentieren“. Dann allerdings ist die kopfüber-Position nicht ideal. Der Kopf des Tieres ist kaum zu sehen, dafür erhaschen wir einen Blick auf die seltsamen, blauen, behaarten Füsschen und das rosafarbene Detail am hinteren Ende. Vielleicht hätte man warten können, bis sich das Tier auf der oberen Seite eines Blattes oder Blattstils positioniert – Geduld gehört auch bei der Dokumentarfotografie dazu.
Wenn Du aber mehr wolltest, als eine Abbildung des Wesens anzufertigen; sprich, wenn es dein Anliegen war, eine gute Fotografie zu machen, die auch Nicht-Insekten-Fanatiker begeistern könnte, dann ist die Art der Aufnahme unglücklich gewählt. das Bild hat, obwohl mit Blende 2.8 aufgenommen und mit einem stark verwischten Hintergrund gezeichnet, sehr wenig Tiefe, die Raupe liegt fast vollständig genau plan in der Fokusebene. Die „Draufsicht“ im nahezu rechten Winkel verunmöglicht den Schärfentiefeneffekt, obwohl am hinteren Ende der Raupe eine leichte Unschärfe zu erkennen ist. Das Augenmerk des Betrachters wird nicht auf das Wesen gelenkt, was durch eine Aufnahmetechnik besser gestaltet werden könnte, bei der der Kopf des Wesens im Fokus steht und die Raupe scheinbar auf uns zu krabbelt. Und der harte Beschnitt der Fotografie schliesslich lässt ihr weder Raum, sich zu bewegen, noch dem Betrachter, ihr Umfeld zu erkunden.
Dir ist es hier zwar gelungen, die Raupe sehr scharf und mit den von Dir bemerkten Details deutlich sichtbar abzubilden. In deinem Bestreben, das hinzukriegen, hast Du aber alle anderen fotografischen Grundsätze ausser Acht gelassen und am Ende sogar alles an der Fotografie als „überflüssig“ weggeschnitten, auf dem nichts von der Raupe zu sehen ist.
Das Resultat besteht darin, dass jeder Betrachter hier ein spannendes Motiv erkennt – aber keine spannende Fotografie. Der nächste Schritt in Deiner Lernstrategie müsste es sein, beides unter einen Hut zu bringen. Es sei denn, Du bist Insektenforscher, und die Kamera ist nur Dein Notizblock.
In der Rubrik “Bildkritik” analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
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