Deutsche Börse-Preis 2014: Richard Mosse

In pychedelischen (Falsch-)Farben fotografierte Richard Mosse die kriegerischen Konflikte im Osten der Demokratischen Rebpublik Kongo und erhielt dafür den Deutsche Börse Photography Award 2014.

Richard Mosse, Safe From Harm, 2012Das frühere Zaire wird seit Jahrzehnten von Kriegen und Völkermorden erschüttert und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Mit den Falschfarben versucht Mosse, dieser unsagbaren Tragödie einen Ausdruck zu geben.

Der Ire Richard Mosse (Jahrgang 1980) dokumentiert eine gespenstische Landschaft als Schauplatz einer furchtbaren menschlichen Tragödie im Osten der Demokratischen Republik Kongo, wo seit 1998 5,4 Millionen Menschen aufgrund kriegerischer Konflikte gestorben sind, so wird dazu mitgeteilt.

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Mosses Bilder auf aussortiertem militärischem Überwachungsfilm erfassen ein unsichtbares Spektrum an Infrarotlicht und zeichnen die inmitten des Dschungels gelegene Kriegszone in verwirrenden psychedelischen Tönen. Eine klassische Dokumentarfotografie scheint hier scheitern zu müssen. Deshalb suchte Mosse nach alternativen Strategien, um diesen Kreislauf der Gewalt angemessen zu darstellen zu können. Die Bilder wurden unter dem Titel »The Enclave“ im letzten Jahr auf der Biennale in Venedig im irischen Pavillion gezeigt (den Deutsche Börse-Fotopreis wird ausschließlich für eine gezeigte Ausstellung oder eine Publikation verliehen). Wir finden mehr Infos und Bilder auf der Website von Richard Mosse.

Die weiteren 2014 nominierten Künstler sind der Spanier Alberto García-Alix, der Hamburger Jochen Lempert und die Amerikanerin Lorna Simpson. Die Arbeiten aller vier Finalisten werden zur Zeit in London in der Photographers‘ Gallery gezeigt. Ab 17. Juli sind sie bis September in der Zentrale der Deutschen Börse in Frankfurt-Eschborn ausgestellt.

Richard Mosse
Deutsche Börse Photography Prize
Photographers’ Gallery London

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