Deutscher Jugendfotopreis 2014: Trends der jungen Fotografen

Alchemisten in Pankow, Fotogruppe der Jugendkunstschule Pankow, Berlin, Ø 15 Jahre, Deutscher Jugendfotopreis 2014, Titel: KörperfotogrammIm September ist Photokina in Köln und dort werden die Preisträger des Deutschen Jugendfotopreises 2014 ausgestellt. Die Trends: künstlerisch gestaltete Fotobücher und fotografische Selbstdarstellungen.

Rund 5.000 Teilnehmer hatten über 21.000 Arbeiten eingereicht und die Jury stand vor einem wahren Foto-Marathon, noch erschwert durch die hohe Qualität der Einsendungen.

Die Bilder wurden in einem zweistufigen Verfahren ausgewählt, so teilt das Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland (KJF) Remscheid mit, das den Jugendfotopreis veranstaltet. Zunächst wählten Experten aus Fotografie und Medienpädagogik die Arbeiten für die Endausscheidung aus: kein leichtes Vorhaben angesichts der Menge und der Qualität. Wichtigste Kriterien waren die Intensität und Originalität der Fotografien, bei Serien die besondere Geschichte. Aus den verbleibenden 2.500 Bildern ermittelte die Fachjury in lebhaften und engagierten Diskussionen die Siegerarbeiten, die durch besonderen Ideenreichtum, Eigenständigkeit und Aussagekraft überzeugen.

Der von Bundesjugendministerin Manuela Schwesig berufenen Jury gehörten an: Günther Anfang vom Medienzentrum München, der Galerist und Foto-Redakteur Michael Biedowicz, Max Eicke und Miriam Hüning als ehemalige Preisträger, Julia Fassbender vom Bundespresseamt und die Fachredakteurin Jana Kühle.

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„Wir sind begeistert von der enormen Kreativität und von der hohen technischen Qualität der Bilder“, sagte Jury-Sprecherin Julia Fassbender. „Die Arbeiten vermitteln, was junge Fototalente bewegt und wie einfallsreich sie analoge und digitale Gestaltungsmöglichkeiten nutzen. Das zeigen auch die vielen künstlerisch gestalteten Fotobücher – ein Trend jetzt auch in der Jugendfotografie.“
Eine weitere Erkenntnis der Jury: „Fotografische Selbstdarstellungen sind ein wichtiges Thema“, stellt Julia Fassbender fest. „Jugendliche inszenieren sich zum Beispiel als Figuren aus Computerspielen und schlüpfen in verschiedene Rollen und Maskierungen. Hier zeigt sich, dass Jugendliche die Fotografie auch dazu nutzen, um mit Identitäten zu spielen und ihr Ich zu erkunden.“

Die Teilnehmer experimentierten auch rege mit den Möglichkeiten von Fotografie und Imaging. Ob mit Kamera, Smartphone oder am PC: Die Erforschung digitaler und analoger Techniken stand hoch im Kurs. Eine Gruppe ging bis zu den Anfängen der Fotografie zurück: Die jungen Fotokünstler legten Fotopapier unter eine Laterne auf die Straße, liefen über das Papier, legten sich darauf und erzeugten ein Fotogramm im Riesenformat.

Reportagen lagen vor allem den älteren Teilnehmern am Herzen. Jurymitglied Michael Biedowicz: „Hier haben wir eine Reihe beeindruckender Arbeiten gesehen – Reportagen im besten Sinne, etwa über den Arbeitsalltag in einer indonesischen Schwefelmine oder über die geheimnisvollen Orte der Freimaurerloge. Klug ausgewählte Bilder, die Geschichten erzählen und den Betrachter mitten ins Geschehen ziehen.“

Die besten Arbeiten aus dem Deutschen Jugendfotopreis 2014 sind während der Photokina in Köln vom 16. bis 21. September zu sehen. 50 Preisträgerinnen und Preisträger werden dort im Rahmen einer großen Siegerehrung am 21. September ausgezeichnet. Die Preise im Gesamtwert von über 15.000 Euro stiften das Bundesjugendministerium, das nordrhein-westfälische Jugendministerium, der Photoindustrie-Verband, die Agentur „Jugend für Europa“ und Adobe Deutschland.

Deutscher Jugendfotopreis
Photokina 2014

 

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