Die Kameramänner von Verdun: Der Foto-Krieg fand im Saale statt

Im ersten Weltkrieg wurde bereits eifrig fotografiert und gefilmt. Doch den wahren Krieg bekamen wir nachher nicht gezeigt.

DIe meisten spektakulären Fotos wurden Jahre nach Kriegsende nachgestellt. (Bild: Arte France)

Zahlreiche Kameraleute haben im Ersten Weltkrieg überall an der Front gefilmt. Die allseits bekannten Bilder zeigen Schützengräben, mörderische Sturmangriffe und Explosionen und lassen sich spontan dem Ersten Weltkrieg zuordnen. Die Filmaufnahmen vermitteln den Eindruck, als folge die Berichterstattung unmittelbar der Wirklichkeit.

Tatsache ist aber, dass nur sehr wenige Bilder an der Front entstanden. Zur Propaganda verpflichtet und von der Zensur kontrolliert, unterlagen die Kameraleute zu vielen Zwängen, um ihr Material zu veröffentlichen. In den meisten Fällen wurden die spektakulären Szenen Jahre nach Kriegsende auf militärischem Übungsgelände nachgestellt.

Auf der Grundlage einer genauen Prüfung der europäischen Archive rekonstruiert die Arte-Dokumentation die Kriegstagebücher, die ein deutscher und ein französischer Kameramann in den Jahren 1914 bis 1918 führten. Damals filmten sie jeweils auf ihrer Seite der Front für die Wochenschauen ihres Landes und standen zum ersten Mal in der Geschichte vor der Frage: Wie lässt sich ein Krieg mit filmischen Mitteln dokumentieren?

Die Kameramänner von Verdun, Dokumentation, Frankreich 2003, Regie: Laurent Veray, Agnes De Sacy, 48 Min., Arte France, Synchronfassung, Stereo. Sendetermin: 12. November 2008, 21.00 Uhr, Arte TV

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