Inge Morath: Wo ich Farbe sehe

Inge Morath, London 1953.

Mit ihren Schwarzweißbildern wurde die Magnum-Fotografin Inge Morath berühmt; die Farbbilder kamen erst nach ihrem Tod richtig in die Öffentlichkeit.

„Dort, wo ich Farbe sehe“, wie sie einmal sagte, fotografierte sie auch in Farbe. Wir sehen diese Farbbilder (zusammen mit vielen schwarzweißen) aktuell in Innsbruck.

Inge Morath (1923 bis 2002) war die erste Frau, die 1955 Vollmitglied in der Fotoagentur Magnum wurde. Schwarzweiß-Fotografien waren ihr bevorzugtes Ausdrucksmedium. Aber im Gegensatz zur legendären Ablehnung der Farbfotografie durch ihren Lehrer und Kollegen Henri Cartier-Bresson verwendete Inge Morath Farbe auch als bestimmendes Moment in ihrer künstlerischen Arbeit. Sie fotografierte auf ihren zahlreichen Reisen in viele Länder in Farbe „dort, wo ich Farbe sehe“. Allerdings fehlten diese Farbbilder in ihren Ausstellungen und in den Büchern fast vollständig. Erst nach ihrem Tod wurden ihre Farbbilder im Bildband „First Color“ (2009) zum Teil veröffentlicht. [amazon 3865219306]First Color [/amazon] erschien 2010 im Steidl-Verlag, Göttingen.

„Die Fotografie ist ein seltsames Phänomen“, schrieb Inge Morath in ihrem Vermächtnis „Life as a Photographer“:

Es gibt nur dieses eine technische Instrument dafür, die Kamera. Und dennoch kommen keine zwei Fotografen, selbst wenn sie zur selben Zeit am selben Ort gewesen sind, mit demselben Bild zurück. Die persönliche Sicht ist von Anfang an da; das Ergebnis einer ganz speziellen Verbindung von Lebenshintergrund und Gefühlen, Traditionen und Zurückweisung, Sensibilität und Voyeurismus. Man vertraut seinem Auge und entblößt doch zwangsläufig seine Seele. Die eigene Vision findet aus der Notwendigkeit, sich mitzuteilen, die geeignete Form des Ausdrucks.

[photos]

Auf der Website der Inge Morath-Stiftung finden wir ihre Arbeiten und weitere Infos.

Inge Morath – Wo ich Farbe sehe
Bis 27. Juli
FO.KU.S Foto Kunst Stadtforum, Stadtforum 1, A-6020 Innsbruck
+43 (0)505-3331417, info@btv-fokus.at
Geöffnet Montag bis Freitag 11 – 18 Uhr, Samstag 11 – 15 Uhr

Inge Morath-Stiftung
FO.KU.S Innsbruck

1 Kommentar
  1. Olaf
    Olaf sagte:

    Extrem an den Kontrasten gearbeitet, die rote Farbe des Autos ist Dominat, trotzdem geht die Szene im Hintergrund nicht unter. Auch der Artikel, gut geschrieben.

    Gruss
    Olaf

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