3D-Modelle aus Urlaubsfotos Knipsen für die Wissenschaft

Aus den Milliarden-Bildbeständen von Flickr und Co konstruieren wissenschafter 3D-Modelle von Sehenswürdigkeiten. Langfristig soll mit der Methode der Uni Washington die ganze Welt rekonstruiert werden.

Freiheitsstatue 3D Modell
3D-Freiheitsstatue, konstruiert aus Touristenfotos. Michael Gösele, TU Darmstadt

Auch wer ziemlich gedankenlos Freiheitsstatue, Eiffelturm oder Pyramiden fotografiert, leistet jetzt einen Beitrag zur Wissenschaft – sofern er seine Bilder richtig tagged und auf Flickr & Co hochlädt.

Die Uni Washington hat gemäss ihrem Pressedienst ein Verfahren entwickelt, mit dem aus den Urlaubsfotos dreidimensionale Modelle der Sehenswürdigkeiten konstruiert werden können. Dabei ist die Menge der Fotos eine kritische Grösse – aber die ist auf Flickr vorhanden:

Allein Zu „Notre-Dame“ spuckt der Bilderdienst mit mehr als einer Milliarde öffentlich einsehbarer Fotos über 80’000 Treffer aus.

Notre Dame Uni Washington 3d-Modell

Die Wissenschafter laden grosse Mengen dieser Bildbestände herunter und lassen „Photo Tourism“, ein von ihnen entwickeltes Programm, für jeden Schnappsschuss den Standort des Fotografen berechnen. Danach lässt sich eine stereoskopische Ansicht des Objekts und schliesslich, mit ausreichend Bildern, ein dreidiemensionales Modell erstellen.

Für ein 3D-Modell der St. Peterskirche in Rom genügten gemäss den Wissenschaftern 151 Fotos von insgesamt 50 Fotografen, und der Computer erechnete daraus binnen zwei Stunden das komplette Modell.

Co-Entwickler Steve Seitz, ein associate Professor an der Universität Washington, bezeichnet die technik als einen Duzrchbruch, weil damit längersfristig alle geometrischen Strukturen der Erde erfasst werden könnten.

„Wir erreichen nicht grade die Genauigkeit eines Laserscanners, aber wir sind ganz vorne dabei“,

sagt Seitz.

Artikel auf der Newssite der Uni Washington

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