Stockfotografie: Keine Aufträge, aber Verkäufe

Was unterscheidet Stock- von der Auftragsfotografie? Robert Kneschke beschreibt die verschiedene Arbeitsweise. Er muss es wissen: Robert verdient sein Geld mit Stockfotografie – und hat ein Buch darüber verfasst. Dritte und letzte Leseprobe.

Megafon: Typisches Business-Stockfoto (Robert Kneschke)Der Unterschied zwischen einem Auftragsfoto und einem Stockfoto liegt nicht nur darin, dass letzteres schon fertig ist, bevor der Käufer es sucht. Andere wichtige Unterschiede liegen im Preis und der Zeit.

Da jedes Auftragsfoto sozusagen Handarbeit ist und ein Unikat bleibt, ist der Preis hoch. Ein Fotograf kann Stockfotos jedoch mehrmals verkaufen, jahrelang und die Kosten für die Entstehung auf viele Käufer verteilen, sodass das Bild günstiger wird.

Mittlerweile können professionelle Fotos schon ab einem Euro gekauft werden. Es wäre sehr teuer, einen Fotografen nur für ein Strandfoto auf die Malediven zu fliegen: [textad]

Ein Stockfotograf kann davon im Urlaub ein Foto machen und dann warten, bis jemand genau dieses Motiv sucht.

Robert KneschkeDie Zeit ist ein anderer Vorteil der Stockfotografie. Wenn ein Bildkäufer unter Termindruck steht, sieht er schnell, welche Stockfotos fertig sind und vielleicht zu seinem Wunsch passen, anstatt auf die Arbeit eines beauftragten Fotografen warten zu müssen.

Außerdem wäre es beispielsweise schwierig, im Sommer authentische Winterfotos zu machen oder blühende Tulpenfelder im Winter zu finden. Angesichts der Tatsache, dass viele Hochglanz-Zeitschriften über drei Monate vor ihrem Verkauf produziert werden, ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Stockfotos zu nutzen, kann aber auch Nachteile haben. Da sich der Aufwand nur lohnt, wenn ein Bild oft verkauft wird, gibt es von beliebten Motiven wie Obst, Geschäftsleuten oder Frauen beim Fitness sehr viel Auswahl, während selten nachgefragte Motive auch schwer zu finden sind.

Dazu kommt, dass eine Exklusivnnutzung eines Fotos entweder nicht oder nur gegen einen hohen Aufpreis möglich ist. So ist es in den letzten Jahren zum Beispiel vorgekommen, dass zwei französische Internetanbieter zeitgleich mit dem selben Stockfoto einer glücklichen jungen Frau geworben haben – nur die T-Shirt-Farbe haben sie ihrer Marke angepasst. Bei Auftragsfotos hingegen zahlt der Kunde gleich für eine exklusive Nutzung.

Nicht nur für Bildkäufer gibt es Unterschiede, auch die Arbeit von Fotografen unterscheidet sich bei der Stockfotografie und der Auftragsfotografie. Bei Auftragsarbeiten verdient ein Fotograf mehr Geld, ist aber an die Termine seiner Auftragsgeber gebunden und muss sich beim Fotografieren streng nach den Wünschen der Kunden richten.

[box width=30 align=“right“]Dies ist ein Auszug aus fokussiert.com-Autor Robert Kneschkes Buch „Stockfotografie. Geld verdienen mit eigenen Fotos“ (Affiliate-Link), erschienen in der Edition Profi-Foto beim Mitp-Verlag, 416 Seiten, broschiert, knapp 25 Euro. [/box]Der Stockfotograf hingegen kann seine Zeit frei einteilen. Er selbst entscheidet, wann und welche Fotos er macht, trägt dabei jedoch auch das Risiko, ob sich die gewählten Motive verkaufen oder nicht. Ich kann spontan entscheiden, ob ich für ein Wochenende verreise oder Freunde für eine Woche besuche. Meist organisiere ich am Urlaubsort ein Shooting und verbinde so die Freizeit mit etwas Arbeit.

Durch die hohe Flexibilität ist Stockfotografie ideal für Berufstätige, die nebenbei oder nach der Arbeit etwas Zeit übrig haben, um Fotos zu machen und zu verkaufen.

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