Beiträge

Makro-Blumenfoto: Mehr Licht und Unschärfe

Blumen und farbige Blätter können ihre volle Pracht entfalten, wenn sie entweder in diffusen Lichtverhältnissen oder durchscheinend fotografiert werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ingrid Menz).

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Ingrid Menz:

Das vorliegende Foto zeigt eine Blume, die mit einer Blende von f/2.8 bei Sonnenlicht von rechts oben in Makro fotografiert wurde. Der Mittelpunkt der Blüte ist scharf dargestellt, wenn auch im Schatten liegend, und auf den Blättern sieht man Schatten sowohl des Blütenstandes, als auch anderer Blütenblätter. Unmittelbar dahinterliegende grüne Blätter sind ähnlich scharf abgebildet, wie die darüberliegenden rosafarbenen Blütenblätter.

Blumen werden mit Vorteil in diffusen Lichtverhältnissen, etwa an bedeckten Tagen, oder mit vom Sonnenlicht durchschienenen Blättern fotografiert.

Weiterlesen

Strassen-Wirrwarr: Tourismusfotografie anders

Reduktion auf das Wesentliche erübrigt meist die Bildunterschrift, ist aber nicht immer einfach.

Leserfoto: Klick für Vollansicht und Kameradaten (© Kuno Hendrich).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen im April 2009 auf St.Kitts, östl. Karibik. Als Reisekamera diente mir eine Nikon D90. Aufnahme mit Interessant finde ich den Kontrast zwischen Inselarchitektur und modernen Kreuzfahrtschiffen. Gegen die Dimensionen des Schiffes wirken die größten Gebäude der Insel (Häuser) eher wie winzige Hütten. Dies erzeugt meiner Meinung nach eine gewisse Spannung im Geiste eines Christof Columbus des 21ten Jahrhunderts.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Kuno Hendrich:

Das Beeindruckende an Karibikaufenthalten ist die dort vorherrschende Fremdartigkeit. Es ist alles bunter, alles lauter, alles verwirrender und auch verwirrter als in unseren mitteleuropäischen Gefilden.

Weiterlesen

Microsoft-Wettbewerb: Dein Bild als Windows 7-Desktop

Bei Microsoft Schweiz läuft noch bis zum 31. Juli 2009 eine Aktion für neue Schweizer Windows-7-Hintergrundbilder. Jeder Schweizer kann bis zu drei Bilder vorlegen, und eine Jury wählt die besten aus. Zu gewinnen gibt es auch etwas.

Unter der Adresse windows7wallpaper.ch kann jeder Schweizer Fotos für die neue länderspezifischen Hintergrundbilder von Windows 7 einreichen.

Wer möchte nicht sein Bild Millionen Nutzern zur Auswahl stellen? Microsoft hat aber strikte Regeln für die Bilder und möchte nicht alles.

Zuerst kommt es auf die Objekte im Bild an. Microsoft wünscht: Weiterlesen

Vignettierung: Strahlende Menschen

Randabschattung oder Vignettierung versuchen wir in der digitalen Dunkelkammer meist zu korrigieren. Dabei kann sie einem Bild das gewisse etwas geben.

Vignettierung im Porträt: Originalbild

Das Originalbild: Gegenlicht, und aufgrund der Spotmessung im Gesicht der beiden deutlich überbelichtet. (© Peter Sennhauser)

Vignettierung im Porträtbild

Das Bild nach einer Bearbeitungssitzung: Die künstliche Vignettierung zentriert alle Blicke auf den beiden Gesichtern. (© Peter Sennhauser)

Dem Softerotik-Fotografen und Regisseur David Hamilton wird nachgesagt, er soll als Weichzeichner einen Nylonstrumpf über das Objektiv seiner Kamera gezogen und mit einer Zigarette ein Loch ins Zentrum gebrannt haben. Das Resultat sollen angeblich die Hamilton-typischen, watteweichen Schmusefotos gewesen sein – lange, bevor sowas mit Photoshop an jedem Bild geübt werden konnte.

Mehr als den Mädchen-Fotografen aus meiner Teenie-Zeit interessiert mich heute die Technik von Profis wie dem spanischen AP-Fotografen Emilio Morenatti, der in Asien für die Agentur unterwegs ist und häufig erstaunliche Bilder über den Dienst schicken lässt. Ihnen sind allen einige Dinge gemeinsam:

Weiterlesen

Strassen-Meditation: Den Gegensatz betonen

Egal, ob du mit deinem Foto eine Aussage treffen willst oder nur eine farbenfrohe Komposition anstrebst, du solltest das fertige Bild vor deinem inneren Auge haben und dich darauf konzentrieren, bevor du den Auslöser drückst.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Daniele Capra).

Kommentar des Fotografen:

April 2009, Mailand. Im Rahmen der Design und Möbelmesse in Mailand gab es in der Stadt viele interessante Aktionen und Initiativen zu sehen. Besonders gefallen hat mir dieser grüne „Meditationscontainer“ mitten in der Stadt. Ich habe versucht, die Ruhe dieser grünen Insel im Verkehr zu vermitteln, die im Widerspruch zum hektischen Stadtleben in Mailand steht.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Daniele Capra:

Ruhige Szenen wie diese kann man in interessanten Fotos festhalten, keine Frage. Da sie aber so „ruhig“ sind, muss der Fotograf, wenn er etwas visuell Aussagekräftiges schaffen will, durch die Bildkomposition, die Farbe, die Beleuchtung oder das Gefühl die fehlende Handlung kompensieren.

Weiterlesen

Fischer-Theater: Bühnenarrangement

Die Bühne der Fischer in Lissabon ist ein schönes Motiv. Für solche Situationsaufnahmen muss man ein Auge, Geduld und schnelle Füsse haben.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Tom Kindler).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild ist im April 09 in Lissabon entstanden. Die einheimischen Fischer auf einer „Welt-Bühne“ auf der linken Seite der Fotograf, im Hintergrund das klein wirkende Schiff auf dem Weg in den Atlantik. Für mich wirkt das Bild wie eine Theateraufführung. Für die Fischer Alltag, für unsereiner ein doch eher seltenes Spektakel.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Tom Kindler:

Zwei Fischer auf dem Quai und ein Tourist mit der Kamera, im Hintergrund der Ozean-Dampfer mit den Kreuzfahrt-Touristen aus aller Welt: Es handelt sich tatsächlich um eine Aufnahme mit vielseitiger Aussage für eine ganze Stadt.

Weiterlesen

Rauschgoldengel: Schärfentiefen-Spiele

Ein gelungenes Reisebild, das sehr praktisch eines zeigt: Die Vor- und Nachteile der Schärfentiefe.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Jürgen Schulte).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild zeigt die Figur des Eros auf dem Brunnen der Thermen von Kallithea, Rhodos. Es handelt sich hier um einen Ausschnitt des Originals. Das Motiv reizte mich aufgrund des einfallenden Lichts, welches der Statue „Leben“ einzuhauchen scheint. Auch die Bilddiagonale, die von links unten (der Hand mit den gespreizten Fingern vor dem hellen runden Fenster) bis nach rechts oben zum Kopf führt (dem Punkt, wo der Blick zur Ruhe kommen soll) fand ich sehr attraktiv.

Weiterlesen

Hyperfokale Distanz: Die richtige Blende

„Hyperfokale Distanz“ lautet die kryptische Antwort auf die Frage nach der richtigen Blende in der Landschaftsfotografie. Was ist das? Und warum braucht man deswegen immer ein Stativ?

Wenn Schärfe hinten wie vorne gefragt ist. Klick für Vollansicht (Bilder P. Sennhauser)

Eben grade noch habe ich mit riesigem Vergnügen mit meinem neuen 30mm-Objektiv mit Lichtstärke 1.4 herumgespielt und alles in Unschärfe getaucht, was Millimeter vor oder hinter der Schärfenebene lag.

Und jetzt stehe ich im Death Valley und stelle mir und Gary die Frage: Welche Blende sorgt hier für durchgehende Schärfe? – „Deswegen belästige ich all meine Workshopteilnehmer mit meiner Stativ-Lektion“, sagt Gary. „Nur wenn Du ein Stativ hast, kannst Du ohne Rücksicht auf die Verschlusszeit die für Dein Motiv richtige Blende wählen.“ Vielen Dank – die Frage lautete aber eigentlich: Welches ist die richtige Blende? Und warum fotografiere ich, wenn ich sowieso mit dem Stativ unterwegs bin und alles scharf haben will, nicht einfach mit der kleinsten Blende meines Objektivs?

Weiterlesen

Landschaftsfotografie mit Tiefe: Vorder- braucht Hintergrund

In der Landschaftsfotografie braucht ein Motiv im Vordergrund einen angemessenen Hintergrund; eins im Hintergrund braucht einen Vordergrund. Das ist simpel, aber gar nicht so einfach umzusetzen. Erfahrungen aus dem Death-Valley-Workshop.

Bildschichtung: Der Vordergrund muss vorne sein, aber nicht nah. (© Peter Sennhauser)

Bildschichtung: Der Vordergrund muss vorne sein, aber nicht nah. (© Peter Sennhauser)

„Wow. Sieht es dort wirklich so aus?“ – diese Frage, und den unterschwelligen oder gleich darauf folgenden Vorwurf, mit Photoshop „manipuliert“ zu haben, kennt jeder Landschaftsfotograf (besonders ärgern dürften sich darüber die Spezialisten, die mit Grossformatkamera und Film unterwegs sind).

Die Antwort lautet: Nein, „dort“ sieht es nicht so aus. Denn „dort“ liegt eine dreidimensionale Landschaft, und das Bild davon ist zweidimensional, was schon mal der erste und grösste Unterschied ist. Weitere, wie Perspektive, Komposition, Licht und Farbe, etc kommen hinzu – es sind künstlerische Gestaltungselemente.

Aber die fehlende Räumlichkeit ist der gravierendste Unterschied der Abbildung zur Realität, was schon die Renaissance-Maler (wieder-) entdeckt haben. Folglich erweckt die Kunst, in einer Fotografie Räumlichkeit zu simulieren, die grösste Wirkung beim Publikum. Mein erstes gelungenes Bild im Death Valley erfüllt die meisten Regeln der Landschaftsfotografie streng nach Lehrbuch:

Weiterlesen

Blonde Lolita: Blitzporträt mit Schattenseiten

Wer schöne und geduldige Modelle zur Verfügung hat, sollte den nötigen Aufwand nicht scheuen, um sie buchstäblich im richtigen Licht erscheinen zu lassen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© S.F.)

Kommentar des Fotografen:

Mein Modell (meine Freundin) in einer wunderbar weichen Situation. Der durch- aber keinesfalls aufdringliche Ausdruck erinnert an eine Lolita, eine unschuldige Verführerin. Das Bild habe ich minimal mit Lightroom bearbeitet, um einen weicheren Teint zu erhalten und die Farben etwas zu korrigieren.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von S.F.:

Da dieses Bild unter der Kategorie Porträt läuft, möchte ich vorab einmal eine Definition setzen:

„Ein Porträt (auch Portrait; v. frz. portrait) ist eine Fotografie oder eine andere künstlerische Darstellung einer oder mehrerer Personen. Die Absicht eines Porträts ist, neben der Darstellung körperlicher Ähnlichkeit auch das Wesen, bzw. die Persönlichkeit der porträtierten Person zum Ausdruck zu bringen. Daher zeigt das Porträt typischerweise das Gesicht der Person.“

Soweit so gut. Das Gesicht des jungen Mädchens ist ja schon mal abgebildet, und ein künstlerischer Ansatz ist gegeben:

Weiterlesen