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Strassen-Wirrwarr: Tourismusfotografie anders

Reduktion auf das Wesentliche erübrigt meist die Bildunterschrift, ist aber nicht immer einfach.

Leserfoto: Klick für Vollansicht und Kameradaten (© Kuno Hendrich).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen im April 2009 auf St.Kitts, östl. Karibik. Als Reisekamera diente mir eine Nikon D90. Aufnahme mit Interessant finde ich den Kontrast zwischen Inselarchitektur und modernen Kreuzfahrtschiffen. Gegen die Dimensionen des Schiffes wirken die größten Gebäude der Insel (Häuser) eher wie winzige Hütten. Dies erzeugt meiner Meinung nach eine gewisse Spannung im Geiste eines Christof Columbus des 21ten Jahrhunderts.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Kuno Hendrich:

Das Beeindruckende an Karibikaufenthalten ist die dort vorherrschende Fremdartigkeit. Es ist alles bunter, alles lauter, alles verwirrender und auch verwirrter als in unseren mitteleuropäischen Gefilden.

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Spiegel-Fotografie im Wattenmeer: Unendliche Weiten

Eine stimmungsvolle Landschaftsfotografie entsteht durch Zielführung und Farbreduktion.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Torsten Kunkel).

Kommentar des Fotografen:

Mein Ziel war es, die Weite des Watts der Nordseeküste festzuhalten. Als ich saß und wartete, ging diese Familie bei ihrem Weg zum Meer durch das Bild, ich fand sie eine gute Ergänzung, um die Weitläufigkeit zu betonen. Der Krabbenkutter im Hintergrund dient ein wenig als Ziel für die Wanderer

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Torsten Kunkel:

Eine Familie spaziert durchs Watt, welches das Graublau des Himmels so spiegelt, dass fast kein Horizont mehr auszumachen ist – eine dünne Linie und ein Kutter geben einen letzten Anhaltspunkt.

An Deiner Fotografie gefällt mir besonders die relative Einfarbigkeit der Landschaft. Gut erkannt, dass die Familie ein Ziel in dieser endlosen Weite braucht, hast du fast den perfekten Moment abgepasst:

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Männerbauch: Zigarre, Whiskey und Schweiss

Wenn es um ein Foto eines schweißüberströmten Mannes geht, werden wir um Klischees nicht herumkommen. Aber die gute Nachricht ist: Klischees verkaufen sich weiterhin.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thilo Burger).

Kommentar des Fotografen:

Pas Portrait ist in meinem kleinem Hobby-Studio entstanden. Wollte den schweissüberströmten (Wasserzerstäuber) Mann ablichten. Dabei sollte das Motiv nicht in der Bildmitte zu liegen kommen. Mit Photoshop habe ich mir ein stimmige Farbe ausgewählt, die das Bild noch interessanter machen sollte. Ist das geglückt?

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Thilo Burger:

Du hast Dir – nüchtern betrachtet – ein sehr schlichtes Motiv ausgesucht: Einen Bauch. Einen schweißüberströmen Männerbauch. Aber wie so oft liegt in der Reduktion auf das Wesentliche ein Reiz, der auf in diesem Bild enthalten ist.

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Stillleben: Linien und Farben

Die schönsten Natur-Abstraktionen sind die, welche in der Kamera entstehen. Ein Stillleben aus Farbe, Linien und etwas Natur.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bodo Viebahn).

Kommentar des Fotografen:

Das Motiv fand ich auf einer Fotopirsch beim Casino des Schlosses Glienicke in Berlin Zehlendorf an einem lauen Frühlingsabend. Es ist der Blick in einen noch nicht in Betrieb genommenen Springbrunnen. Das Blatt stellt den letzten Rest von Herbst und Winter dar, das gespiegelte Blau des Himmels und das Ockergelb der Säule stehen für den Frühling. Die abstrahierende Wirkung der Bildaufteilung hat mir gefallen. Das Bild schwächelt etwas mit der Unschärfe im unteren Bereich. Ich bin neugierig, was ihr dazu sagt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Bodo Viebahn:

Wenn Du Du halbe Kritik vorwegnimmst… Mir gefällt das Motiv, weil es eine Abstraktion und zugleich ein Stillleben ist.

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Hund und Meister: Unnatürliche Natur

Unter Einhaltung der Gestaltungsregeln wurde das Bild stark verfremdet. Was aber nur technisch gesehen stört.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Urs Mücke).

Kommentar des Fotografen:

Der Kronsberg bietet nicht nur Spaziergängern hervorragende Möglichkeiten. Auch Fotografen finden immer wieder passende Motive. Hier sieht der Betrachter die Frühlingssymbiose beider. Und entdeckt bei all der Natur auch schnell die Grenzen, die unser Eingriff in die Natur setzt. Das Foto wurde digital bearbeitet und ist Teil der Serie „Natur mit Grenzen“.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Urs Mücke:

Durch Reduktion auf das Schwarz- Weiss- Bild muss man sich auf andere Gestaltungsmittel als Farben verlassen und besinnen.

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Fotografische Farbminiatur: Spektakulär einfach

Kleine Studien, Farbminiaturen oder Kontraste in Details am Wegesrande sind ein faszinierendes Feld der Fotografie. Allerdings verlangt diese Form der Reduktion der Fotografin viel ab.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bodo Viebahn).

Kommentar des Fotografen:

Diese Zusammenstellung von Material, Struktur und Farbe fand ich an einem alten Bootshaus. Ich bin auf Eure Meinung neugierig.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Bodo Viebahn:

Diesen Bildtyp sieht man oft bei Anfängern, die künstlerisch wirken wollen – und meistens sind die Aufnahmen sofort als erste Gehversuche erkennbar. Denn in der Reduktion liegt eine der Qualitäten einer guten Fotografie; die kommt aber nur zur Geltung, wenn alle andern Kriterien in traumwandlerischer Sicherheit erfüllt wurden.

Das gelingt diesem Bild recht gut: Es ist auf spektakuläre Art einfach und wirkt deshalb nicht simpel. Das Motiv ist dabei recht komplex:

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Linien und Schatten: Mehr Geduld und Planung

Langweilige Fotos entstehen meist nicht, weil das Motiv nichts hergibt, sondern durch einen Mangel an Planung, Geduld und Ausdauer.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Endres Helbig).

Kommentar des Fotografen:

Gesehen auf einem Spaziergang, nach dem ich mehrfach vorbeigegangen bin ohne zu fotografieren. Erst mit einem Schneehaufen, dem flachen Licht und dem Schattenwurf war es für mich interessant genug. Ein wenig skuril wirkt für mich auch der Gartenzaun welcher eigentlich nichts erkennbares begrenzt und das erst noch mit einer interessanten Laterne und Fusspuren betont.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Endres Helbig:

Wie viel Zeit hast du für die Planung und Komposition dieses Fotos aufgewendet? Obwohl zweifellos alle von Dir beschriebenen Elemente vorhanden und an sich interessant sind – in dieser Komposition ist das Bild einfach nicht spannend genug.

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Unsichtbarer Sturm: Zu viel Drumrum

Es ist eine gute Idee, Momente durch das Gegenteil darzustellen. Aber naturgemäß ist es auch eine grössere fotografische Herausforderung.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Jürgen Schulte).

Kommentar des Fotografen:

Das Photo entstand am Loop Head Drive in Irland, an der Atlantikküste, bei einem Sturm mit Windstärken > 10. Ich habe hier versucht, die Gewalt des Sturmes nicht durch hohe Wellen festzuhalten, sondern durch eine „Kampfpause“, den Augenblick also, in dem das Wasser von den gepeinigten Felsen abläuft, ein Augenblick der Ruhe, des Durchatmens, der gespannten Erwartung auf den nächsten Brecher. Die dabei enstehenden graphischen Strukturen haben ihren ganz eigenen Reiz.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Jürgen Schulte:

Die Idee, den Sturm nicht direkt durch riesige Wellen auszudrücken, die sich an der Steilküste brechen, ist bestechend. Warum auch immer das Offensichtliche fotografieren, das jeder sofort versteht? Das Problem ist jedoch, dass diese hintergründige Herangehensweise auch wesentlich schwieriger umzusetzen ist:

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