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Abstraktfoto: Spiel mit Form und Rhythmus

Abstraktionen sind anspruchsvolle und schwierige Themen in der Fotografie. Wie in der Malerei wirken die Bilder nur dann stark auf den Betrachter, wenn es gelingt, die Formen udn Muster gekonnt und stark zur Geltung zu bringen. Hannelore Aydin gelingt das bei ihrer Aufnahme ganz gut.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Hannelore Aydin).

Kommentar des Fotografen:

Ausschnitt. Mir gefallen die blauen Töne und die Strukturen, die beim Zoomen des Obj. entstanden.

Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von Hannelore Aydin:

Wenn wir dieses Bild aus der Perspektive des Vier-Augen-Modells anschauen, so erkennen wir, dass nur gerade das Form-Auge durch die Abstraktion angesprochen werden kann. Das Bild erzählt uns nichts Besonderes, und auch die Gefühle werden einzig etwas durch die Lichtführung aktiviert. Aber:

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Architektur: Auch Unfertiges kann ansprechen

Selbst wenn das Bauwerk noch noch nicht fertig gestellt ist, kann daraus ein gutes Architekturfoto werden. Man muss nur etwas daran arbeiten und das Bild gestalten.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Malte Uchtmann).

Kommentar des Fotografen:

Ausblick von den Marco-Polo Terassen auf die Elbphilharmonie.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Malte Uchtmann:

Es ist immer wieder spannend, wenn sich in der unmittelbaren Umgebung etwas Neues entwickelt. Sicherlich bist du schon öfter an dieser Stelle gewesen und hast dir den Fortschritt des Bauwerkes der Elbphilharmonie angesehen. Dein Bild ist vom Technischen her wirklich gut. Keine stürzenden Linien, ein recht spannender Himmel, keine großartig ablenkenden Spiegelungen in den Scheiben.

Dass die Baukrane im Bild sind, gehört ja mit zur Baustelle. Trotzdem stören sie etwas – oder besser, sie tragen nicht zur Verbesserung des Bildes bei.

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Kurt Caviezel: Bilderfluss aus Webcams

Kurt Caviezel sammelt und präsentiert Fotos, die von Webcams rund um den Globus gemacht wurden. Das ist manchmal surreal, manchmal überraschend, manchmal langweilig.

Still life with two cement trucks, 2009 © Kurt Caviezel

Zuhause am Computer sieht sich Kurt Caviezel die Welt durch die Objektive öffentlicher Webcams an. Eine Auswahl aus diesem Bilderfluss sehen wir aktuell in Winterthur. Weiterlesen

Strassenfoto: Ein Baum im Mittelpunkt

Manchmal macht sich ein Bild durch ein ungewöhnliches Motiv fast von allein. Aber die Wahl des richtigen Standpunktes und Bildausschnitts bleibt trotzdem Aufgabe des Fotografen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Markus Kohlhoff).

© Markus Kohlhoff – Nikon D700 – 1/640s – f/5.6 – ISO 200 – 50mm

Kommentar des Fotografen:

Bei diesem Baum musste ich zweimal hingucken, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Er steht an einer wochentags sehr verkehrsreichen Haupteinfallstraße. Ich habe zuerst versucht, die Krümmungen mit Weitwinkel einzufangen, was aber viele störende Hintergrundelemente abbildete. Das Bild hier ist eine – leider nicht ganz scharfe – Ausschnittsvergrößerung. Mir gefällt an diesem Bild besonders der Kontrast naturgemacht (krumm) contra menschengemacht (gerade). Wie könnte man diesen „Urwuchs“ noch besser einfangen?

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Markus Kohlhoff:

Zuerst dachte ich beim Anblick des Fotos: Mann, da hat dem Baum aber jemand eine riesige Schleife umgebunden. Erst auf dem zweiten Blick erkannte ich, dass der Baum selbst diese beeindruckenden Windungen macht.

Der Fotograf Markus Kohlhoff hat das richtige Auge gehabt, diese merkwürdige Besonderheit zu erkennen und mit seiner Kamera festzuhalten. Wie er selbst in der schreibt, besteht hier die größte Schwierigkeit darin, den richtigen Bildwinkel zu finden, in dem die Baumkrümmung die meiste Aufmerksamkeit erhält, idealerweise mit so wenig störenden Hintergrund-Bildelementen wie möglich.

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Lichtspiel Industrieabstraktion: Mit Geduld und Sehen

Wenn das Motiv stimmt und die Fotografin auf die beste Lichtsituation wartet, lässt sich mit der billigsten Kamera ein tolles Bild schiessen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ute Schmidt).

Kommentar der Fotografin:

Das Motivmotto „von oben“ eines Berliner Fotowettbewerbs führte zu diesem Bild – kombiniert mit meinem aktuellen Faible für „Lichtbilder“ im Wortsinn. Entstanden ist das Foto an einem sonnigen Mainachmittag in Berlin, Kamera: Canon Powershot A610. Ich hatte das Gebäude mit der Treppe bei einem Abendspaziergang entdeckt, als Motiv „im Auge“ und musste wegen des gewünschten Licht- und Schattenspiels einige Wochen auf einen sonnigen Tag warten.

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Elend in Vancouver: Strassenfotografie ist nicht gleich Schnappschuss

Gute Straßenfotos wirken einfach und spontan, auch wenn manchmal viel Planung und Beobachtung in ihnen steckt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Urs Mücke).

Kommentar des Fotografen:

Das Foto „Elend“ ist als Schnappschuss im Canadaurlaub (Vancouver) entstanden. Ich habe bewusst die heranfahrende Limousine abgewartet, um den Kontrast zwischen den beteiligten Personen noch zu verstärken. Der herabblickende Passant und das Zusammenspiel der Personen machen den Reiz dieser Aufnahme aus. Aufgenommen wurde das Bild mit der kleinen Panasonic Lumix DMC-FX01. Anschließende Bearbeitung (Vignettierung und SW)

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Urs Mücke:

In seinem Gespräch mit Bill Jay, „On Being a Photographer“ (erschienen auf Englisch bei lenswork.com), spricht Magnummitglied David Hurn die Planung von Fotoessays an. Er vertritt dort die Meinung, daß ein gutes Fotoessay, wie auch ein gutes Foto an sich, Planung verraten läßt.

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Brautfoto: Formatwechsel angezeigt

Wenn störende Elemente im Vordergrund nicht vermieden oder wegretouchiert, aber durch einen kreativen Ausschnitt entfernt werden können, ist es oft die beste Lösung, um einem Bild die ursprünglich beabsichtigte Bildaussage zurückzugeben.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Frank Bäume).

Kommentar des Fotografen:

Ich möchte mit dieser Aufnahme eine weitere aus der Serie: „Die Kamera sieht durch die Augen des Portraitierten“ zur Besprechung einreichen. Diese Aufnahme enstand eher zufällig bei einem Photospaziergang in Weilrod im Taunus. Die Braut liess sich anlässlich ihrer Hochzeit im dortigen Schloßpark ablichten. Mit fiel das für diesen Blickwinkel ideale Licht auf, ein sehr leichter Highkey. Die doch fast ein wenig entrückte Haltung der Braut und das durchaus beabsichtigte Fehlen des Bräutigams, verstärkt durch die leere Bank im rechten unteren Bereich. Man darf es ruhig als Schnappschuss betrachten. Erst später entschied ich mich, diese Aufnahme der Serie zuzuordnen.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Frank Bäume:

Frank hat hier ein Schwarzweißfoto mit schön verteilten Grauwerten eingereicht, die auch, wenn man den Kontrast noch leicht erhöht, in dieser Form erhalten bleiben. Mir hat besonders gefallen, wie das Foto eingerahmt war – oben die Zweige des Baumes, unten der Rasen – wie auch die Diagonalen, die elegant durch das Bild verlaufen.

Was mir nicht gefallen hat, war die Komposition.

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Sitzporträt: Reduktion in der Komposition

Manchmal ist weniger mehr: Auch wenn der Beschnitt von Porträts viel Fingerspitzengefühl verlangt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sandra Avery).

Kommentar des Fotografen:

aufgenommen mit meiner canon 40d, Objektiv 55-250mm

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Sandra Avery:

Ein schönes Portrait. Nicht atemberaubend und umwerfend, aber auch nicht schlecht: Gutes Handwerk eben. Die porträtierte Frau schaut zufrieden in die Kamera, ihre Pose wirkt bequem und lässt das Gesicht, die Augen und Haare gut zur Geltung kommen.

Trotzdem gibt es einige kleine Makel, die das Bild zumindest von der Perfektion trennen:

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Urbane Archäologie: Die Qual der Wahl des Ausschnitts

Bei der Wahl des Ausschnitts ist es wichtig, sich VOR dem Fotografieren darüber klar zu sein, wie die bestimmenden Geraden und Diagonalen im Bild verlaufen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Fabian Wiesner).

Kommentar des Fotografen:

Hallo liebe Kritiker, ich komme gleich zum Wesentlichen, will aber dennoch vorher sagen, dass ihr fantastische Kritiken liefert. Mir helfen die Kritiken sehr mein Wissen in der Fotografie weiterzuentwickeln. Ich lese mittlerweile seit ein paar Wochen regelmäßig jede Kritik. Weiter so! Das Bild wurde im HDR-Verfahren erstellt. Das Bild wurde in Photoshop zusammengefügt und zusätzlich mit einem Sepia-Filter versehen.

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Fotografie eines Beleuchtungselements: Unerklärlich schön

Weil die Kamera anders sieht als wir und einen Ausschnitt produziert, lassen sich damit spannende Abstraktionen schaffen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Neumann).

Kommentar des Fotografen:

Die Aufnahme zeigt einen Teil eines Beleuchtungselements. Die Aufnahme entstand auf der AIDADIVA

Peter Sennhauser meint zum Bild von Thomas Neumann:

Eine breite Diagonale in Rottönen zieht sich von rechts oben nach links unten vor einem schwarzen Hintergrund. Darin eingelassen eine Fläche mit bläulich schimmernden Punkten.

Wenn Du uns nicht aufklären würdest, wir hätten kaum eine Chance zu erkennen, worum es sich bei dem Gegenstand in dieser Fotografie handelt. Die Frage lautet, ob das überhaupt relevant ist:

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