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Architektur: Gegensätze auf mehreren Ebenen

Gebäude bieten als fotografische Motive mehr als viele Linien und Flächen für die Komposition. Sie bieten Spielraum für historische und ästhetische Kontraste.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Nils Krawinkel).

Kommentar des Fotografen:

Neu trifft alt. In Berlin erlebt man das häufig. Vor allem, wie hier, im Regierungsviertel. Das Bild ist von einem Boot auf der Spree aus aufgenommen und zeigt den Reichstag sowie das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus.

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Nils Krawinkel:

Ein historisches Gebäude spiegelt sichin der rechten unteren Bildhälfte dieser Farbfotografie in den gleichförmigen rechteckigen Elementen einer Glasfassade. Eine breite Betontreppe mit Glasgeländer steigt, seitlich gesehen und parallel zur Fassade verlaufend, am unteren Bildrand diagonal über zwei Drittel des Bildes nach rechts an. Die bildfüllende Fassade des Neubaus zeichnet sich durch regelmässige horizontale und vertikale Linien aus; die Spiegelung des Gebäudes gegenüber wird durch die Glaselemente in einzelne Mosaikstücke zerlegt und verzerrt gespiegelt.

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Hundeporträt: Drei klassische Komponenten

Klassischen Stilelemente wie Tonung, Bildaufbau und Perspektive helfen, vielleicht kein spektakuläres, aber ein handwerklich solides Foto zu machen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Uwe Kath).

Kommentar des Fotografen:

Ich bin nicht sicher, ob der Bildaufbau hier ok ist. Wollte mal eine andere Perspektive probieren.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Uwe Kath:

Ähnlich wie bei Babys und kleinen Kindern stellen Fotos von Haustieren eine besondere Anforderung an die Fotografien. Die schnellen Bewegungen, gerne direkt in Richtung der Kameralinse, machen das Fokussieren zu einer großen Herausforderung.

Hier bei diesem Hundefoto liegt der Fokus genau auf dem linken Auge.

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Flaschenspiegelung: Falscher Fuffziger

Einfache Effekte – wie eine Drehung – können Fotografien spannender machen. Dabei sollte der Eindruck einer „Fälschung“ vermieden werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Renner).

Kommentar des Fotografen:

Jahrmarktsstillleben Das Bild entstand letztes Jahr auf dem hiesigen Jahrmarkt. Ich mache gerne Aufnahmen von Spiegelungen und die Pfütze samt Flasche stach mir sofort ins Auge. Das Bild hab ich um 180° gedreht, finde es so noch fesselnder :-).

Peter Sennhauser meint zum Bild von Thomas Renner:

Eine Spiegelung von Passanten in einer Pfütze auf der Strasse. Das Bild im Querformat ist geprägt von kräftigen Farben, einer spürbaren Jahrmarktstimmung und einer kleinen Bierflasche im Vordergrund, die seltsam schlecht einzuordnen ist: Sie scheint über der Spiegelung der Passanten in der Luft zu schweben.

Mein erster Gedanke, nachdem ich das Bild eine Weile logisch zu erfassen versucht hatte:

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Architekturfoto: Reduce to the Max

Linien und Flächen, Räume und Formen sind die Elemente der Architektur, und sie können in der Fotografie neu inszeniert werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Nicole Holz).

Kommentar des Fotografen:

Hochhaus Nähe Messe Frankfurt / M. – gereizt hat mich hier die andersartige Perspektive auf die strenge Geometrie von Formen, Fläche und Linien, die auf den ersten Blick nichts mit der gewohnheitsmäßigen Betrachtung gemein haben.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Nicole Holz:

Eine radikal auf Wiederholung basierende Struktur aus identischen Elementen zieht sich in diesem in dunklem Sepia gehaltenen Bild vom Vordergrund links vorne in die Bildtiefe nach rechts hinten. [textad]

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Extreme Perspektiven: Blick nach oben

Wenn man sich die Zeit nimmt, eine Szene aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten, entsteht meist ein besseres Bild. Oft genügt ein Blick nach oben.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Klaus Reichle).

Kommentar des Fotografen:

Ein imposanter Zedernwald in Japan aus spezieller Perspektive

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Klaus Reichle:

Zwei Dinge, die bei einer Aufnahme immer zu kontrollieren sind ist, wo man steht, und wann man auf den Auslöser drückt. Das mag banal klingen – wenn es aber so einfach wäre, würden wir alle immer im perfekten Moment vom perfekten Standpunkt aus das perfekte Foto schießen.

Viele Anfänger tendieren dazu, die Kamera wagerecht auf ein Objekt oder eine Person auf Augenhöhe zu richten. Viele Situationen, viele Szenen erschließen sich einem aber erst, wenn man die Perspektive ändert. Das kann so einfach sein, wie in einem Wald nach oben zu schauen:

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Spiegelkabinett: Museumsfotografie, anders

Die Ausstellungsobjekte sind keineswegs das einzige oder das beste Motiv in Museen. Die Architektur, die Raumeinteilung, die Beleuchtung und die Menschen bieten sich für spannende Fotografie an.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Guido Sokolis).

Kommentar des Fotografen:

Zeche Zollverein 2010, Ruhr Museum Eröffnung. Spontan aufgenommen. Kompaktkamera auf Vitrine positioniert. Interessant fand ich die Spiegelungen und die Einbettung der Ausstellungstücke in die gegebene Architektur. Die Tiefe des Raumes wird durch die Kameraposition verstärkt. Ich wollte die Stimmung im Museum festhalten und fand die Beleuchtung der Austellungsstücke im Museum sehr gelungen. Kann ich noch etwas verbessern (Nachbearbeitung).

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Guido Sokolis:

Ein ebenso futuristisch wie minimalistisch anmutender Raum mit dunklen Farbtönen und fragmentierter Betondecke, vielen indirekten Lichtquellen und einigen Menschen erstreckt sich aus der Perspektive des Betrachters ins Bild hinein.

Menschen schlendern um eine Vitrine im Bildzentrum und -vordergrund herum, in welcher Gesteinsbrocken liegen, nur halb sichtbar durch die Spiegelungen im Glas, welche die linienreiche Raumgestaltung und die Lichtquellen verdoppelt und über andere Ansichten im Bild legt.

Eine spannende Fotografie, die viele Leitplanken bietet, denen das Auge folgen kann, ohne sogleich alles preiszugeben, was es zu entdecken gilt.

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Anna Peisl: Schiefe Whitebox

Die schiefe weiße Box der Münchner Fotografin Anna Peisl bringt unsere Sehgewohnheiten durcheinander. Die Perspektive verrutscht, der Mensch verliert gewohnten Halt.

© Anna Peisl

Anna Peisls „Whitebox“ wurde über mehr als drei Jahre zur schiefen Bühne für viele Menschen. Hundert von ihnen zeigt sie jetzt – nur eine Woche bis 7. Februar – in der Münchner Orangerie im Englischen Garten.

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Trauernde Blumen: Klassische Fehler

Wer Blumen fotografiert, sollte zwei Fehler nicht machen. Einfach von oben herab fotografieren und dem Hintergrund zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Beides ist hier leider passiert.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Roland Horni).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Stilllife fotografierte ich in der Nähe meines Wohnorts auf einem „Selber-pflücken-Blumenfeld“. Es sollte das Vergängliche versinnbildlichen und auch auf die Jahreszeit hinweisen, den Herbst. Mir scheint, die obere Blume betrauert mit hängendem Kopf die am Boden liegende…. Und was seht ihr dabei? Bräuchte es mehr „Umfeld“. Ich bin gespannt auf die Kritik, danke.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Roland Horni:

Manchmal ist es schwer, das Bild in dem eigenen Kopf mit dem Bild in der Kamera zu vereinen. Zuviele Gedanken und Gefühle stecken im Kopf, die vom Fotoapparat schlicht ignoriert werden. Das Ergebnis ist dann ein leider enttäuschendes Blumenfoto.

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Die Möwe: Distanzbezug-Effekt

Extrem-Perspektiven und -Blenden für Schärfentiefen-Effekte lassen sich hervorragend für auffällige Bilder einsetzen. Allerdings wecken sie auch Erwartungen an die Aussage der Fotografie.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Marcel Stockmann).

Kommentar des Fotografen:

Das Foto entstand am sonnigen Sonntagnachmittag im September in Travemünde. Das Bild der Möwe auf dem Geländer, das in der Dynamik (wenn auch nach hinten gerichtet) auf die Möwe zielt und den Fokus, der durch die Schärfentiefe schon gegeben ist, noch mal verstärkt, fand ich interessant. Dazu ein altes Segelschiff im Hintergrund als Rahmen für den Travemünder Hafen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Marcel Stockmann:

Eine Möwe sitzt auf einem Holzgeländer, offenbar in einem Hafen – im Hintergrund ist das Heck eines Segelschiffs zu erkennen. Der Vordergrund der hochkant-Farbfotografie wird zu zwei Dritteln vom in der Unschärfe liegenden Geländer ausgefüllt, auf das die Kamera für die Aufnahme offenbar zu liegen kam.

Wie Du richtig bemerkst, lassen sich mit derlei extremen Perspektiven (Kamera direkt am Geländer) und Tiefenschärfe-Effekten regelrecht „saugende“ Bilder schiessen:

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Fassaden-Foto: Die andere Perspektive

Fotografie aus einer ungewohnten Perspektive gewinnt augenblicklich Aufmerksamkeit. Aber so speziell wie für den Betrachter ist der Blick auch für die Fotografin – und entsprechend sorgfältig muss die Komposition erfolgen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Petra Jaldon).

Kommentar des Fotografen:

Ich wollte die tolle Gasse mal aus einer anderen Perspektive fotografieren. Die Farben harmonieren wunderbar miteinander. Das orange Tuch ist zwar ein Blickfang, jedoch nicht störend oder dominierend in diesem Bild. Aufgenommen in San Remo/Italien im Sommer 09.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Petra Jaldon:

Die Fassade eines offensichtlich etwas in die Jahre gekommenen mediterranen Stadthauses, fotografiert von unten im spitzen Winkel mit dem Weitwinkel. Zu den stürzenden Linien der Hauswand selber gesellen sich zahllose Blickfänge, die kreuz und quer durch das Bild führen.

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