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Flugzeughimmel: Wie nah ist zu nah?

Egal, ob Nah- oder Fernaufnahme, Weitwinkel oder Zoom: Jedes Bild sollte Raum bieten, damit der Blick des Betrachters schweifen kann.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sergej Holzmann).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild ist auf einem Flugplatz entstanden, während ich auf einen Freund gewartet habe, der auf dem Weg zu seinem Fallschirmsprung war. Diese Maschine stand zum Start bereit, und ich wollte ein Bild einfangen, welches ein bisschen die Pilotperspektive darstellt… Da nur der Himmel durch ein Flugzeugfenster zu langweilig wäre, habe ich auch einen Teil der Fliegernase mit drauf genommen.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Sergej Holzmann:

Die Belichtung ist gut, die Farben sind schön, die Komposition etwas neuartig und es gibt genug Abstraktion, um die Aufmerksamkeit des Betrachters länger zu halten, als nur für einen flüchtigen Blick mit einem quittierenden Kopfnicken. Trotz alledem fehlen diesem Bild Qualitäten, die es bemerkenswert machten:

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Hochgebirgs-Foto: Glaube und Hoffnung

Bergsteiger sind angesichts der Gefahr und der natürlichen Schönheit, der sie ständig begegnen, oft religiös. Diese Aussage in einem Foto zu kombinieren, erreicht dieses symbolhafte Bild.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Tobias Schmidt).

Kommentar des Fotografen:

Neulich auf dem Berliner Höhenweg in Tirol, beim Überqueren eines Gipfels, sah ich dieses Kreuz zwischen den Felsen. Ich mag die Perspektive, das Spiel zwischen Nähe und Weite. Das Foto ist eher intuitiv entstanden, ich hatte nicht die Zeit, um x verschiedene Dinge auszuprobieren. Die Bildwirkung entstand dann eher durch die farbliche Nachbearbeitung.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Tobias Schmidt:

Dieses Bild wirkt in groß. Als ich es zuerst im kleinen Vorschau-Format sah, ahnte ich, dass hier mehr verborgen liegt als eine schlichte Berglandschaft:

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Griechisches Blau-Weiss: Formen und Farben in Harmonie

Griechische Dörfer sind ein beliebtes Motiv für Fotografien mit starker Reduktion: Flächen, Formen und wenige Farben bieten Spielraum für kompositorische Reduktion. Stürzende Linien sind darin meist ein behebbares Übel.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Fabian Rouwen).

Kommentar des Fotografen:

Auf Naxos aufgenommenes Foto. Kirche in der Stadt Chora. Mich faszinierten die Formen und das leuchtende Blau bei der Aufnahme.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Fabian Rouwen:

Die verwinkelte Ecke einer kleinen Kirche im typischen Weiss der griechischen Inselbauten – darüber ein knallblauer Himmel. Die Aufnahme ist stark nach rechts gewichtet und lässt die Linien zweier Giebeldach – Flügel der Kirche vor einer runden Kuppel von links unten nach rechts oben verlaufen. Ausser dem knalligen Hellblau des Himmels sind lediglich Weiss und Creme-Farbtöne in der Aufnahme zu finden.

Die Reihe der Korrekturen: Originalbild, entzerrte Linien, Retusche.

Ich kann gut verstehen, wieso Dich dieser Anblick als Motiv gereizt hat. Hier treffen einfache Muster und Flächen, Geraden und Kurven, Linien und Verläufe aufeinander und bieten in einfacher Verbindung ein Mass an Komplexität, dem das Auge einfach folgen muss:

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Kanu-Szene in Kanada: Eingeengte Berge

Die Komposition ist das komplexeste Problem der Landschaftsfotografie. Die Entscheidungen für Weitwinkel, Hochformat und Perspektive bilden im Idealfall eine sehr bewusste, auf die Bildaussage ausgerichtete Kombination.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christian Schmid).

Kommentar des Fotografen:

Mein Bild wurde vor 2 Monaten in Kanada am Lake Louise aufgenommen. Es war frueh am Morgen und somit waren noch nicht ganz so viele Touristen dort… Die Boot wurden gerade zu Wasser gelassen und ich hatte die Moeglichkeit noch schnell ein Bild zu machen… Habe die Canon T1i mit einem 18-55 Objektiv verwenden.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Christian Schmid:

Ein majestätisches Tal zwischen schneebedeckten Bergen, ein eisblauer Fluss oder See, durch dessen klares Wasser man im rechten Vordergrund des Bildes gesunkenes Treibholz erkennt, und im Vordergrund ein Holzsteg mit einer Reihe knallroter Kanus, die zu eimer Erkundungsfahrt einladen.

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Baustellen-Fotografie: Bürokraten-Insel

Baustellen sind wie Ruinen oder andere uns eigentlich bekannte und dennoch exotische Orte eine Fundgrube für spannende Motive.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christoph Ermisch).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen im Ihmezentrum (Sommer 2008) – Hannovers aktueller Baustelle, bei der es mal wieder nicht vorangegangen war. Ein provisorischer Pausenplatz mitten auf der Baustelle, eingerichtet von Arbeitern mit Möbeln aus den umliegenden, abgerissenen Geschäften. Ein unwirklicher, öffentlicher, verlassener Ort mit dem Bedürfnis nach einer geordneten „Bürgerlichkeit“.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Christoph Ermisch:

Ein bunter Haufen von Stühlen, zusammengewürfelt und wie zur Konferenz bereitgestellt, inmitten einer staubigen Baustelle. Ein skurriler Anblick, der die wildesten Assoziationen erlaubt. Zweifellos ein spannendes Motiv, das noch dazu durch die Buntheit der kleinen Versammlung in der betongrauen Rohbaustelle farblich reizvoll sein könnte.

Es stellt sich die Frage, ob die Aussage, die Du treffen wolltest, nicht mit verschiedenen Massnahmen besser hätte umgesetzt werden können. Dabei geht es nicht darum, jede Fotografie bis auf das letzte Korn zu planen und zu arrangieren:

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HDR-Schwarz-Weissbild: Regelbrüche und Harmonien

Regelbrüche sollten – in der Regel – nur vereinzelt als Stilmittel angewandt werden. Die bewusste Kumulation kann aber ebenfalls eine starke Wirkung erzeugen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Dierk Topp).

Kommentar des Fotografen:

Los Llanos, La Palma, Kanarische Inseln, Nikon D3, Nikor 24mm/2.8 PC-E, Belichtungsreihe mit +-1 EV aus der Hand, HDR mit Photomatix, Filter NIK Silver Efex

Peter Sennhauser meint zum Bild von Topp Dierk:

Am liebsten gucken wir Menschen uns Menschen an, und menschenleere Fotografien, noch dazu solche von einem Ort, der von Menschen gestaltet wurde und von ihnen genutzt wird, wirken häufig kalt, uneinladend und langweilig.

Dieses Bild hingegen vermittelt südliche Hitze, flimmernde Luft und Mittagsruhe und stellt uns mitten in die Szenerie. Dabei basiert es, als Schwarz-Weiss-Aufnahme, fast ausschliesslich auf Flächen und Linien.

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Cologne Pride 2009: Zu weit links

In der Strassenfotografie und auf Reportage mit Actionshots hängt (fast) alles am richtigen Standort – oder am Seriefeuer für die nachträgliche Auswahl.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Andreas Brössel).

Kommentar des Fotografen:

Parade CSD 2009 in Köln. In Erinnerung an die Protestmärsche für die Gleichberechtigung homosexueller im Juni 1969.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Andreas Brössel:

Dein nostalgisch anmutendes Schwarz-Weiss-Reportagebild zeigt einen Teilnehmer der CSD-Parade in Köln inmitten anderer Teilnehmer, durch die Schärfe gut isoliert und in Haltung und Aufmachung an die Vergangenheit erinnernd.

Die Fotografie ist eine gelungene Mischung aus Strassenbild eines Anlasses, der vergnüglich sein sein soll, und drückt dennoch die Ernsthaftigkeit des Anliegens aus, welches die Paradeteilnehmer vertreten:

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Spuren der Zeit: Schwarzweisse Einsamkeit

Es lohnt sich meistens, für ein besseres Motiv dreckige Kleider zu riskieren – oder in diesem Fall: Einen nassen Bauch.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Bolli).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild ist letzten Januar auf einer kurzen Fototour im schweizerischen Jura entstanden. Ich legte mich in die schneebedeckte Wiese vor das Objekt, um den von Wetter und Alter gezeichnete Zaunpfahl mit passendem (= unstörendem) Hintergrund zu fotografieren. Um das Alter weiter zu dramatisieren entwickelte ich das Bild schwarzweiss mit hohem Kontrast.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Michael Bolli:

Ein einsamer Zaunpfahl, verwittert und unnütz, als ob er vom eigenen Stacheldraht erdrosselt worden wäre.

Sehr schönes Motiv, das durch Einfachheit und Kontrast und die vielen Linien brilliert.

Was mir besonders gefällt:

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Fotografie als Hobby: Die vierte Dimension

Fotografie ist, nüchtern betrachtet, ein simpler Vorgang. Warum also sind wir so fasziniert vom Knöpfedrücken? Weil wir mehr lernen können als bei irgendeiner anderen Tätigkeit.

Mit Dokumentation fängt es an... (© PS)

Er wisse doch gar nicht, was er eigentlich wolle, klagte ein Freund kürzlich , dessen Leben durch die Trennung von Frau und Kindern auf den Kopf gestellt worden ist: Vorher hatte sich alles um Familie und Job gedreht. „Ich brauche etwas anderes“, sagte er.

Ich begann nachzudenken, welche Dinge denn in meinem Leben eine grosse Rolle spielen – und warum.

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24 Stunden: Weite und andere Winkel

Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder Keystone)

[hide]Pilobolus (Keystone)Russische Parade (Keystone)Verdauungstrakt (Keystone)UBS im Wasser (keystone)Bahnfabrik Indien (Keystone)Böse Katze (Keystone)Studierende and er Tanzakedimie (Keystone)[/hide]

Verzerrt, verschwommen, von unten und oben – ungewöhnliche Perspektiven.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.

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