Spiegelbild: Täuschung durch Sehfehler
Vermeintliche „Bildfehler“ ergeben bisweilen spannende Fotografien. Das kann eine Spiegelung ebenso sein wie ein falsch eingesetztes Objektiv.
Kommentar des Fotografen:
Durchs Fenster im Luidpoldpavilion in Neustadt a.d. Aisch fotografiert – im Sommer ein Jugendtreff im Winter eingemottet und verschlossen. Leider (oder zufällig) war das Fenstergitter eng und weit weg von der Scheibe und es kam die faszinierende Spiegelung zum Vorschein. Es erscheint so, als wäre man weder drinnen noch draußen. – Keine Montage
Peter Sennhauser meint zum Bild von Erich Werner:
Wir blicken in dieser Farbfotografie von aussen in einen Gartenpavillon, vielleicht aus der Jahrhundertwende. In dem Raum mit Kerzenleuchtern und Schwarz-Weissem Plattenboden stehen zwei Stapel Plastik-Gartenstühle, die hier nicht wirklich hineinpassen; am rechten Bildrand mischt sich der Blick in den raum mit einer Spiegelung der verschneiten Aussenwelt.
Fotografien, sagt unser Hirn, sind Abbilder der Realität – oder dessen, was wir gemeinhin für Realität halten. Dass die Kamera anders sieht als unser Auge, oder vielmehr eben unser Hirn, kann einerseits für Bilder verwandt werden, die wir so noch nicht gesehen haben und nie in der „Realität“ sehen werden: