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Sven Hoffmann: Das Wasser dieser Welt

Wasser ist Leben – und der Fotograf Sven Hoffmann hat sich das Wasser dieser Welt zur Daueraufgabe gemacht.

Sven Hoffmann - aus: Aqua Globalis

„Aqua Globalis“ nennt Sven Hoffmann sein Projekt, das uns das Wasser in ungekannten Farben und Formen nahe bringt. Aktuell sind die Bilder in Neunkirchen ausgestellt.

Für den Berliner Sven Hoffmann, Jahrgang 1965, ist das Zusammenspiel von Wasser, Licht und Bewegung eine unerschöpfliche Quelle seiner Betrachtung.

Seit Anfang der Neunzigerjahre bereist er im Rahmen seines viel beachteten Projekts „Aqua Globalis“ verschiedenste Länder dieser Welt, um der Farb- und Formenvielfalt dieses Elements nachzuspüren.

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Makro-Wasserfall: Unreal wirklich

Fliessendes Wasser ist Herausforderung und Spielfeld für Fotografen. Die Verschlusszeit erlaubt dabei völlig verschiedene Aufnahmen vom genau gleichen Objekt zu machen.

Kommentar des Fotografen:

Eine Nahaufnahme von einem kleinen Wasserfall. Ich wollte die Wasserbewegung einfrieren, aber auch die Spiegelung der Umgebung aufnehmen. .

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Steven Long:

Die Spiegelung mehrere Bäume in einer gekrümmten, glänzenden Oberfläche, die im Vordergrund in eine dynamische Reihe von Bläschen in einer wie Chrom glänzenden Wasseroberfläche übergeht, welche sich offensichtlich in Bewegung befindet.

Ein spannendes Bild voller Bewegung und Verwirrung, Detail und Impression. Zur Idee, Dich mit einem Detail des Wasserflusses zu befassen und die Umgebung als Spiegelung indirekt einzubeziehen, bist Du zu beglückwünschen:

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Teichspiegelung: Fünf Ebenen, eine Dimension

Fotos von Spiegelungen in Wasser- und Glasflächen können verwirren und faszinieren. Der „Was ist das“-Effekt sollte aber mit weiteren kompositorischen Elementen ergänzt werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Kurt Worni).
Kommentar des Fotografen:

Über einem Teich lehnend entdeckte ich die hellgrünen Algen, „darunter“ die sich im Wasser spiegelnden Wolken, dahinter den Grund des leicht trüben Teiches und links oben noch unscharfe Grashalme, die über dem Teich waren, also 4 Ebenen in einem Bild. Das Faszinierende am Foto ist, dass man ohne Erklärung kaum auf einen Teich käme!

Peter Sennhauser meint zum Bild von Kurt Worni:

Die Spiegelung in einem Teich, darunter der Teichgrund, schwimmende Algen und etwas Umgebung: eine Zwiebel von einem Bild. Auf den ersten Blick ist tatsächlich nicht ganz offensichtlich, worum es sich handelt.

Auf den zweiten allerdings schon, und damit ist die Faszination für das Bild auch schon verflogen, weil es eigentlich nichts mehr zu entdecken gibt. Wolken und Bäume sind in der Schärfe, aber ohne weitere inhaltliche oder kompositorische Funktion inszeniert; die andern Elemente des Bildes liegen alle in der Unschärfe und werden dadurch auf die Aufgabe der „Bildtarnung“ reduziert:

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Fingerübungen – Wasserspiele: Der Ozean läuft aus

Wasser als Motiv erlaubt eine Unmenge an fotografischen Effekten. Ein paar Spielereien mit der Verschlusszeit am Ufer des Pazifik zeigen, dass hier der Fotograf das Motiv gestaltet.

Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder PS)

Wer den Ozean vor der Haustüre hat, sollte als Fotograf dankbar sein: Die Küste bietet Unmengen an spannenden Motiven. Neben vielen anderen Dingen ist die Brandung – die bewegte Wassermasse selber, die Landschaft und Lebewesen zugleich zu sein scheint – ein Abenteuer für sich. Kaum sonstwo spielt die Belichtungszeit in der Landschaftsfotografie eine grössere Rolle, kann das Motiv selber durch die Wahl der Verschlusszeit vom Fotografen gestaltet werden. Die Unterschiede zwischen Langzeit- und Kurzbelichtung machen ganze Bilderwelten aus.

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Abendrot in HDR: Nicht alles ist ein Vordergrund

Landschaftsfotografie kann durchaus mit zivilisatorischen Objekten arbeiten. Aber sie sollten den Haupteindruck des Bildes unterstützen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© David Kaplan).

Kommentar des Fotografen:

Ein perfekter Sommerabend. Die Badegäste am Haslisee sind bereits nach Hause gegangen. Auch die Sonne verabschiedet sich. Nur wenige Sekunden bleibt das perfekte Licht, um die idyllische Stimmung an diesem kleinen See zu erhalten. Der Linien des Stegs führen direkt in die liquide, sonnengefärbte Welt des Wassers. Das Bild entstand aus 3 Belichtungen mit je 2 Blendenstufen dazwischen. Der Hohe Kontrastumfang dieser Szenerie kam nur als leichtes HDR richtig zur Geltung. Durch die Bearbeitung hat das Bild natürlich auch die EXIFs verloren.

Peter Sennhauser meint zum Bild von David Kaplan:

Ein Bilderbuch-Sonnenuntergang am Schilfteich, aufwändig mit HDR zur Farbenpracht entwickelt und mit einer Spiegelungs-Symmetrie im Goldenen Schnitt komponiert. Das ist die Hälfte einer gelungenen Landschaftsaufnahme, zur richtigen Zeit und mit den harmonisch ungleichen Verhältnissen von Himmel und Erde komponiert.

Die andere Hälfte wäre ein passender Vorder- und Mittelgrund. Und hier steht dieses Bild auf einem falschen Konzept.

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Seedrama: Schwarz-Weiss wird zu Silber

Wetter allein kann bisweilen dramatische Szenerien abgeben: Wolken und Wasser sind vor allem in Schwarz/Weiss hervorragende Stimmungsträger. Besonders bei gekonnter Nachbearbeitung.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Johannes Huss).

Kommentar des Fotografen:

Die Hoffnung auf gutes Wetter stirbt zuletzt. Dieses Bild ist abends während eines Kurzurlaubs am Bodensee entstanden und drückt recht gut meine/unsere Stimmung zu dieser Zeit aus: Vorsaison, d.h. extrem wenig los, durchwachsenes Wetter in Verbindung mit fehlenden Rückzugsmöglichkeiten (fremdes Hotelzimmer). Leica M8 mit 25mm Voigtländer Objektiv, verfeinert mit Silver Efex Pro.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Johannes Huss:

Warum auf „besseres“ Wetter hoffen? Für den Fotografen besteht schlechtes Wetter aus strahlendem Sonnenschein bei blauem Himmel.

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Herbstpier: Motivsuche

Landschaftsaufnahmen können von Leere leben. Aber sie muss umso stärker inszeniert und durch Tiefe zur Geltung gebracht werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Miro K.).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild habe ich in Belgien aufgenommen. Habe dem Himmel die Farbe entzogen für mehr Kontrast. Die Stimmung ist herbstlich, was mir besser gefällt. Als fortgeschrittener Anfänger freue ich mich auf die Kritik.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Miro K.:

Landschaftsfotografie ist eine scheinbar einfache Bildgattung: Eine tolle Landschaft als Motiv, die richtige Belichtung – fertig ist das Bild.

Häufig – wie hier – geht es aber gar nicht um die Elemente der Landschaft, sondern um die Stimmung, um Linien, Licht oder Farben. Dann muss der Fotograf die bestimmenden Elemente finden.

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Fotografie als Hobby: Die vierte Dimension

Fotografie ist, nüchtern betrachtet, ein simpler Vorgang. Warum also sind wir so fasziniert vom Knöpfedrücken? Weil wir mehr lernen können als bei irgendeiner anderen Tätigkeit.

Mit Dokumentation fängt es an... (© PS)

Er wisse doch gar nicht, was er eigentlich wolle, klagte ein Freund kürzlich , dessen Leben durch die Trennung von Frau und Kindern auf den Kopf gestellt worden ist: Vorher hatte sich alles um Familie und Job gedreht. „Ich brauche etwas anderes“, sagte er.

Ich begann nachzudenken, welche Dinge denn in meinem Leben eine grosse Rolle spielen – und warum.

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Fischen, Beten, Waschen: Früh Aufstehen wird belohnt

Früh morgens ist das Licht noch sehr kontrastschwach, was eine besondere Stimmung möglich macht.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sybille Stempel).

Kommentar des Fotografen:

In Varanasi, ca. 5 a.m., fotografiert mit Nikon Coolpix compact. Mich hat die Selbstverständlichkeit interessiert, mit der in Indien Religion ausgeübt wird – die einen beten, die anderen fischen, daneben wird auch im Morgengrauen schon gewaschen…

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Sybille Stempel:

Ein wunderschönes Foto. An diesem Bild gefällt mir vor allem die einfache, aber trotzdem sehr effektive Aufteilung der Bildelemente (der Bildaufbau) und natürlich dieses Licht, das das Wasser irgendwie konturlos, kontrastarm und dickflüssig macht. Eigentlich gibt es dem nichts hinzuzufügen. Nur eins vielleicht:

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Fingerübungen Nachtfotografie: Stadt am Fluss

Nachts in der Stadt geht am besten mit einem Stativ. Und am Fluss liefern lange Belichtungszeiten Spiegelungen wie auf Eisflächen.

Basel, Grossbasler Seite, bei Nacht © PS

Basel, Grossbasler Seite, bei Nacht © PS

Ich habe mich während meines Arbeitsaufenthalts in der Heimat wenigstens einmal so richtig mit der Kamera rausgetraut: Nachdem ich das Lichtspiel an den Fassaden des Grossbasler Rheinufers gesehen habe, wollte ich am Tag danach nach Sonnenuntergang versuchen, das Farbspiel einzufangen.

Das war einerseits nicht ganz einfach wegen der Menschenmassen am Kleinbasler Ufer, die sich die lauen Sommernächte um die Ohren schlugen.

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