Selfmade-Stabilisator: Draufhalten

leas finger

Der einfachste Kniff für schärfere Bilder bei grenzwertig langen Verschlusszeiten war bisher den Profis mit Motor-Kameras vorbehalten, die sich um Materialkosten nicht scheren mussten. Heute können sich auch Amateure mit einer schnellen Spiegelreflex den preiswertesten Bildstabilisator leisten, den es gibt – das „Seriefeuer“.

Dazu positioniert sich die Fotografin möglichst stabil, visiert das Motiv und drückt den Auslöser in extremem „Zeitlupentempo“ bei eingeschalteter Schnellserie. Dabei wird der Druck gleichmässig erhöht, bis der Auslösepunkt erreicht ist – und darüber hinaus: Je nach Kamera führt das zu einer Serie von drei bis fünf Bildern. Die hier gezeigten Resultate sind bei ISO 100 mit 1/6s, 200mm (300mm KB-äquivalent) bei Blende 5,6 entstanden und zeigen den Effekt recht deutlich:

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Die kleine Kanone für alles? Test Canon Powershot TX1 (I/IV)

Canon bringt mit der PowerShot TX1 eine Digitalkamera der besonderen Art auf den amerikanischen (und hoffentlich bald auch europäischen) Markt: Eine Mischung aus kompakter Fotokamera und HDTV-Camcorder. Mit dem Gerät in der Grösse einer normalen Kompaktkamera lassen sich Videos in Hochauflösung drehen.

Testreihe Canon TX1: Übersicht / Handling / Bildqualität / Fazit

Im Vergleich zu den Videokameras von früher sind die Camcorder von heute wahre Wunder an Kompaktheit. In den letzten 10 Jahren hat sich bezüglich Miniaturisierung allerdings nicht mehr viel getan. Irgendwo müssen die Optik und das Videoband (oder die DVD oder die Harddisk) ja unterkommen.

 

Und darum ist der Camcorder, wie auch die Spiegelreflexkamera, heute immer noch ein Gerät, das man typischerweise nicht immer dabei hat, sondern bewusst mitnehmen muss.

Mit der rasant steigenden Kapazität von Flash-Speicherkarten eröffnen sich nun aber neue Möglichkeiten, digitale Camcorder noch kleiner zu bauen. Denn welcher Videofan wünscht sich nicht, auf Reisen nicht immer den unhandlichen Camcorder mitschleppen zu müssen und trotzdem gute Bilder drehen zu können? Sanyo brachte mit der Xacti-Linie schon vor bald zwei Jahren eine Serie von Pionierprodukten auf den Markt, die Camcorderfunktionalität in kleinster Grösse anboten.

Leider schnitten diese Geräte in den Testberichten aber nicht gut ab, da die Bildqualität und das Handling stark zu wünschen übrig liessen. Die etablierten Camcorder-Hersteller hielten sich bisher in dieser neuen Produktkategorie denn auch vornehm zurück.

Canon ändert das nun und scheint gewillt, aus Sanyos Fehlern zu lernen. Die neue PowerShot TX1 ist eine hybride Video- und Standbildkamera mit einigen interessanten Innovationen. Das Gerät ist vor einigen Wochen auf den amerikanischen Markt gekommen und dürfte wohl auch bald in Europa erhältlich sein.

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…und was tun mit all den Bildern

Für Profifotografen stellte sich irgendwann die Frage, was sie mit ihren ganzen digitalen Bildern anstellen sollen. Ich schiesse beispielsweise schnell mal 3000 Fotos an einem einzigen Produktionstag.

Die alte Schuhkarton- und Hängeregisterlösung greift hierbei nicht mehr, kann aber durchaus auf die Digitaldaten übertragen werden – man muss nur wissen, wie und mit welchen Mitteln es sich anstellen läßt. Und erfahrungsgemäss fällt es leichter, je eher man damit anfängt.

Ein wirklich gutes Buch dazu habe ich im dpunkt.-Verlag gefunden: „Professionelle Bildverwaltung für Fotografen“ von Peter Krogh, der selber Berufsfotograf ist und daher sehr konkrekte, themenbezogen Tipps gibt, aber auch leicht verständliche und vor allem nachvollziehbare Anleitungen liefert, wie man das digitale Archiv auf aktuellem Stand halten oder es dorthin bringen kann.

Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich darin blättere und dennoch stets Neues entdecke, das ich in meinen Workflow einbauen kann.

Der Topzusatz ist die Webseite des Autors , auf die man immer wieder schauen sollte, wenn es Probleme gibt, oder wenn man Neuigkeiten sucht.

„Fotoespresso“ zu Lightroom

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Der neue “ Fotoespresso “ behandelt ausführlich das Update von Adobes Workflow-Software Lightroom auf die Version 1.1.

Die englische Ausgabe des „Fotoespresso“ ist soeben erschienen, die deutsche Version wird demnächst folgen.

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Leica D-Lux 3 im Test: Scharfer Pfeffer, grobes Korn

Taugt die Leica D-Lux 3 als Zweitkamera für anspruchsvolle Fotografen? Uns hat sie im Bild-Test gleichermassen begeistert und enttäuscht. 16:9 Format und 28mm-Weitwinkel sind ein Gewinn für die von Superzooms geplagten Kompakten. Das Bildrauschen hingegen ist eine herbe Enttäuschung.

Test Leica D-Lux 3: Handling / Bildleistung / Fazit

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Unbearbeitetes RAW-Bild der Leica D-Lux 3 im 4:3-Format. Alle Fotos sind als JPG ohne Nachbearbeitung gespeichert und können per Mausklick in voller Auflösung geöffnet werden Vorsicht: Grosse Dateien!

Man sollte von einer zigarettenboxgrossen Kamera nicht zu viel erwarten, auch nicht, wenn Leica draufsteht. Denn an den physikalischen Gesetzen kann auch der renommierteste Linsenschleifer nichts ändern.

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JPG-komprimiertes Bild mit Standard-Korrekturwerten des Kamera-Prozessors.

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1:1 Vergrösserung: Die Rauschunterdrückung fordert ihren Tribut.

Aber er kann das Optimum aus den Gegebenheiten herausholen. Von denen gilt es bei Kompakt-Digitalkameras vor allem eine zu meistern: Die Lichtschwäche, die mit dem winzigen Sensor einhergeht. Je nach Priorität des Kameraherstellers wird sie verschlimmert oder in gewissen erträglichen Grenzen gehalten.

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Von 28 bis 504mm in 8 Megapixeln

Panasonic stellt mit der Lumix DMC-FZ18 ein kompaktes Multitalent mit „Protzwerten“ in fast allen Kategorien vor. Die Bedienungsfeatures lassen Hoffnungen auf hohen Anspruch schwinden – das Modell bringt Point-And-Shoot in Reinkultur.

8 Megapixel Auflösung, ein Zoom von 28mm Weitwinkel bis 504mm Tele bei einer Anfangslichtstärke von 2,8 – 4,2, Bildstabilisator und Aufnahmeoption im RAW-Format lassen aufhorchen.

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Das Leica-Objektiv mit 11 Elementen in acht Gruppen und der Modus-Wählschalter mit der Betonung auf Zeit-, Blenden- und P-Automatik lassen zusätzlich auf eine Ausrichtung auf Prosumer und ambitionierte Amateure schliessen. Die Freie Wahl von einem der elf Autofokus-Punkte bei der Spotmessung deutet in die gleiche Richtung.

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Leica D-Lux 3 im Test: Um eine Armlänge

Test Leica D-Lux 3 (I/III): Leicas Point-and-Shoot-Flaggschiff gefällt mit einigen raffinierten Extras. Was ihr fehlt, ist das Markenzeichen des Vorbilds: ein Sucher.

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Test Leica D-Lux 3: Handling / Bildleistung / Fazit

Das Understatement der Leica-Kameras ist legendär. Vor allem ihre weltberühmte M-Reihe, die Sucherkamera der Wahl vieler Fotoreporter und Dokumentarfotografen, hat sich nie wirklich vom Bauhaus-Stil entfernt: Es ist eine Blechschachtel mit einem aufgepropften Objektiv auf der einen und einem Sucherfenster auf der andern Seite. Oben auf dem Gehäuse sitzen ein paar Knöpfe. Und das wars dann auch schon.

Hier auf fokussiert.com wollen wir zwar vornehmlich die anspruchsvolle Amateurfotografie behandeln, und nur die wenige ernsthafte Fotografen würden sich mit einer kompakten Digitalen zufrieden geben. Allerdings sind die Sony Alpha, die Canon Digital Rebel oder auch eine Nikon D80 doch vielfach zu schwer und zu klobig, um sie auf den kleinen Wochenendausflug mit der Familie mit zu nehmen, und so manche preisgekrönte Fotografie der vergangenen zehn Jahre ist mit einer durchschnittlichen digitalen Kompaktkamera von drei und weniger Megapixeln aufgenommen worden. Fotografie besteht noch immer mehr aus dem Sehen als dem Ablichten.

Mir jedenfalls fehlt seit dem „Tod“ meiner winzigen Minolta Dimage X eine brauchbare Knipsbox für die magischen Momente, die unverhofft im Alltag auftreten. Sie sollte vom Format einer Hosentasche sein. Und nach den Schwierigkeiten mit dem vertikal verbauten integrierten Zoom-Tele der Minolta habe ich mich nach einer kompakten mit einer lichtstarken Optik umgesehen. Hinzu kommt der Image-Faktor: Was, wenn nicht eine Leica, würde den Knipser als inkognito-Spiegelreflex-Nutzer outen?

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Willkommen bei fokussiert.com

daguerre-smallSeit Louis Jacques Mandé Daguerre 1837 die Grundlage zur modernen Lichtmalerei (auf gut Deutsch Fotografie) legte, hat sich viel getan.

Aber die wichtigste Entwicklung hat erst in den letzten Jahren stattgefunden. Die Digitalisierung hat die Fotografie dermassen preiswert gemacht, dass auch wir Laien uns professionelle Ausrüstungen und vor allem tagelanges Üben und Lernen leisten können.

Ich bin sicher nicht der einzige, der bald erkennen musste, dass eine gute Kamera noch keinen guten Fotografen macht, und dass das Sehen wichtiger ist als das Drücken des Auslösers.

Jeder Fotograf, den ich bisher befragt oder dessen Tipps ich gelesen habe, hat andere Rezepte für den Erfolg und den Weg zum aussergewöhnlichen Bild. Aber eines ist allen gemeinsam: Die Faszination für eben dieses eine Bild und die Erkenntnis, dass darin die Persönlichkeit des Fotografen (oder der Fotografin) zum Ausdruck kommen muss – oder aber es hat keine Tiefe. Und all diese Fotografen haben bisher rollenweise Film belichtet auf der Suche nach diesem einen Bild. Wir andern konnten uns das ganz einfach nicht leisten. Dank der Digitaltechnik können wir es jetzt. Und wir hatten bisher auch nicht die Möglichkeit, uns über Fragen der Technik, der Perspektive und des Gechmacks mit einer breiten Basis Gleichgesinnter auszutauschen. Auch das ist heute möglich.

Deswegen ist Fotografie ein Thema für Blogwerk. Denn ein Blog ist das ideale Format für eine Mischung aus Information und Diskussion. fokussiert.com will die Kombination von Informationsquelle, Ratgeber und Seminar sein, an der sich alle beteiligen, die Freude an der Fotografie gefunden haben und mehr lernen oder ihren eigenen Stil entwickeln und zugleich auf die Erfahrungen der andern bauen wollen.

Wir werden Produkte testen und über Neuheiten berichten, wir werden Hinweise auf Events, Kritiken von Ausstellungen und Literatur veröffentlichen, wir werden Diskussionen vom Zaun brechen und zusammen mit Profis die kleinen und grossen Tricks zu erörtern versuchen; wir wollen Eure Fotos hier genauso sehen wie die von Spitzenfotografen, wir wollen die Profis kritisieren und uns von ihnen kritisieren lassen.

Wer sich beteiligen will, ist herzlich willkommen.