Die schönsten Kinderbilder entstehen, wenn sich die Porträtierten nicht beobachtet fühlen und in ihrer Welt versunken sind. Um die Chancen auf das perfekte Bild dieser kurzen Momente zu steigern, bieten sich schnelle Bildserien an.
Kommentar des Fotografen:
Wie wir vor ein paar Tagen im Freibad waren, hat unser Sohn das mit dem „Baden gehen“ zu wörtlich genommen – sprich auch seine normale Straßenkleidung war am Abend völlig durchnässt. Und so musste er eben im Bademantel den Heimweg antreten… Was mir persönlich an diesem Bild besonders gefällt, ist der Blick meines Sohnes. Durch diesen Blick wird offenbar, dass er mit dem Betreten der U-Bahn in eine ganz eigene Welt eingetaucht ist. Eine Welt, die faszinierend, vielleicht aber auch verstörend oder gar einschüchternd auf ihn wirkt. Dieser Interpretationsspielraum macht das Bild – für mich – interessant.
Peter Sennhauser meint zum Bild von Johannes Siglär:
Ein Kinder-Situationsporträt mit grenzwertiger Stimmung, wie Du richtig bemerkst – die Vermischung seiner inneren mit der äusserlichen Welt spiegelt sich buchstäblich in den Augen des Kleinen – oder seinem Auge (ich komme darauf zurück). Ein schön gelungenes, in weichen, der U-Bahn angemessen dunklen Tonwerten grade richtig abgestuftes Bild.
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