Mischfoto: Erinnerung und Ästhetik

Souvenirfotos müssen nicht langweilig sein – und sie können auch Menschen etwas bieten, welche die Fotografin nicht kennen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Anette Göttlicher).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild wurde mit einer Nikon D90 und einem 50er-Festbrennweiten-Objektiv in Valley, Oberbayern aufgenommen – die schön verzierte, hölzerne Tür der Kapelle gefiel mir gut und da meine Tochter zufällig ein gelbes T-Shirt trug, bat ich sie, sich mal auf die Schwelle zu setzen. Wie es das Glück wollte, guckte sie nicht in die Kamera, sondern nach oben zur Tür, wie ich es mir gewünscht hatte. Es sollte kein „Kind-vor-Sehenswürdigkeit“-Bild werden, sondern einfach die schöne Tür zeigen und etwas interessanter werden durch das kleine Kind vor der großen Tür, die passende Shirtfarbe und die Platzierung des Kindes nicht mittig vor der Tür, sondern seitlich, um die Frontalität wieder etwas zu brechen. EXIF-Daten: Verschlusszeit 0.017 sec (1/60) Blende f/13.0, Brennweite 50 mm. In Photoshop wurde der Ausschnitt gewählt und ich habe die T-Shirt-Farbe noch ein wenig an die Farbe des Türrahmens angepasst.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Anette Göttlicher:

Ein kleines Kind sitzt auf dieser hochkant-Farbfotografie unten links im Bild vor einer alten Holztüre. Es blickt über die Schulter nach rechts oben und scheint die Türe zu bewundern. Diese füllt das Format der Fotografie mit einem gelben Rahmen an der Wand, welcher mit der Farbe des T-Shirts des Mädchens korrespondiert.

Nichts (naja, sagen wir: wenig) ist schlimmer, als die langweiligen Erinnerungsfotos von Bekannten und Freunden anschauen zu müssen, die fotografisch banal oder schlecht und inhaltlich ganz einfach langweilig sind:

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Fotografien aus 24 Stunden: Dramatik im Bild

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Terror, Unruhen, Kunst und Regen

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach fotografischen Kriterien.

Seespiegelung: Ein Loch unterm Himmel

Spiegelungen in Gewässern sind beliebte Motive, sie sollten aber einen interessanten Effekt bieten.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Roland Schweers).

Kommentar des Fotografen:

Diese Aufnahme wurde im „Großen Torfmoor“ gemacht. Umwandlung in SW.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Roland Schweers:

Ein Weiher erstreckt sich in diesem Bild fast vom unmittelbaren Vordergrund bis ins oberste Drittel der Schwarz-Weiss-Aufnahme. Gerahmt wird er am unteren und an den seitlichen Bildrändern von allerlei Gräsern und Krautzeug; hinter dem gegenüberliegenden Ufer ist in der Ferne ein Hügelzug zu erkennen und darüber prangt ein dramatischer, von lockeren Wolken durchzogener Himmel.

Spiegelungsbilder – oder jedenfalls Aufnahmen mit einer Himmel- und einer Wasserfläche – ziehen ülicherweise unsere Blicke an. Ich nehme an das liegt daran, dass der Anblick für die wenigsten von uns alltäglich ist und sich nicht aus dem Wohnzimmerfenster ergibt:

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Fotografien aus 24 Stunden: Mut zu neuen Ansichten

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Sonnenblume am Strand, ein Arbeiter, der Papst und die Börse

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach fotografischen Kriterien.

Abstrakte Birke: Der Anfang von etwas Neuem?

Abstraktion kann in der Kamera entstehen. Dank Digitaltechnik lassen sich spannende Experimente durchführen – und die Resultate können kreativ genutzt und angepasst werden.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© René Quint).

Kommentar des Fotografen:

Natur abstrakt – eine Birke mal anders. Schon oft habe ich fasziniert abstrakte Fotos angeschaut, deren Abstraktion durch das Zoomen während der Belichtungszeit entstanden ist. Die Idee ist nicht neu und ich wollte sie auch mal ausprobieren. Eine freistehende Birke schien mir dafür wie geschaffen, zumal das durch die Äste fallenden Licht sicher eine besondere Wirkung haben würde. Im Nachhinein war ich über das Licht erstaunt, welches nicht wie erwartet durch die Äste kam, sondern gebündelt durch den Zoom und den gleichzeitigen Dreh der Kamera während der Belichtung als Spiegelung der gegenüber liegenden Sonne direkt im Stamm der Birke entstand, auf deren weiße Rinde ich fokussiert hatte.

Peter Sennhauser meint zum Bild von René Quint:

Ein Lichtwirbel spannt sich um etwas, was wie ein Baum anmutet in diesem Farbbild. Zugleich sind die Farben entsättigt, und im Bildzentrum sind Teile von einem Baumstamm und Ästen erkennbar, die seltsam klar und gestochen scharf scheinen, aber von den Lichtstrahlen ausgefranst werden.

Ich merke grade, wie schwierig es ist, ein abstraktes Bild zu beschreiben:

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Fotografien aus 24 Stunden: Dunkle Wolken

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Dunkle Wolken, religiöse Szenen

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach fotografischen Kriterien.

Blumenwiese: Spannung zur Farbe

Bunte Blumenwiesen sind ein schöner Anblick, aber nicht automatisch ein gutes Foto. Die richtige Inszenierung macht’s.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© stefan christmann).

Kommentar des Fotografen:

eine wunderschöne wildblumenwiese. hier habe ich versucht, durch schärfe-unschärfe auf das eigentliche objekt zu leiten.

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Stefan Christmann:

Eine bunte Wildblumenwiese wurde in diesem Farbbild mit einem Tele ungefähr auf Höhe der Blüten horizontal fotografiert. knallige Farben verlaufen vom unschärfen Vorder- bis in den Hintergrund, daszwischen liegt der Fokusbereich mit einigen zentral platzierten Blumen.

Blumenwiesen, unendliche Flächen bunter Farbkleckse, wunderschöne Einzelblüten oder einfach unfassbar tiefe Farben – die wenigsten Fotografen können einen Bogen um sie herum machen. Und die wenigsten finden ein Weg, die Pracht so zu fotografieren, dass auch ein spannendes Bild entsteht.

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Fotografien aus 24 Stunden: Stadt, Fluss, Kathedrale

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Stadt, Fluss, Kathedrale am Abend, Silhouetten

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach fotografischen Kriterien.

Locationshooting: Geschichte im Kopf

An grossartigen Lokalitäten braucht der Fotograf häufig gar keine aufwändig inszenierte Pose des Modells. Ein einfaches Situationsbild ist oft wirksamer.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Simon Schmitz).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand, als ich mit einer Freundin ein paar Photos in einer alten Ziegelfabrik gemacht habe. Ich habe noch einen Stuhl mit zurück genommen und konnte dann die zufällig entstandene Distanz für dieses Bild nutzen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Simon Schmitz:

Eine junge Frau in leuchtend orangem Trägershirt, schwarzem Jupe und hohen Absätzen spatziert in dieser Farbaufnahme durch eine schmale, offenbar verfallende Fabrikhalle. Die Frau geht von der Kamera weg und richtet mit beiden Händen ihr Haar.

Auch wenn Dein Modell hier einen klaren Blickfang setzt – das eigentliche Motiv der Fotografie ist die Fabrikhalle – und es ist ein grossartiges dazu:

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Gregory Crewdson: Amerikanischer Alptraum

Leere Straßen, verfallene Häuser, sprachlose Menschen in namenlosen Vorstädten: Gregory Crewdson inszeniert einen amerikanischen Alptraum.

[textad]Gregory Crewdson: Untitled, Esther Terrace, Beneath the Roses Series, 2006
„In a Lonely Place“ heißt die aktuelle Ausstellung in Berlin. Mysteriös, kalt und beklemmend erscheinen uns diese einsamen Orte in Crewdsons Bildern. Weiterlesen