Leserfoto – Frau mit zwei verschiedenen Ohrringen: Spontanporträt
Dein Porträt dieser jungen Frau zeigt, worauf man in einer Großstadt stoßen kann, wenn man sich nur die Mühe macht, stehen zu bleiben. Und Leute zu fragen, ob man sie fotografieren darf, anstatt aus der Ferne verschämt ein Bild zu machen. Daß es in Paris entstanden ist, ist nicht ersichtlich – muß es aber meines Erachtens auch nicht, denn so, wie sie fotografiert wurde, wirkt sie gewissermaßen als Vertreterin einer Generation von hippen, jungen Großstadtbewohnern. Sie könnte auch in New York oder London leben.
Ich war in er Pariser Innenstadt auf Motivjagd und habe dabei diese Frau entdeckt. Sie ist mir sofort aufgefallen und ich habe sie prompt gefragt, ob ich sie fotografieren darf. Sie hat gelächelt und mich gewarnt, dass sie auf dem Foto nicht lachen wird. Das habe ich selbstverständlich akzeptiert und sie noch kurz gebeten sich vor einen passenden Hintergrund zu stellen. Die Kameraeinstellungen habe ich vom letzten Foto übernommen, da ich nicht wirklich Zeit hatte diese neu anzupassen. Ich habe einfach nur auf den Auslöser gedrückt und mich bei ihr bedankt. Die Farben des Orginalbildes waren etwas stumpf -das habe ich versucht mittels Photoshop zu korrigieren. Außerdem habe ich mich das erste Mal an Dodge and Burn versucht…
Meine Kamera ist eine Canon Eos 600d, das Foto habe ich mit dem 18-55mm Kit-Objektiv gemacht.
Ich würde mich sehr über eine Kritik freuen.
Mir gefällt Deine spontane Aufnahme dieser jungen Frau ausgesprochen gut. Sie schaut offen in die Kamera, und ich bin froh, daß sie nicht lächeln wollte, denn es hätte den Charakter der Person und des Fotos kaputtgemacht. Mit ihrem bunten Oberteil, dem wilden Makeup und den unterschiedlichen Ohrringen repräsentiert sie für mich das, was Amerikaner unter dem Sammelbegriff „tribal“ (zu deutsch etwa „Stamm-“ oder „stammeszugehörig“) für alles benutzen, was hip, wild, ursprünglich und daher schick ist.