Safari-Tierfotografie in Afrika: Bildkomposition unter Hochspannung
Fotografien als Trophäen von Grosswild-Safaris sind beliebt. Welche Kamera-Ausrüstung man mitnehmen soll, wie man zu Motiven kommt und was in Afrika abgesehen von den wilden Tieren anders ist als in Berlin, das erklärt eine kostenlose PDF-Broschüre des Tierfotografen Werner Schmäing.
Fotografieren wir nur aus dem Auto heraus? Oder muss ich als Tierfotograf auf Safari Tarnkleidung tragen? Welche Filter braucht man für das Licht in Afrika? Wie kommt man zu den besten Motiven? Fragen, die der Tierfotograf Werner Schmäing in einer rund 50seitigen und schön bebilderten e-Broschüre beantwortet.
Wer nächstens nach Afrika auf Fotosafari geht, sollte sich dieses kleine Werk zuerst ansehen ([amazon 3664684567]Schmäing hat grossformatige Tierkalender im Angebot[/amazon]) oder einen [amazonna 3831710899]Leitfaden für die Safari-Fotografie[/amazonna] oder aber ein Buch über Tierfotografie wie das hochgelobte Werk von [amazonna 3898646327]Uwe Skrzypczak «Wildlife Fotografie in der Serengeti»,[/amazonna] das es leider nur noch [amazonna B01186ATU0]als Taschenbuch in Englisch[/amazonna] gibt, anschaffen.
Als erster Schritt für Reisende, welche nicht ausschliesslich fotografieren, sich aber doch recht gut vorbereiten wollen, ist das E-Book von Schmäing ein Einstieg:
Es behandelt nicht nur kurz und bündig die ideale Ausrüstung und gibt durchaus sinnvolle Tipps für Anschaffungen (vielleicht zum Beispiel [amazonna B000CD8BIS]einen Telekonverter[/amazonna] für das gute 2.8-200er Objektiv anschaffen statt gleich [amazonna B0013DAPNU]Tausende Euro für das x00mm 2.8[/amazonna] Ausgeben, etwa) und räumt auf mit Klischees wie der Tarnkleidung, die man anhaben würde. Andererseits erzählt er ein paar Geschichten über eigene Erlebnisse, die sich sehr gut lesen.
[premiumkritik]
Schmäing beschreibt, wie die typische Safari mit Touristen ungefähr abläuft und gibt Tipps, wie man mit einem guten Guide am frühen Morgen auch zu weniger typischen Fotos kommt. Er sagt ausserdem, was wirklich anders ist in Afrika:
Die Sonne geht sehr schnell auf und fällt fast wie ein Stein vom Himmel. Der Zeitrahmen für entsprechende Fotos, wie im vorherigen Kapitel beschrieben, fällt also sehr eng aus. Das bedeutet meist ein sehr hartes Licht, welches den gesamten Tag über vorherrscht. […] Da in Kenia überwiegend gute Lichtverhältnisse vorherrschen, sind lichtstarke Objektive nicht zwingend notwendig. Der Vorteil kommt jedoch bei schlechtem Wetter oder eben in den kurzen Zeiten der Morgen- und Abenddämmerung zum Tragen.
Schmäing sagt auch, dass hier Tiere in freier Wildbahn fotografiert werden, und das heisst, dass es manchmal nicht klappt oder dass man Zeuge von Dingen wird, die nicht ganz so einfach zu verdauen sind: Beispielsweise die Geschichte zweier männlicher Löwen, die ein fremdes Rudel bedrängen und schliesslich die dortigen Jungtiere umbringen.
Sie sind in der Natur, in der Wildnis, und diese müssen Sie akzeptieren. Das heißt natürlich, dass Sie sich ruhig verhalten müssen, keine überhasteten Bewegungen machen dürfen, sondern einfach nur beobachten und fotografieren. So schwer es fallen mag: Der Erfolg, gute Fotos zu machen, hängt auch von der eigenen Disziplin ab. So kann es passieren, dass sich Tiere gegen Sie wenden, sogar aggressiv werden können und in Angriffsstellung gehen.
Es ist davon auszugehen, dass man auf diese Umstände vor Ort und von Guides immer wieder aufmerksam gemacht wird – aber es schadet nichts, das auch mal im Vornherein zu hören und es sich bewusst zu machen. Seit ich in Kalifornien Zeuge war, wie Dutzende von Touristen in einem Nationalpark eine Bärenmutter mit zwei Jungen am Strassenrand auf der Jagd nach Handy-Fotos (!) regelrecht eingekesselt haben, traue ich Menschen jede Dummheit zu. Schmäing spricht deshalb Punkte an, die wahrscheinlich nicht viele Menschen überhaupt erleben werden, über die man sich aber bewusst sein sollte.
Ein einfacher Effekt ist es, ein Foto in schwarz-weiß zu erstellen. Mit wenigen Mausklicks kommen Sie so zu einem Ergebnis, welches oftmals eine bessere Wirkung als das Original in Farbe hat.
sind mir zu vereinfachend. Das sollte auch nicht in einem e-Book stehen, von dem klar ist, dass es nur einen ersten Überblick geben kann. Sinnvoller und auf Erfahrung basierend sind Hinweise wie der, dass RAW-Aufnahmen die Korrektur von groben Fehlern später möglich machen oder der, dass das Fotografieren im manuellen Modus für Laien nicht ratsam ist, weil sich die Situation derart schnell ändern kann, dass ein Automatik-Modus wie der Zeitautomat (Fotografin wählt Blende, Kamera die Zeit) sinnvoll ist. Angesichts der Tierwelt und der Aufmerksamkeit erheischenden Umgebung, sagt Schmäing, ist man sehr schnell nur noch unter Hochspannung am Komponieren von Bildern im Sucher.
Das Safari-Fotografie-e-Book ist hier kostenlos erhältlich.
[buchprojekt]
Lieber Herr Sennhauser schön das Sie auf das ältere Buch meines Mannes hinweisen … aber ganz aktuell gibt es sein neues Buch „Abenteuer Safari-Fotografie“ https://www.serengeti-wildlife.com/abenteuer-safari-fotografie mit über 800 beispielhaften Fotos, Illustrationen und Piktogrammen vermittelt er seine fotografische Vorgehensweise auch in den unmöglichsten Aufnahmesituationen und unter schwierigsten Lichtverhältnissen. Angereichert durch seine Safarierlebnisse und -erfahrungen, Wissenswertes über das Verhalten des afrikanischen Großwilds und Hinweise auf mögliche Gefahren, die davon ausgehen, gibt dieses Buch darüber hinaus auf über 50 ergänzenden Seiten nicht nur ambitionierten Naturfotografen, sondern auch Afrikareisenden wertvolle Hinweise für ihre Reiseplanung.
Vielleicht wäre das Buch ja etwas für Ihre Leser.
Liebe Grüsse sendet D. Skrzypczak
Ich möche jetzt nicht zu sehr klugscheissen, aber Maribus gehören zu den Störchen und sind keine Reiher.
Sorry MarAbus meinte ich natürlich.
Vielen Dank. In meinem Kopf war die Auswahl zwischen „Reiher“ und „Geier“, und ich dachte mir: Wenn’s falsch ist, wirste schon korrigiert. Et Voilà! ;-)