Adobe Photoshop CS4 im Test: Die Top 5 Neuerungen

Von Samuel Raymann

Als Interface Designer arbeite ich seit Jahren täglich mit Photoshop und weiteren Adobe-Programmen. Mit Spannung habe ich elfte Version des Bildbearbeitungsgiganten erwartet und getestet. In diesem Beitrag beschreibe ich meine Top 5 Neuerungen:

Platz 5: Tabs

Eine kleine aber feine Neuerung ist der Zugriff auf mehrere geöffnete Dokumente. Wie bei einem Browser erscheinen diese als Tabs am oberen Bildrand und vereinfachen den Wechsel zwischen den geöffneten Bildern. Wird eine neue Datei geöffnet, erscheint sie als aktiver Tab neben den bereits geöffneten. Wem diese Darstellung nicht gefällt, kann unter Voreinstellungen > Benutzeroberfläche die Checkbox „Dokumente als Registerkarte öffnen“ deaktivieren. Per drag & drop lassen sich Ebenen und Ordner von einem Tab in den andern kopieren.

Tabs in CS4: wie im Browser zwischen Bildern wechseln.

Das gesamte Erscheinungsbild von Photoshop wurde optimiert und wirkt mit seinen eckigen Reitern etwas leichter. Generell kann das Programm über die Voreinstellungen noch mehr an die persönlichen Vorlieben angepasst werden.

Platz 4: Skalieren mit «Inhalte bewahren»

Bilder ohne Verzerrung einseitig stauchen. Beim Skalieren lassen sich mit der Funktion «Skalieren (Inhalt bewahren)» Bilder erstaunlich gut in einer Dimension vergrössern oder verkleinern. Wählt man „Bearbeiten“ > „Skalieren (Inhalte bewahren)“, lassen sich Fotos um ca. 40% stauchen oder dehnen, ohne dass Motive dabei unnatürlich verzerrt werden.

Photoshop CS4 erkennt dabei das Motiv und „bewahrt“ es gegen den Stauchungs- oder Dehungsvorgang, während der Rest des Bildes angepasst wird. Wichtig dabei ist, dass sich der Vordergrund deutlich vom Hintergrund abhebt. Ansonsten erkennt Photoshop die Umrisse nur mangelhaft, was sich negativ auf das Resultat auswirkt.

Zudem leiden etwa weit abstehende Arme mehr unter der Bearbeitung als eng am Körper anliegende.

Platz 3: Stempelvorschau

Stempelvorschau in CS4Eine weitere feine Sache ist die Stempelvorschau. Ist die zu kopierende Stelle gewählt, zeigt sie in einer Vorschau, wie die jeweilige Stelle bearbeitet aussehen würde. Weil das aufwändige Ausprobieren und wieder rückgängig machen entfällt, lassen sich Korrekturen wesentlich einfacher bzw. schneller bewerkstelligen. Die Funktion ist jedoch etwas gewöhnungsbedürftig weil die Vorschau nach dem Stempeln weiterhin angezeigt wird und somit die Ansicht der soeben bearbeiteten Stelle verdeckt.

Platz 2+1: Korrekturen- und Masken-Palette

Neu sind die Einstellungsebenen (Korrektur-Paletten) in einer eigenen Palette untergebracht und müssen nicht mehr mühsam über Ebene > Neue Einstellungsbene aufgerufen werden. Beim Anklicken eines Symbols erscheinen in der Palette die entsprechenden Regler. Korrekturen können somit umgehend vorgenommen werden; das bisherige (nervige) Pop-Up erscheint nicht mehr. Da die Korrekuren auf einer separaten Einstellungsebene gemacht werden, lassen sie sich jederzeit ändern oder rückgängig machen.

Da ich die Korrekturen immer auf einer Einstellungsebene und nie direkt auf der Bildebene vornehme, stört mich nicht, dass Photoshop zwingend eine neue Ebene erstellt (auch wenn keine Änderungen vorgenommen wurden.

In einer weiteren Palette lassen sich Masken nachträglich anpassen. Somit können z.B. Kanten nicht-destruktiv aufgeweicht werden und lassen sich jederzeit weiterbearbeiten.
Ebenso verhält es sich mit der Dichte der Einstellungsebenen. Auch sie lässt sich beliebig nachkorrigieren.

Fazit

Bei der elften Version von Photoshop konzentriert sich Adobe hauptsächlich auf die Optimierung der bestehenden Funktionen und die Verbesserung der Benutzerführung. Dies ist mit der aufgeräumten Oberfläche und der verbesserten Bedienung bestimmt gelungen. Einige Funktionen von CS4 vermisse ich jetzt schon bei meiner CS3-Version, mit der ich auf dem PC (im Büro) arbeite. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob die Neuerungen den Preis von €296 bzw. CHF 429.00 (Upgrade) Wert sind.

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