Daniel Schwartz: Schnee in Samarkand

Ansichten aus Zentralasien, dem Hinterland zahlreicher Kriege, zeigt uns Daniel Schwartz: Schnee in Samarkand.

Daniel Schwartz: Flüchtlinge aus dem Hungergebiet. Herat, Afghanistan 2001. © 2001 Daniel Schwartz / ProLitteris / VG Bild-Kunst, Bonn 2011

Die Bilder des Schweizer Fotografen Danil Schwartz konfrontieren mit einer brisanten Wirklichkeit, manchmal betörend und bestürzend zugleich.

Daniel Schwartz: Bam. Iran 1995. © 1995 Daniel Schwartz / ProLitteris / VG Bild-Kunst, Bonn 2011

Daniel Schwartz führt uns nach Afghanistan und Zentralasien und zeigt Geschichte, Geografie und Gegenwart einer Region, die vom Kaspischen Meer bis über die Wüsten Westchinas hinausreicht und von Kasachstan im Norden bis Pakistan und Iran im Süden. Diese Region ist als Herd andauernder Kriege und schwelender Konflikte ständig präsent.

Die aktuell im Berliner Martin Gropius-Bau ausgestellte Bilderreihe entstand zwischen 1995 und 2007 in den fünf zentralasiatischen Republiken sowie in Afghanistan und den angrenzenden Regionen. Seit 14 Jahren bereist Schwartz diese Gebiete. Die Fotografien bilden eine humanistische Sichtweise innerhalb der Tradition der Dokumentarfotografie ab, teilen die Aussteller mit.

Daniel Schwartz: Multinationale Widerstandskämpfer. Vanch, Tadschikistan 1996. © 1996 Daniel Schwartz / ProLitteris / VG Bild-Kunst, Bonn 2011

In der Schnittmenge zwischen Dokumentar- und Kunstfotografie kennzeichnet sie ein feines Gespür für die Zusammenhänge zwischen den Menschen und den politischen Umständen – sowie für besondere visuelle Momente. Das Ergebnis sind Bilder mit Gültigkeit über den bestimmten Moment hinaus.

Zeit und Erinnerung, Gegenwart und Vergangenheit – das sind Motive im der Arbeit von Daniel Schwartz. Sie thematisieren den Dialog von Geografie und Geschichte, von nachwirkender Vergangenheit und herrschenden Entwicklungen.

Die Fotografien sind Momentaufnahmen und gleichzeitig Geschichtsbilder. Sie führen an entlegene und vermeintlich bekannte Orte und beleuchten Missverständnisse in der Begegnung der Kulturen.

Daniel Schwartz: Auf dem Weg in Baburs Garten. Usbekistan 2002. © 2002 Daniel Schwartz / ProLitteris / VG Bild-Kunst, Bonn 2011

Daniel Schwartz, 1955 in Olten in der Schweiz geboren, besuchte die Fachklasse für Fotografie an der Schule für Gestaltung in Zürich. Von 1990 bis 2005 war er Mitarbeiter der Kulturzeitschrift „Du“.

1987/88 dokumentierte er die Architektur der Großen Mauer in China und die sich verändernde Landschaft. In den Neunzigerjahren arbeitete er in den Konfliktgebieten Süd- und Südostasiens, danach in Zentralasien und Afghanistan.

Auf Daniel Schwartz‘ Website finden wir leider nicht viel, die Seite ist „under construction“.

Daniel Schwartz: Das Lamm. Sary Tash, Kirgistan 2004. © 2004 Daniel Schwartz / ProLitteris / VG Bild-Kunst, Bonn 2011

Dafür ist sein Reisebericht [amazon 3821858311]Schnee in Samarkand[/amazon] auf fast tausend Seiten als Textbuch erschienen, im Frankfurter Eichborn-Verlag, 2008, mit dem Untertitel: Ein Reisebericht aus 3000 Jahren.

Schwartz‘ Bilder sind im Bildband [amazon 0500542902]Travelling Through the Eye of History[/amazon], Thames & Hudson 2009, zu sehen, verbunden mit englischen Texten. Ja, Daniel Schwartz fotografiert nicht nur, er schreibt zu seinen Themen auch die Texte.

Daniel Schwartz: Schnee in Samarkand – Ansichten aus dem Hinterland der Kriege
Bis 12. September
Martin-Gropius-Bau Berlin, Niederkirchnerstraße 7, Ecke Stresemannstraße 110, D-10963 Berlin
+49 30 254 86-0, post@gropiusbau.de
Geöffnet Mittwoch bis Montag 10 – 20 Uhr (Dienstag geschlossen)

Daniel Schwartz
Martin Gropius-Bau Berlin

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