Diavorträge im Digital-Zeitalter: Saison für Fernweh

holger fritzsche diavortrag
Nicht wenige Profis tingeln winters mit spannenden Dia-Vorträgen durch die Lande.

Der Winter ist die Jahreszeit, sich einige lohnende Diavorträge heraus zu suchen und einen Ausflug durch das trübe Wetter in die bunte Ferne der schönen Bilder zu unternehmen. Allerdings: Wirklich hervorragende Referenten gibt es nur wenige im deutschsprachigen Raum.

Nun kann und will ich auch keine konkrete Wertung vornehmen, da doch alles subjektiv ist. Nun – fast alles. Technisch einwandfreie Fotos, eine gute Überblendanlage (wir sprechen hier noch von richtigen, analogen Dias, die projiziert werden), einen ordentlich bestuhlten Saal mit der passenden Soundanlage und einen spannend live gesprochenen Vortrag möchte ich für das meist nicht zu knapp bemessene Eintrittsgeld schon erwarten.

Wie finde ich solche Vorträge oder was suche ich überhaupt? Am einfachsten ist es, sich auf einem Dia-Vortrags-Festival kundig zu machen. Die meisten bieten natürlich Reisethemen an. Manche aber auch spezielle Themen, wie zum Beispiel das Bergsicht-Festival. Hier waren insbesondere Bergsteiger und Kletterer angesprochen, und es kamen auch erstaunlich viele Besucher aller Altersschichten in das kleine Städtchen Immenstadt im Allgäu. Genauso gemischt war auch die Qualität der Vorträge, vom langatmigen Weg über saftig-grüne Blumenwiesen, einem aufgezeichneten, aber interessanten Fernsehbeitrag bis zum sehr professionell gehaltenen Livevortrag des Profifotografen Bernd Ritschel.

Wirklich blind auf Qualität setzen kann man bei den beiden wohl bekanntesten und besten Dia- Referenten Michael Martin und Dieter Glogowski. Beide veranstalten auch eigene Festivals und laden hierzu weitere handverlesene Fotografen ein.

Zwei weitere Festivals mit gleich klingendem Namen, aber ganz unterschiedlichem Rahmenprogramm gibt es in Darmstadt (Glogowskis „4. Weitsicht“) und Saalfeld („Weltsichten“). Beide bekommen von mir ein „unbedingt empfehlenswert“.

Nun ist ein Wochenende mit ca. 10 bis 15 Vorträgen nicht jedermanns Sache, und kann einem auch leicht die Freude verleiden. Erträglicher sind Vortragsreihen, welche die Diaschauen über die Saison verteilen. Empfehlenswert sind beispielsweise Michael Martins Reihe „abenteuer erde“ in München oder die „Lichtbildarena“ in Jena.

Das soll erst einmal reichen, um Appetit auf hochkarätige Fotografie zu machen, die so gar nichts mit dem angestaubten Image der heimischen Dia-Abende zu tun hat.

Vielleicht sehen wir uns auf dem ein oder anderen Vortrag, viel Spaß!

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