Leserbilder in der Profi-Kritik Spiegelsee, aalglatt

Ein postkartenhaft spiegelnder See. Er hätte sich mit einer langen Belichtungszeit noch mehr glätten lassen. Ein richtiger Vordergrund würde die Harmonie angenehm brechen.

Tom Brühwiler
Leserfoto (Klick für Vollansicht) (© Tom Brühwiler). – SONY DSC-P10
1/320s –
f/5.6 – ISO 100 – 7.9mm (38mm)

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Tom Brühwiler:

Ein Postkartenmotiv mit schöner Spiegelung. Die Elemente sind mit der auslaufenden Linie des Berges rechts oben, die das Bild sozusagen abschließt, und dem Hotel direkt am Strand, mit dem die Linie beginnt, schön aufgeteilt. Mir fehlt allerdings das Besondere an dem Bild, sozusagen der Aha!-Effekt. Zunächst ist das Bild mittags aufgenommen – und deswegen ist das Licht realtiv hart.

Es gibt also keine Schatten, die den Dingen Konturen geben würden. Der Wald im Hintergrund ist deshalb flau. Landschaftsaufnahmen wirken morgens oder abends wesentlich stimmungsvoller.

Der Himmel ist zwar wunderbar blau, aber irgendwie auch nicht spannend. Eine Wolke oder zwei, oder ein paar mehr Flugzeuge mit Kondensstreifen hätten da geholfen. Die Seefläche ist leider ein wenig unruhig, Die Wellen zerstören die perfekte Spiegelung, die ja der Haupteffekt des Bildes ist. Hier würde eine längere Belichtung für eine spiegelglatte Oberfläche sorgen. Dafür ist dann natürlich ein Stativ notwendig.

Auch sieht man unten rechts das Ufer, welches zum einen die Spiegelung unterbricht und zum andern die Symmetrie durchbricht.

Vielleicht hätte auch ein Vordergrund dem Bild mehr Tiefe gegeben. Ein Zweig mit Blättern oben links, eine Person (vielleicht nur der Kopf), die im Schatten die Landschaft beobachtet und genau vor der Seefläche steht. Vielleicht kann man auch mal das Bild als Querformat probieren, um die großen Flächen zu reduzieren.

 

 

In der Rubrik „Bildkritik“ analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
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