Haustierfoto: Gefährlicher Plüsch-Tiger

Haustierfotografie mal anders: Wer ins Detail geht, lässt manchmal mehr offen als wenn er das ganze Tier komplett abbildet. Dieses Katzenfoto ist der beste Beweis dafür.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Carsten Schröder).

Kommentar des Fotografen:

ich wollte mal einen anderen Ausschnitt meiner Katze zeigen. Sie saß am Fenster, gg Abend, daher die lange Belichtungszeit. Die kleine Blende (eigentlich schon zu klein) wollte ich, um eine gute Tiefenschärfe zu erreichen. Farbe und Kontraste wurden in PS nachgearbeitet.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Carsten Schröder:

Plüschtier, Hauskatze oder wilder Löwe? Auf den ersten Blick ist es gar nicht so einfach zu sagen, was auf dem Foto zu erkennen ist. In diesem Fall macht genau das den Reiz aus. Bezaubernde Fotos von niedlichen Kätzchen, die mit großen Augen in die Kamera schauen, gibt es schließlich zuhauf.

Hier probierte der Fotograf Carsten Schröder, seine Katze mal anders abzulichten und es ist im bravorös gelungen. Er konzentrierte sich auf ein anderes typisches Merkmal von Katzen: Die Beine und die Pfoten. Dadurch fällt der Kopf als Vergleichsmaßstab weg und es ist nur schwer einschätzbar, wie groß das gezeigte Tier tatsächlich ist.

Die gelb-bräunliche Färbung des Fells trägt ebenfalls dazu bei, dass man nicht unbedingt an eine Stubenkatze denkt, sondern eher an eine Raubkatze.Die feinen Härchen und die gut abgebildeten Details der Fellstruktur erwecken zusätzlich den Eindruck, ganz dicht dabei zu sein. Kombiniert mit der Möglichkeit, dass es eine große, wilde Katze sein könnte, erhöht hier den Nervenkitzel. Möglich wurde das durch die her weit geschlossene Blende (Blendenwert 25), die als Nachteil jedoch zu einer langen Belichtungszeit führt.

Erstaunlich ist, dass das Bild bei der relativ langen Belichtungszeit von 8/10 Sekunden nicht verwackelt wurde, obwohl sich immer noch die Katze hätte bewegen können, selbst wenn die Kamera auf einem Stativ gestanden hätte. Dafür musste der Fotograf einen ISO-Wert von 800 in Kauf nehmen, was aber nicht auffällt, weil keine größeren homogenen Flächen im Bild sind, wo das Rauschen am meisten auffällt.

An der Komposition sowie an der Bearbeitung ist nichts auszusetzen: Die Linien der Härchen lenken den Blick von oben nach unten zu den Pfoten, die das Gefühl erzeugen, über das weiche Fell streicheln zu wollen. Insgesamt ein überzeugendes Foto, welches sogar ohne großen technischen Aufwand umgesetzt werden konnte.

In der Rubrik ?Bildkritik? analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
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