Südafrikanische Fotografie: Apartheid – Widerstand – Freiheit

Südafrika steht 2010 im Fokus – und wir bekommen so auch Gelegenheit, die Fotografie aus dem Gastgeberland der Fußballweltmeisterschaft kennenzulernen.

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Bob Gosani: Hochverratprozess Ende der ersten Runde, Nelson Mandela boxt auf dem Dach eines Zeitungsgebäudes in Johannesburg. 1957

„Apartheid – Widerstand – Freiheit“, so heißt eine Ausstellung im Berliner Willy-Brandt-Haus. Sie will uns südafrikanische Fotografie der letzten sechzig Jahr nahebringen, ein weitgehend unbekanntes Kapitel.

150 Schwarzweißfotografien dokumentieren das Alltagsleben in Südafrika während der Apartheid, das Leben im Widerstand und in der gewonnenen Freiheit.

Gezeigt wird laut Veranstalter eine Reise in ein Land der Trennung zwischen den Hautfarben, zwischen Arm und Reich, eine Reise in ein Land der Unterdrückung und des politischen Kampfes um Freiheit und Gerechtigkeit. Jahrzehnte der Fremdherrschaft und gesetzlich verankerter Rassentrennung während der Apartheid haben das Land am Kap der Guten Hoffnung geprägt. Das einst geteilte Land steht zwischen Tradition und Moderne, zwischen wachsender Demokratisierung und Zentralisierung der Macht.

Bob Gosani: Liebesgeschichte. Sophiatown, 1954

Das ermögliche einen umfassenden Einblick in die soziale, politische, kulturelle und ökonomische Entwicklung Südafrikas. Folgende Fotografen sind vertreten: Bonile Bam, Jodi Bieber, Pierre Crocquet de Rosemond, David Goldblatt, Bob Gosani, George Hallett, Ranjith Kally, Alf Kumalo, G.R. Naidoo, Peter Magubane, Gideon Mendel, Santu Mofokeng, Cedric Nunn, Sam Nzima, Mikhael Subotzky, Andrew Tshabangu, Gille de Vlieg, Paul Weinberg und andere.

Pierre Crocquet de Rosemond: Enter Exit Nr. 5. 2006

Mit David Goldblatt kommt der Hasselblad-Preisträger des Jahres 2006 aus Südafrika. Sein Werk, schrieb das Komitee damals zur Begründung, erforsche die Beziehungen zwischen den Menschen und den Strukturen, in denen sie leben. Seine Fotografien würden ein Gefühl für die Strukturen des Alltags vermitteln und seien gleichzeitig eine wichtige, sonst fehlende Information über das Leben in der Apartheid. Mehr über David Goldblatt erfahren wir bei Wikipedia. Der Bildband zum [amazon 3775719172]Hasselblad Award 2006[/amazon], dem Nobelpreis der Fotografie, ist noch erhältlich. Zur Ausstellung im Willy-Brandt-Haus erscheint im Juni ein Katalog unter dem Titel [amazon 3775727183]Südafrikanische Fotografie: 1950 – 2010[/amazon] im Hatje Cantz-Verlag (vorbestellbar).

Übrigens läuft im Willy-Brandt-Haus ab 11. Juni auch die Ausstellung „World Press Photo 10“, die besten Pressebilder des Jahres 2009. Siehe den Beitrag bei fokussiert.com: Worldpressphoto Awards 2010.

Südafrikanische Fotografie 1950-2010, Apartheid – Widerstand – Freiheit
Bis 1. Juli
Willy-Brandt-Haus, Stresemannstraße 28, D-10963 Berlin
+49 (0)30 – 259 93 787, info@vbb-wbh.de
Geöffnet Dienstag bis Sonntag 12 – 18 Uhr, 9. Juni nur bis 15 Uhr, Eintritt frei, gültiger Personalausweis erforderlich.

Willy-Brandt-Haus
David Goldblatt bei Wiki
Hasselblad Foundation

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  1. […] ihre Fotografen-Ausbildung an einer vom Hasselblad-Preisträger David Goldblatt (fokussiert.com: Apartheid – Widerstand – Freiheit) gegründeten Fotoschule und Galerie. Sie ging zunächst zur damals größten Tageszeitung […]

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