Unsichtbarer Sturm: Zu viel Drumrum
Es ist eine gute Idee, Momente durch das Gegenteil darzustellen. Aber naturgemäß ist es auch eine grössere fotografische Herausforderung.
Kommentar des Fotografen:
Das Photo entstand am Loop Head Drive in Irland, an der Atlantikküste, bei einem Sturm mit Windstärken > 10. Ich habe hier versucht, die Gewalt des Sturmes nicht durch hohe Wellen festzuhalten, sondern durch eine „Kampfpause“, den Augenblick also, in dem das Wasser von den gepeinigten Felsen abläuft, ein Augenblick der Ruhe, des Durchatmens, der gespannten Erwartung auf den nächsten Brecher. Die dabei enstehenden graphischen Strukturen haben ihren ganz eigenen Reiz.
Profi Jan Zappner meint zum Bild von Jürgen Schulte:
Die Idee, den Sturm nicht direkt durch riesige Wellen auszudrücken, die sich an der Steilküste brechen, ist bestechend. Warum auch immer das Offensichtliche fotografieren, das jeder sofort versteht? Das Problem ist jedoch, dass diese hintergründige Herangehensweise auch wesentlich schwieriger umzusetzen ist: