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Herzinfarkt II: Die Kraft des Persönlichen

Manchmal sind Fotos ganz einfach wertvoll, weil sie persönliche Befindlichkeiten besser ausdrücken als alle Worte der Welt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Martin Lacher).

Kommentar des Fotografen:

herzinfarkt II. Zugefallen während einem Spitalaufenthalt nach 2. Herzinfarkt binnen 6 Monaten. Fotos dieser Kategorie zeige ich jeweils bestenfalls engen Vertrauten. In diesem Fall nach der Frage nach meinem damaligen Befinden. Für einmal wage ich es, nach der Wirkung auf Aussenstehende zu fragen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Martin Lacher:

Ist das ein gutes Bild? Was ist ein gutes Bild? Sind Nan Goldins Fotos „gut“, oder jene von William Eggleston?.

Es gibt sehr viele Definitionen von Qualität, und bei Bildern und Fotos sind sie so vielfältig wie die Techniken, mit der die Technologie angewandt werden kann.

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Deichspaziergang: Weniger ist mehr

Manchmal reichen wenige gut platzierte Details, um ein Bild auch mit wenigen Elementen zu einem gelungenen Foto werden zu lassen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© André Krüger).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild zeigt einen Deichspaziergang an einem Frühlingstag in Schleswig-Holstein. Hier findet sich keine Dramatik, sondern das Bild strahtl eine gewisse Ruhe aus. Erst auf den zweiten Blick sind kleinere Details wie Spaziergänger, Bäume oder auf dem Deich sitzende Person zu erkennen. Die Nachbearbeitung erfolge sehr vorsichtig, ich habe lediglich die Kontraste in Aperture leicht angehoben und das Bild längs gespiegelt, damit die Spaziergänger von links nach rechts wandern.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von André Krüger:

Du hast hier mit deinem Landschaftsfoto eine ruhige, gut durchdachte Sonntagszene konstruiert:

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Einsamkeit des Seglers: Mitten im Sturm

Menschen oder menschgemachte Maschinen als ruhende Pole inmitten des Ungemachs der Natur ergeben wirksame Symbolbilder. Die Majestät eines Segelflugzeugs eignet sich dazu hervorragend.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© D.M.).

Kommentar des Fotografen:

„Wahre Größe“ Da ich derzeit unseren Flugplatz mit Fotos unterstütze und gestern mal wieder „einer dieser Tage“ war, nämlich ein Tag an dem es zu windig für schönen Kunstflug und zu diesig für gute Sicht und was weiß ich nicht alles war, hatte ich genug Zeit mir Gedanken zu machen wie ich denn diese „Dinger“ prominent in Szene setzen könnte. Das oben stehende Ergebnis funktioniert meiner Meinung ganz gut, die Kollegen vom Platz waren begeistert. Hab ich schon erwähnt, dass es sich um einen MODELLflugplatz handelt :) zur Technik: 1/800, f9, -1, LR: Kontrast, downsizing

Peter Sennhauser meint zum Bild von D. M.:

Mich würde ja interessieren, was „was weiß ich nicht alles“ auch noch umfasst – aber lassen wir das mal beiseite:

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Skater-Trash: Ein Suchbild

Wenn bestimmte Techniken die Bildaussage unterstützen sollen, braucht es doch auch eine klare Bildaussage.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Andreas N.).

Kommentar des Fotografen:

„the bowl“ – Regenwetter, dreckiger Skatepark und wie es der Teufel so will, bin ich nur mit einer Snapshotkamera bewaffnet. Doch genau dieses „Low-Budget-Setting“ wollte ich festhalten. Kontraste stark angehoben, Graffitis etwas in den Vordergrund gerückt, auf Widescreen zugeschnitten und via Cross Processing nochmal umgekrempelt, um alles einen Tick „trashiger“ aussehen zu lassen.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Andreas N. :

Ich bin an diesem Bild hängen geblieben, weil es so trashig, so bunt, so grell rüber kam. Mich hat auch der Gegensatz zwischen wildem Vorder- und bürgerlichem Hintergrund interessiert. Doch erst beim sehr genauen Hinsehen, oder ehrlich gesagt, vielleicht auch eher per Zufall, habe ich überhaupt erst den den Skater erkannt, der gerade durch die Luft schwebt. Da dachte ich dann eher an ein Suchbild. Was ist hier schief gelaufen?

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Kein Spass: Menschenleer

Bisweilen muss ein Motiv, um seine volle Wirkung entfalten zu können, inszeniert und allenfalls sogar (mit Menschen?) angereichert werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© S.F.).

Kommentar des Fotografen:

Ich gab dem Bild den Titel „No Fun!“. Bei dem Gebäude handelt es sich (wahrscheinlich) um eine Schießbude im Wiener Prater, die im Winter natürlich geschlossen ist. Besonders fasziniert haben mich die zur Umgebung kontrastierenden, starken Farben und der künstliche, blaue Himmel – der einzige Himmel, der an diesem Tag zu sehen war.

Peter Sennhauser meint zum Bild von S.F.:

Was fällt hier als erstes auf? Mir als fotografisch interessiertem Betrachter sticht zunächst die Vignettierung (der abgedunkelte Rand des Bildes, vielfach verursacht durch das Objektiv) ins Auge. Ich frage mich unweigerlich, was Du damit ausdrücken willst – denn dass der Effekt bewusst verursacht oder zumindest stehen gelassen wurde, ist offensichtlich.

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Bergbach gegen Wiese: Gegensätze inszenieren

Landschaftsfotografie verlangt bewusste Komposition ohne vermeidbare Kompromisse. Eine laut ausgesprochene Bildbeschreibung vor dem Auslösen hilft, sich nicht ablenken zu lassen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Kurt Worni).

Kommentar des Fotografen:

Auf der Suche nach Kristallen tat sich unter mir plötzlich dieses Bild auf……ein kraftvoll schäumender und rauschender Bergbach mit wilder Natur links, eine frisch gemähte Wiese rechts (die Bergbauern sind leider grad gegangen), welche friedlich wartet, bis das Gras von der Sonne getrocknet wird!

Peter Sennhauser meint zum Bild von Kurt Worni:

Das hier ist ein Klassiker: Du hast zwei Dinge gesehen, die es Dir angetan haben und die Du als Gegensatz empfandest. Also hast Du die beiden Dinge fotografiert. Und noch ein bisschen Wald dazu, damit die Szenerie stimmt, und ein wenig Himmel, weil es doch eine Landschaftsaufnahme ist, etwas Vordergrund … und schon hast Du Dein Bild verwässert.

Das ist deswegen schade, weil Du im Kommentar ohne Umschweife auf den Punkt kommst. Wilder Bergbach, ruhige Wiese. Dem Betrachter aber servierst Du:

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Rätselbild: Blickführung nutzen

Bildelemente wie Formen, Kontraste und Gegenstände können dazu beitragen, unsere Sicht auf ein Foto zu lenken. Ein guter Fotograf benutzt alle Elemente, um für den Betrachter eine „Route“ zu planen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Chrisu Schlesiger).

Kommentar des Fotografen:

shines like a cup of cold tea in a winternightmare

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Chrisu Schlesiger:

Es ist oft sehr interessant, was Leute zuallererst bemerken, wenn sie ein Foto anschauen. Was jemand sieht und womit derjenige sich identifiziert, verrät viel über diese Person. Wenn ein guter Fotograf korrekt arbeitet, kann er fast jeden Betrachter nach seinen Vorstellungen durch ein Foto führen, abhängig davon, welche Botschaft er übermitteln will.

Bei diesem Foto ist das schwer, weil es verschiedene optische Signale sendet und nicht klar macht, worum es geht. Sollen wir zuerst auf die Frau oder zuerst auf den Hintergrund schauen?

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Rollstuhl-Gefühle: Aussage planen

Es ist die Aufgabe des Fotografen, seinem Bild eine Aussage zu geben. Sie ist der Ausgangspunkt bei der Planung der Aufnahme.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ralf Oltmanns).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild ist aus der Idee heraus entstanden, die unterschiedlichen Gefühlslagen, eines Menschen, der an den Rollstuhl gefesselt ist, darzustellen. Dazu folgender Text: Freude? Vielleicht weil die Person nicht drin sitzt? Hoffnung? Weil die zuletzt stirbt? Schmerz und Leid? Weil…? Skepsis und Zurückhaltung? Weil die Person nicht weiß, was passiert wenn … Staunen? Weil doch noch eine Menge geht? Stolz? Weil siehe Staunen!!! Verbitterung? Verzweiflung? ….oder einfach nur Zufriedenheit? Mir gefällt FREUDE am Besten!!!

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Ralf Oltmanns:

Die Themenvielfalt, die sich einem als Fotograf bietet, ist aufgregend. Ob Landschaft, abstrakte Formen, Architektur oder Menschen, alles kann fotografiert werden. In jedem einzelnen Bereich muss der Fotograf aber vor dem Auslösen der Kamera wissen, was er mit dem Bild aussagen möchte. Einerseits, um die eigene Herangehensweise zu überprüfen und andererseits, um eine Botschaft an die Betrachter zu vermitteln. Dies ist hier nicht der Fall:

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Gurken-Architektur: Dreieck für Stärke und Stabilität

Wenn du dein Motiv nicht nur als ein Objekt, sondern auch als eine Form betrachtest, kannst du dessen geometrische Stärken nutzen, um die Elemente deiner Bildkomposition zu verstärken.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Rebecca Krebs).

Kommentar der Fotografin:

Das Bild zeigt den Swiss Re Tower in London. Mit der Aufnahme wollte ich die Stärke des Gebäudes aufzeigen.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Rebecca Krebs:

Ich glaube nicht, dass die Fotografin mit dieser Aufnahme ihr Ziel erreicht hat, die Stärke des Swiss Re Towers (besser bekannt als der „Gherkin“) aufzuzeigen. Ich glaube, dass sie ein ansprechendes, wenn auch durchschnittliches Touristenfoto gemacht hat.

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Leben auf der Insel: Der Roman zum Bild

Die besten Fotografien sprechen für sich selber. Wenn zur Interpretation für den Betrachter mehr als ein Titel nötig ist, hat der Fotograf wahrscheinlich das Ziel verfehlt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Haltenhoff).

Kommentar des Fotografen:

Habe die Daten zum Bild leider nicht mehr zur Hand. Fotografiert mit einer wasserdichten (gelben) Minolta A20 (?) auf Formentera. Der Traum und die Illusion eines ursprünglichen einfachen Lebens unter diesem Himmel, in dieser kargen und doch beindruckenden Natur die einem wohl einiges abverlangt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Matthias Haltenhoff:

Hier wären einige Elemente vorhanden, mit denen man arbeiten könnte: Die wunderbare Wolke, der Horizont hinter dem blauen Meer, die Natursteinmauer, die Kakteen und das Häuschen. In der aktuellen Komposition allerdings ist es etwas gar bunt durcheinander gewürfelt.

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