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Kinder in Afrika: Mehr Kreativität

Es ist gut, die technische Seite der Fotografie zu kennen, aber Leidenschaft und Vorstellungskraft machen ein Foto erst herausragend. Es soll eine persönliche Kreation und als solche erkennbar sein.

To Lips
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© To Lips). – Canon Ixus 50 – 1/400s – f/4.9 – 17.4mm

Kommentar des Fotografen:

Oktober 2005, an der Hauptstrasse von Zinder nach Niamey, Niger. Kinder beim Dorfeingang auf dem Rückweg von den Feldern. Wolkenloser Himmel, aber leichter Dunst.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von To Lips:

Wenn Du Dir dieses Bild ansiehst, welcher Teil würdest Du sagen repräsentiert Dich als Fotograf? Welcher Teil zeigt Dein Weltbild, und das, was Du den Bertachtern mit ihm sagen möchtest?

Jeder, der eine Kamera in der Hand hält, sieht etwas und kann den Auslöser drücken. Und mit den heutigen supertollen digitalen High-Tech-Wunderkameras wird es stetig leichter, Bilder zu machen., die nahezu «perfekt« sind:

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Strassenszene mit Bär:Verschenktes Potential

In spontanen Bildmomenten im öffentlichen Raum hilft ein reflexartiges, aber überlegtes Vorgehen: Die Situation erkennen, festhalten und danach weiter arbeiten.

Michael Sennhauser
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Sennhauser). – Olympus C2000Z- 1/320s – f/2.2 – ISO 100 – 12.6mm (70mm)

Kommentar des Fotografen:

Der Bär dürfte, am 16. Dezember 1999, ein frisch gekauftes Weihnachtsgeschenk gewesen sein. Geknipst mit meiner ersten brauchbaren Digitalkamera, einer Olympus C2000Z, vor fast 9 Jahren. EXIF-Daten sind drin, die gabs damals schon.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Michael Sennhauser:

Dies sieht nach einem recht interessanten, witzigen Moment aus. Nichts, was man jeden Tag zu sehen kriegt. Doch leider ist die Komposition nicht sehr gut:

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Bahnhofsszene: Grelles Licht lenkt ab

Helle Flächen in unseren Fotos sollten Dingen vorbehalten sein, die im Zentrum stehen – denn wir lenken unweigerlich die Augen dort hin. Grade bei langer Belichtungszeit ist deshalb sehr darauf zu achten, das Motiv nicht mit einer Weissfläche zu konkurrenzieren.

Mazhiqi Besim
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Besim Mazhiqi). – Nikon D80 – 1/3s – f/18 – ISO 100 – 35mm (53mm)

Kommentar des Fotografen:

Dieses Foto wurde am 21.06.2008 in Bielefeld am Hauptbahnhof aufgenommen. Die Absicht war, das Leben am Bahnhof, das Kommen und Gehen, das Sich-wiedersehen und das Warten wie das Vergehen der Zeit zu dokumentieren. Speziell an dem Foto ist die Klarheit der Person, die wartet, und die Unklarheit, die die gehenden Personen mit sich ziehen.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Besim Mazhiqi:

Dieses Foto hat einige positive Aspekte aufzuweisen, ist aber insgesamt aufgrund eines typischen Fehlers in der Komposition nicht völlig überzeugend. Bahnhöfe waren schon immer gute Orte, um nach interessanten Fotos Ausschau zu halten. Leider werden zu viele Bahnhöfe wie der Rest der Welt zum Einheitsbrei:

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Umgebungsporträt: Spontan oder gestellt

Umgebungsporträts sind Aufnahmen von Menschen, die in eindeutigem Kontext zur Umgebung stehen und damit dem Bild eine Aussage geben. Wird ein solches Bild gestellt, sollte es perfekt inszeniert werden; ist es spontan, dann verlangt es dem Fotografen viel ab.

Max Gindt
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Max Gindt). – 400TX durch Canon A1 bei 28mm

Kommentar des Fotografen:

Das Leben in der belgischen Hauptstadt soll sich hier wiederfinden. Mit einer geometrischen Konstruktion und einer, dem Moment gewidmeten, Aufnahme habe ich versucht das zu erreichen.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Max Gindt:

Wenn dieses Bild als eine Art Hommage an ‘Kiss by the Hôtel de Ville’ von Robert Doisneau gestellt war, dann gibt es viele Dinge, die hätten verändert werden können. War es jedoch ein spontanes Foto, dann hätte der Fotograf wahrscheinlich nicht viel verbessern können, ohne den Moment zu verpassen. Dann geht’s nur darum:

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Im Partykeller: Blende und Weissabgleich

Innenaufnahmen in dunklen Räumen verlangen häufig eine grosse Blende, um nicht mit zu langen Belichtungszeiten geschlagen zu sein – oder ein Stativ. Ausserdem wirkt sich drinnen der Weissabgleich oder die Farbtemperatur aufgrund verschiedener Beleuchtungsmethoden schnell heftiger aus als bei Aussenaufnahmen.

Martin Melcher
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Martin Melcher). – Pentax K10D – 125/s – f/1.4 – ISO 1600 – 50mm

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild ist vor kurzem auf einer Feier in einem kleinen Jugendclub entstanden. Entstehungsort war der Keller in dem bei schummrigem Licht zu später Stunde bei laufendem Partybetrieb ein paar Spiele am Tischkicker ausgetragen wurden. Wobei für mich nicht das tatsächliche Spielgeschehen interessant war, sondern die Hände der Spielenden. In diesem Fall die Hand eines jungen Handwerkers, der zur Entspannung am Spiel teilnimmt. Trotz seiner harten Arbeit greift er jedoch den mittlerweile arg mitgenommen Griff sanft und sicher führend, um sein Spiel zu bestreiten. Vor allem die Tiefenschärfe als auch die Lichtsituation waren für mich in diesem Bild entscheidend, so dass ich mit Offenblende (f1,4) bei ISO 1600 an dieses Motiv herangegangen bin.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Martin Melcher:

Die Tiefenschärfe ist ein wichtiges Element, das dieses Bild interessant macht. Der Fotograf wählte eine Blende, f1,4, die einen kleinen Teil des Bildes scharf und den Rest unscharf macht, was sich in solchen Bildern gut macht, in denen man Reihen ähnlicher Objekte vom Vordergrund bis zum Hintergrund hat.

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Am Oktoberfest:Der Magische Moment

…und irgendwie fällt plötzlich alles an den richtigen Ort. Ein Erzähl-Bild voller Entdeckungsmomente und Objekten in verschiedenen Tiefen des Bildes: Manchmal führt Glück zu solchen Aufnahmen, aber meist sind es Erfahrung und Geduld.

Marcel Wenzel
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Marcel Wenzel). – KONICA MINOLTA – DYNAX 5D – 1/800s – f/8 – ISO400 – 18mm

Kommentar des Fotografen:

Fotografiert auf dem Oktoberfest 2007. Ein kleiner Junge, der scheinbar vor den heran nahenden Rutschenden davonrennt.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Marcel Wenzel:

Was für ein cooles Foto! Ich glaube nicht, dass irgend etwas dieses Bild besser machen kann, ohne es zu etwas anderem zu machen. Die Arbeiten an den Tönen und Farben (Gradiationskurve, Selektive Farbkorrektur) machen es zwar gewissermaßen stärker; aber ansonsten finde ich es annährend perfekt:

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Narrative Bilder: Das beste Geheimnis

Die Wunderrezepte für tolle Bilder? Das Geheimnis der Reportage? Oh ja, es existiert. Aber für manchen, der die Experten danach fragt, ist die Antwort eine Enttäuschung.

Julia Seufer
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Julia Seufer). – Canon IXUS 750 – 1/160s – f/2.8 – 7.7mm

Kommentar der Fotografin:

Ich wollte dokumentarisch das Scheren eines Schafes festhalten. Die Perspektive habe ich so gewählt, um eine gewisse ‚Vertrautheit‘ zu dem Schaf zu schaffen. Dennoch ist das Bild doch noch sehr verbesserungsbeduerftig. Ich hoffe auf konstruktive Kritik. Vielen Dank schon einmal im Voraus.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Julia Seufer:

Viele Leute nehmen fälschlicherweise an, professionelle Fotografen würden „Top Secrets“ kennen, mit denen man großartige Fotos macht:

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Einer gegen alle: Viel los auf diesem Bild

Sehr schöne Blickführung und ein interessanter Widerspruch zwischen Autos, Mopeds und einem einzelnen Fussgänger, der sichals einziges in diesem Bild bewegt. Ein Polfilter hätte weiter geholfen.

Pascal Grob
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Pascal Grob). – Kodak Portra 160 VC, 50mm, 1/250, f/11

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Pascal Grob:

An diesem Bild gibt es so viele tolle Dinge zu bemerken, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.

Das stärkste Bildelement ist zugleich das, was uns als erstes auffällt: die Schlangen der wartenden Autos. Sie führen unseren Blick entlang der Straße in den hintersten Bildteil. Zusammen mit den Bäumen auf der rechten und den Brückenpfeilern auf der linken Seite versehen sie das Foto mit viel Perspektive.

Das allein würde ein ziemlich gutes, wenn auch zu ruhiges, Bild abgeben. Aber nachdem sich unsere Augen entlang der Autoschlangen nach hinten bewegt haben, sehen wir genauer hin und entdecken die Leute, die ungeduldig auf ihren Mopeds sitzen, und dann den einzelnen Fußgänger, der über den Zebrastreifen rennt. Dieses kleine Detail macht für mich das ganze Bild aus:

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Zerschossenes Peace-Auto: Zusammenhänge zeigen

Was für den Fotografen klar ist, weil er am Ort der Aufnahme war, muss sich dem Betrachter seines Bildes nicht unbedingt erschliessen. Dies ist so ein Beispiel, in welchem die Aussage ohne Worte stärker hätte rübergebracht werden können.

Florian Ullbrich - Schiessplatz
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Florian Ullbrich). – Nikon D70 – 1/125s – f/11 – ISO 400 – 18mm (27mm)

Kommentar des Fotografen:

Dieses demolierte Auto befand sich auf einer Schießbahn. Mein Auge wurde sofort von dem ironischen Kontrast zwischen den Einschusslöchern und dem „Peace“ Zeichen angezogen.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Florian Ullbrich:

Häufig passiert es uns, dass wir einen großartigen Moment sehen und fotografieren und später, wenn wir das Foto auf dem Bildschirm sehen oder als Abzug in der Hand halten, die Szene weit weniger spektakulär ist, als wir in Erinnerung haben:

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Newsbilder: Was die Presse will

Wie schiesst man ein Pressebild, das die Bildredaktion überzeugt? Für Pressefotografen beginnt das Marketing bei der Bildkomposition.

Ein Feuerwehrmann ist bei einem Einsatz in San Francisco verletzt worden © P. Sennhauser
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Peter Sennhauser). – Nikon D200 – 1/80s – f/5.3 – ISO400 – 105mm (157mm)

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild habe ich lediglich als Test für den Bild-Upload in die Kritiken-Warteschlaufe hochgeladen – und dort hat es sich Kritiker Douglas Abuelo aus Versehen geschnappt. Eigentlich ist die gegenseitige Kritik im fokussiert.com-Team tabu – aber ich finde die folgenden Anmerkungen des erfahrenen Reportage-Profis Douglas so aufschlussreich, dass wir eine Ausnahme machen. Weitere News-Fotos dieser Serie zur Erläuterung in dieser Bildgalerie.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Peter Sennhauser:

Dieses Foto überträgt sehr schön den Stress und die Ungewissheit, mit dem die Feuerwehrmänner in dieser Situation klarkommen müssen. Der Auslöser wurde genau im rechten Moment gedrückt, um die Emotionen und die Spannung festzuhalten. Aber:

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