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Bewegung durch Composite: Windspiel-Fotografie

Bewegung konnte bisher in der Fotografie entweder eingefroren oder verwischt werden – beides im gleichen Bild war nahezu unmöglich. Jetzt macht die digitale Kombination von Fotos – Composite – viel mehr möglich.

Composite-Blumenfotografie

Composite aus zwei Aufnahmen: Sony Alpha 7, 1/20s bei Blende 4.5 mit 64mm Brennweite und ISO 50, © Ralf Lehmann

Ralf Lehmann aus Dresden schreibt zu diesem Bild: Bewegung in einem Bild festzuhalten empfinde ich als besondere Herausforderung.
Hier hat mich stark wechselnder Wind dazu animiert, mehrere Aufnahmen vom gleichen Kamerastandpunkt zu kombinieren.
Die Bewegung wurde mit 1/25 belichtet. Dann musste ein Moment der Windstille abgewartet werden, um die scharf sichtbaren Blüten aufzunehmen. Diese wurden dann in Photoshop mit Hilfe von Ebenenmasken partiell über die Basisebene gelegt. Mit Blende 4 wollte ich dem Hintergrund seine Schärfe nehmen, trotzdem hat er wegen der leuchtenden Farben für mich eine wichtige Aufgabe im Bild. Am Ende wurde das Bild noch horizontal gespiegelt, obwohl auch die Original-Ausrichtung meiner Meinung nach ihren Reiz hat. Das ist sicherlich Geschmackssache.

Bewegung in der Fotografie: Geht das überhaupt? Klar geht’s, es ging schon immer, und es sorgt für spannende Fotos.

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Blumenfoto: Tulpen Isolieren

Blumen sind das meistfotografierte Objekt, denn sie sind schön anzusehen und halten still. Trotzdem verlangen sie den Fotografen einiges ab. Am besten wirken sie, wenn man die Blüten gegen einen Hintergrund „freistellt“.

Tulpenfotografie

Canon PowerShot G11, 1/320s bei Blende f/4 mit 10mm Brennweite und ISO 80

Andrea Wolf aus Hamburg: Ich liebe einfache Motive. Das vorliegende ist eher ein Zufallsprodukt. Ich liebe auch Tulpen und bin von dem Ergebnis überzeugt. Technisch lag hier keine Absicht vor (Zuwenig Know-how). Freue mich dennoch über eine Kritik!

Absicht steckt eigentlich hinter den meisten Blumen-Fotografien, und das Know-How kann man erwerben – so schlecht ist Dein Einstig nicht. Allein der Umstand, dass Du Dich auf die Höhe der Blüten herabgelassen uns sie nicht von oben herab fotografiert hast zeigt, dass Du Dir sehr wohl etwas überlegt hast! Weiterlesen

Fotografien aus 24 Stunden: Eis, Nebel und Blumen

Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder keystone)

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Chicago, USA (keystone)Agartala, Indien (keystone)Katmandu, Nepal (keystone)Hanoi, Vietnam (keystone)Tbilisi, Georgien (keystone)A Coruna, Spanien (keystone)Titlis, Schweiz (keystone)[/hide]

Das schmelzende Eis des Titlis Gletschers, Nebel, der die Regenzeit ankündigt und Blumen für Vietnam.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten Pressebilder der vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach fotografischen Kriterien.

Blumenfoto: Stengel im Fokus

Blumenfotografie mal anders: Statt immer nur von oben auf die Blüte zu zielen, kann auch die Fokussierung auf eher weniger beachtete Pflanzenteile wie den Stengel reizvolle Fotos ergeben.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Alexander Gohlke).

Kommentar des Fotografen:

Wichtig erschien mir, die Blüte dieser Küchenschelle(?) nicht einfach „nur so“ vor weißem Hintergrund abzulichten, sondern mittels ungewöhnlicher Anordnung und mutigem Beschnitt einerseits und der Fokussierung auf den ungewöhnlich haarigen Stengel andererseits eine andere Sichtweise in der Blütenfotografie zu erzielen.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Alexander Gohlke:

Als Autor für fokussiert.com erhalte ich Einblick in die Fotos, welche uns Leserinnen und Leser für diese Rubrik schicken. Blumen, Pflanzen und Blüten sind da ein so häufiges Motiv, dass ich schon an anderer Stelle einen Beitrag über die „vier typischen Anfänger-Fehler bei Blumenfotos“ geschrieben habe.

Umso mehr freut es mich, dass es mal ein Foto gibt, bei dem sich der Fotograf getraut hat, bewußt einen neuen Blickwinkel auf das arg überstrapazierte Motiv „Blume“ zu versuchen:

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Naturfoto: Aug‘ in Auge mit der Blume

Um ein effektvolles Foto zu machen, muß man sich schon mal Aug‘ in Auge mit seinem Motiv begeben.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael S.).

Kommentar des Fotografen:

Habe versucht, den kommenden Frühling einzufangen, und dabei aber die kalte Erde bzw. Seele des Winters nicht zu vergessen.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Michael S.:

Viele Amateure machen den Fehler, das sich ihnen offensichtlich bietende Motiv von ihrer Warte aus aufzunehmen, also von oben, unter Umständen auch noch unter Lichtverhältnissen, die dem Motiv nicht gerecht werden. Pflanzen, insbesondere Blumen, fotografieren sich am besten unter indirektem Licht oder im Gegenlicht, je nachdem, welcher Effekt gewollt ist.

Dein Foto von Krokussen zeigt, was man aus einer einfachen Pflanze fotografisch machen kann, wenn man sich buchstäblich Aug‘ in Auge mit seinem Motiv begibt:

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Blumenfotografie: Absichtlich unscharf

Erst wer weiß, wie technisch gelungene Fotos entstehen, kann sich an die Grenzen rantasten und versuchen, auch den fotografischen Fehlern eine Ästhetik zu entlocken.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Gisela Diederichs).

Kommentar des Fotografen:

Titel: Rosen für Vincent II – Versuche mich in der Wischtechnik und bin über die Ergebnisse oftmals überrascht. Würde mich über eine Beurteilung, ob dies wirklich ein interessantes Foto ist, sehr freuen.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Gisela Diederichs:

Wie meine letzten Fotokritiken gezeigt haben, bin ich kein Freund von missglückten Fotoaufnahmen, die der Fotograf nachträglich als „Kunst“ zu deklarieren versucht, in der Hoffnung, sein technisches Unvermögen würde nicht bemerkt werden. Manchmal, aber nur manchmal, kommen durch fehlerhafte Fotos jedoch Bilder zustande, die es doch wert sind, genauer betrachtet zu werden. Und bisweilen entsteht daraus eine neue Technik.

Nach technischen Gesichtspunkten ist das hier gezeigte Foto eindeutig unscharf und somit misslungen:

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Naturfoto: Reines Farbenspiel

Bilder können schon alleine aufgrund ihrer Farben eine besondere Wirkung auf den Betrachter ausüben. Diese Aufnahme mit Blumen und Insekten vor einem blauen Himmel erinnert mich an die Gemälde des Künstlers Jeff Koons.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Florian Kleinschmidt).

Kommentar des Fotografen:

Bei einem Besuch des tollen Wildparks Edersee in Nord-Hessen traf ich erst am Ausgang auf das schönste Motiv des Tages. Auf einer Blume teilten sich zwei völlig unterschiedliche Insekten den Nektar. Ich gab dem Bild den Titel „Share the sweet things in life“. Es dauerte einige Minuten, bis die beiden Hauptdarsteller so platzgenommen hatten und der Wind sich beruhigt hatte, dass ich mit dem Foto zufrieden war. Bereits auf dem Display gefielen mir die Farben und auch der Farbverlauf im Hintergrund sehr, der übrigens durch einen dunklen Wald vor strahlend blauem Himmel entstand. Besonders interessant fand ich auch die Pflanze, auf der die beiden Platz genommen haben. Geschossen habe ich das Foto mit einem 70-200 2.8 bei strahlendem Sonnenschein. Kein Problem mit der Belichtungszeit, die hier bei einem Maximum von 1/8000 Sekunde liegt. Leider war ich so von der Gelegenheit euphorisiert, dass ich erst nach ein paar Bildern die viel zu hohe Empfindlichkeit von ISO 1000 (!) bemerkte, die natürlich völlig überflüssig war. Dieses Bild war da bereits im Kasten. Glücklicherweise hat es dem Bild am Ende kaum geschadet.

Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von Florian Kleinschmidt:

Als ehemaliger Entomologe sprechen mich Bilder mit Insekten immer an:

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Bewegte Sonnenblumen: Zu Schwach für Schwarz-Weiss

Sonnenblumen sind kein typisches Schwarz-Weiss-Motiv. Vor allem vor einem blauen Himmel kommen sie bunt besonders zur Geltung. Um auf die Farbe zu verzichten, braucht es Gründe.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Molzar).

Kommentar des Fotografen:

Es handelt sich hier um ein Sonnenblumenfeld an einem wechselhaften Tag. Da es recht windig war wollte ich darstellen wie sich die Sonnenblumen im Feld durch den Wind bewegen. Für mich wirkt das S/W-Bild noch eindrucksvoller, da die Farben nicht von dem sich bewegenden Motiv ablenken und sich ein schön ruhiger Himmel darstellen lässt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Michael Molzar:

Ein Sonnenblumenfeld ist in dieser Scharz-Weiss-Fotografie auf Blütenhöhe fotografiert worden. Die Blütenstände belegen mit einer Horizontalen etwas mehr als das unterste Bilddrittel. Auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass sie fast alle stark bewegt und dadurch unscharf sind.

Sonnenblumen sind vor allem durch eines beindruckend: Ihre knallgelbe Farbe und die mächtigen Blütenköpfe mit den schwarz-Weissen Kernen. Zusammen mit dem meist satten Grün der Stängel ergeben sie vor einem blauen Himmel einen natürlichen Blickfang, weil wir auf Kontraste wie Blau-Ror und Blau-Gelb besonders stark reagieren.

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Blumenwiese: Spannung zur Farbe

Bunte Blumenwiesen sind ein schöner Anblick, aber nicht automatisch ein gutes Foto. Die richtige Inszenierung macht’s.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© stefan christmann).

Kommentar des Fotografen:

eine wunderschöne wildblumenwiese. hier habe ich versucht, durch schärfe-unschärfe auf das eigentliche objekt zu leiten.

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Stefan Christmann:

Eine bunte Wildblumenwiese wurde in diesem Farbbild mit einem Tele ungefähr auf Höhe der Blüten horizontal fotografiert. knallige Farben verlaufen vom unschärfen Vorder- bis in den Hintergrund, daszwischen liegt der Fokusbereich mit einigen zentral platzierten Blumen.

Blumenwiesen, unendliche Flächen bunter Farbkleckse, wunderschöne Einzelblüten oder einfach unfassbar tiefe Farben – die wenigsten Fotografen können einen Bogen um sie herum machen. Und die wenigsten finden ein Weg, die Pracht so zu fotografieren, dass auch ein spannendes Bild entsteht.

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Blumenfotografie: Die volle Tiefe nutzen

Es lohnt sich bei Blumenfotografie, auf die Knie oder sogar auf den Bauch zu gehen, um eine andere Perspektive zu erreichen. Bei Freistellungen muss der Schärfentiefe viel Beachtung geschenkt werden.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Egbert Reinhold).

Kommentar des Fotografen:

Auf dem Bauch liegend diese kleine Blume fotografiert.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Egbert Reinhold:

Eine rote Blüte mit vier Blättern und knallgelben Stempeln im Gegenlicht ist in diesem Farbfoto vor dunklem Hintergrund zu sehen. Die Stempel der Blume liegen im Fokus, die vorderen und vor allem die hinteren Blütenblätterteile befinden sich bereits im Unschärfebereich. Auf den glänzenden Wölbungen der gebogenen Blätter glänzt die Sonne und brennt die Stellen weiss aus.

Blumen anders als von oben zu fotografieren ist das erste Gebot, um zu besseren Blumenfotografien zu kommen:

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