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Seeing the Unseen: Landschaften bei Nacht

Da strahlt der Vollmond in der Nacht. Die Sterne ziehen Spuren, und Meeresgischt löst sich in feinem Nebel auf. Wie Landschaftsfotografie bei Nacht geht, zeigt uns das Buch „Seeing the Unseen“.

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© Alister Benn - aus: Seeing the Unseen

© Alister Benn – aus: Seeing the Unseen

Ja, die Nacht hält viele Ungesehenes bereit. Aber wie die Belichtung messen, wie die Sterne scharf kriegen (oder eben nicht), wie das Mondlicht bewusst einsetzen? Das alles erzählt uns Alister Benn in seinem Buch.

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Bildkritik: Landschafts-Schnappschuß: Regelbrüche bewußt einsetzen

Die Krux mit Regelbrüchen ist, daß sie bewußt und gekonnt eingesetzt werden müssen, wenn sie eben genauso wirken sollen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christian Huber).“ title=“© Christian Huber Canon – Canon EOS 5D – 1/100 – f16 – ISO 500 – 17mm“ width=“208″ height=“300″ class=“alignnone size-large wp-image-27959″ />

Kommentar des Fotografen:

Bild entstand kurz vor Sonnenuntergang im Aargauischen Fricktal. Freihandaufnahme, 1/100 sek. / ISO 500 / f16 -> damit auch Gräser im Vordergrund bzw. Landschaft im Hintergrund scharf sind.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Christian Huber:

Du hast hier einen Baum im Gegenlicht so fotografiert, daß die Sonne als Sonne und nicht bloß als heller Fleck im Bild erscheint. Viele Leute hätten in dieser Situation die Blende möglichst weit geöffnet, eine schnellere Verschlußzeit zu erreichen. Du hast das Problem damit gelöst, daß Du den ISO heraufgeschraubt hast, und bei einer Blende von f/16 entstehen so Sonnenstrahlen anstatt einer Sonnenaura. Da Du schreibst, die Wahl der Blende sei dadurch zustande gekommen, daß Du den Vordergrund scharf abbilden wolltest, nehme ich einmal an, daß es sich um einen „glücklichen Zufall“ handelt, daß die Sonne so „ausfiel“ – oder, wie man es im Amerikanischen ausdrückt, „you got lucky“. Es wirkt auch alles im Vordergrund leicht verschwommen, was allerdings an der Größe des Bildes liegen kann, das mir zur Verfügung stand – das sei also dahingestellt.

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Lewis Baltz: Vom Menschen gestaltete Landschaft

Lewis Baltz kennen wir als Vertreter der „New Topographics“, von „Park City“ und anderen Projekten in strengen, schwarzweißen Fotografien. Später wandelte sich seine Bildsprache.

Lewis Baltz: Anechoic Chamber, France Télécom Laboratories, Lannion, France, 1989-1991. Aus der Serie 89/91 Sites of Technology © Lewis Baltz, courtesy Galerie Thomas Zander, Köln

Seit den Neunzigerjahren benutzt Lewis Baltz Farbe und erstellt großformatige Einzelbilder. Aber immer geht es um die vom Menschen gestaltete, veränderte oder zerstörte Landschaft.

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Blätter im Gegenlicht: Aufs Wesentliche konzentrieren

Auch, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, oder wie hier den Strauch vor lauter Blättern, sollte man sich in der Komposition auf das Wesentliche konzentrieren.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Tilman Hesse).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild zeigt die gefärbten Blätter eines Perückenstrauchs im Gegenlicht. Ziel war es, die Adern in den Blättern und den negativen Raum zwischen den Blättern einzufangen. Leider sind es insgesamt zu viele Blätter, rechts im Bild herrscht Unschärfe, und eine Vergrößerung daher ist nicht sinnvoll möglich. Wie kann es zusammengehen, dass große Abzüge trotz unscharfe Bildteile nicht schlecht aussehen? Hätte doch alles richtig scharf sein sollen? („Wow-Faktor“) Auf dem Monitor ist es okay, aber in 30*45cm macht es keinen Spaß mehr.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Tilman Hesse:

Blätter im Gegenlicht haben einen besonderen Reiz. Man sieht alle Adern, und wenn dann noch Farbenspiel dazukommt, ist es für den Betrachter schwer, sich davon loszureißen. Viele Amateure machen den Fehler, solche Motive so zu fotografieren, wie sie sich auf den ersten Blick darstellen (Blatt von oben), sie gehen um die Dinge nicht herum, suchen anderen Perspektiven. Je nach Lichtsituation kommen dann dabei die typischen Pflanzenfotos in hartem Licht heraus.

Du hast den Strauch im Gegenlicht aufgenommen, wodurch das Foto erst seinen Reiz erhält. Eine Menge mehr oder weniger konform aussehender Dinge zu fotografieren, stellt jedoch besondere Herausforderungen an den Fotografierenden, was Komposition angeht. Worauf konzentriert man sich?

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Close Encounters: Demi-Symmetrie

Symmetrie und Einmittung können auch in der Landschaftsfotografie einmal anders als in Seen-Spiegelungen angewandt werden. Die Frage ist, was man damit bezweckt.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Daniel Jesper).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild ist als Schnappschuss im Urlaub im Monument Valley / USA entstanden. Ich wollte eigentlich die von der Abendsonne beleuchteten Felstürme aufnehmen. Habe zwischendurch dann doch schnell mit geschlossener Blende den Sonnenuntergang in meinem Rücken geknipst, dabei ist dieses eine Bild entstanden, schöner als alle „mühsam“ aufgenommenen Bilder.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Daniel Jesper:

Zwei Felstürme in der Prärie ragen in diesem Querformat an den Bildrändern einen Viertel des Bildformats in die Höhe. Sie sind vom goldenen Licht der genau mittig zwischen ihnen untergehenden Sonne leicht überstrahlt und fast nur als Silhouetten erkennbar. Davor liegt eine dunklere Linie der Landschaft, die von einigen Sonnenstrahlen gebrochen wird, darüber ein Himmel, der vom gelrot der Sonne in einem Verlauf ins Hellblau aufgeht.

Symmetrie ist eine problematische Bildkomposition.

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Stadtansicht: Lichtstrahlen wirken lassen

Die einfachsten Eindrücke von Licht wirken in der Fotografie, wenn sie sichtbar gemacht werden, nicht selten grandios.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Claudia Portmann-Caminada).

Kommentar des Fotografen:

Ich war auf dem Rückweg vom Sonnenaufgang fotografieren in Venedig. Ich machte einen Blick zurück – und gerade dieses Licht, die Stimmung haben mich so fasziniert. Was meint Ihr Profis zu meinem Bild?

Peter Sennhauser meint zum Bild von Claudia Portmann-Caminada:

Ein stuckverziertes Gebäude, respektive Teile seiner Fassade, ragen in diesem farbigen Hochkantbild links auf und füllen den oberen Teil des Formats; darunter und im rechten Bilddrittel sind die glatten Steinplatten des Markusplatzes (oder was ich dafür halte) zu erkennen, dahinter die Lagune von Venedig. Zwischen den Kolumnen des Säulengangs am Boden des Gebäudes gleisst das Licht der kurz nach dem Sonnenaufgang noch sehr flach stehenden Sonne hindurch.

Es ist ein simples, aber gar nicht so einfach umzusetzendes Rezept: Fotografie ist die Malerei mit Licht, die Sonne ist die beste Lichtquelle, und wenn man Schatten und Licht richtig betrachtet, erstaunen einem die Wechselwirkungen der beiden immer wieder aufs Neue.

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Weihnachtsstimmung: Alles an seinem Platz

Sorgfältiger Technikeinsatz und Lichtoptimierung sind wesentlich, aber nicht die Hauptelemente eines Bildes.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Rabea Kessler).

Kommentar des Fotografen:

Die Kapelle unseres Dorfes in der Abendstimmung. Mit Stativ aufgenommen. Anschliessend hab ich ein hdr gemacht und im Photoshop die nötige Korrektur vorgenommen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Rabea Kessler:

Eine kleine Kapelle im Tiefschnee eines offensichtlich kalten Winterabends: Diese vom Blau des Himmels und der Reflexionen aus dem Schnee dominierte Farbaufnahme ist kristallklar und dank des Einsatzes von HDR schon fast plastisch.

Das Kirchlein ragt einem vermeintlich aus dem Bild entgegen, die Schneemassen türmen sich in weichen Rundungen auf der Landschaft, und das warme Licht der Fenster, des Vorplatzes und des Weihnachtsbaums sorgen für einen idealen Farbkontrast zum kühlen, satten Blau des Schnees.

Hier ist HDR für einmal zum schonenden Einsatz gekommen, die ganze Belichtung macht zwar die Nacht zum Tage, aber das stört auf den ersten Blick nicht:

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Steilhang rechts: Ungewöhnliches Bildformat macht ungewöhnliches Foto

Regelbrüche machen aus Szenen, die sonst nicht so besonders aufregend gewesen wären, manchmal aufregende Bilder.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Florian Tetschke).

Kommentar des Fotografen:

Hi! Dieses Bild ist während einer Kletertour am Gardasee entstanden. Mir gefiel die Perspektive, da sie dem Bild mehr Dramatik verleiht als in einer Frontalaufnahme. Die Schwarz-Weiß-Wandlung habe ich gewählt, um den Fokus auf diese Perspektive zu konzentrieren. Interessant erscheint für mich dadurch auch die Wolkenformation, die dadurch etwas „bedrohlicher“ wirkt.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Florian Tetschke:

M.C Escher war ein Meister des negativen Raums und der veränderten Perspektive. Ich liebe seine Zeichnungen noch heute, denn sie sind auf der einen Seite hoch mathematisch, auf der anderen dann doch im Konzept so simpel.

Dein Bild spielt ebenfalls mit Raum und Perspektive und einem simplen Bildgegenstand:

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Dokumentation: Störende Wellen

Eine auf Aussage getrimmte Fotografie verlangt eine konsequente Komposition. Gegensätze sind dabei ein sinnvolles Werkzeug.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Angela Bettinger).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand im November in Ault, an der Côte d´albâtre, in Frankreich. Wege und Straßen sind sowohl von der Landseite durch Steinschlag, als auch vom Meer bedroht. Der Mensch versucht sich durch Zäune und Schilder zu sichern. Mir ging es nicht um ein möglichst harmonisches Landschaftsbild, sondern um die Darstellung von Großartigkeit der Landschaft einerseits und um ihre Entstellung durch (notwendiges) menschliches Eingreifen andererseits.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Angela Bettinger:

Eine Naturstrasse, welche die gesamte Bildbreite des Vordergrunds einnimmt, windet sich in dieser quadratischen Schwarz-Weiss-Aufnahme am linken Bildrand entlang in die Tiefe. Im Hintergrund ragen steile Klippen eines Meeresufers über die Strasse, den rechten Vordergrund belegt ein die ganze Bildhöhe ausmachendes Fahrverbotsschild.

Mein erster Reflex, als ich diese Fotografie in der Vorschau sah, war die Frage, was das soll:

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Actionporträt: Volle Konzentration

Menschen in Aktion zu fotografieren bedarf des richtigen Zeitgefühls. Dabei darf die Technik auch mal zweitrangig werden.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Clemens Schleinzer).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen bei der niederösterreichischen Landesausstellung, als meine Freundin hochkonzentriert ans Werk ging um mit ihrer Canon G9 das wirklich große Modell von Carnuntum (Hauptstadt der römischen Provinz Pannonien) einzufangen. Ich war mit meiner neuen Canon EOS 550D unterwegs und dementsprechend bin ich auch noch nicht mit allen optimalen Einstellungen vertraut, von daher würde mich eine Profikritik natürlich besonders interessieren. Wenn schon richtig lernen dann doch am besten auch gleich mit einer neuen Kamera… ;-)

Peter Sennhauser meint zum Bild von Clemens Schleinzer:

Eine Junge Frau stützt sich mit dem Ellenbogen in dieser Schwarz-Weiss-Aufnahme auf eine Vitrine, um mit ihrer kompakten Kamera ein Objekt ausserhalb des Blickfelds des Betrachters zur Linken aufzunehmen. Das Modell mit dunkler Sonnenbrille scheint dabei voll konzentriert und beisst sich sogar auf die aus dem Mund lugende Zunge.

Wir haben in dieser Rubrik immer wieder darauf hingewiesen:

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