Auch, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, oder wie hier den Strauch vor lauter Blättern, sollte man sich in der Komposition auf das Wesentliche konzentrieren.
[textad]
Kommentar des Fotografen:
Das Bild zeigt die gefärbten Blätter eines Perückenstrauchs im Gegenlicht. Ziel war es, die Adern in den Blättern und den negativen Raum zwischen den Blättern einzufangen. Leider sind es insgesamt zu viele Blätter, rechts im Bild herrscht Unschärfe, und eine Vergrößerung daher ist nicht sinnvoll möglich. Wie kann es zusammengehen, dass große Abzüge trotz unscharfe Bildteile nicht schlecht aussehen? Hätte doch alles richtig scharf sein sollen? („Wow-Faktor“) Auf dem Monitor ist es okay, aber in 30*45cm macht es keinen Spaß mehr.
Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Tilman Hesse:
Blätter im Gegenlicht haben einen besonderen Reiz. Man sieht alle Adern, und wenn dann noch Farbenspiel dazukommt, ist es für den Betrachter schwer, sich davon loszureißen. Viele Amateure machen den Fehler, solche Motive so zu fotografieren, wie sie sich auf den ersten Blick darstellen (Blatt von oben), sie gehen um die Dinge nicht herum, suchen anderen Perspektiven. Je nach Lichtsituation kommen dann dabei die typischen Pflanzenfotos in hartem Licht heraus.
Du hast den Strauch im Gegenlicht aufgenommen, wodurch das Foto erst seinen Reiz erhält. Eine Menge mehr oder weniger konform aussehender Dinge zu fotografieren, stellt jedoch besondere Herausforderungen an den Fotografierenden, was Komposition angeht. Worauf konzentriert man sich?
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